Die Weinbotschaft war eine Zufallsentdeckung bei einem Streifzug durch die kleinen Seitengassen in der Nähe des Stephansdoms. Schon von außen war der erste Eindruck dieses kleinen Restaurants sehr schnuckelig: Schön dekorierte Fenster mit Kräutern und Blumen, 4 kleine Tische mit karierten Tischdecken davor - durch die liebevolle Aufmachung hebt sich das Restaurant sehr angenehm vom sonstigem Einheitsbrei der sonstigen Restaurants mit überdimensionalen und schnell dahingeschmierten Dumpingpreis - Werbetafeln in der Gegend ab. Spontan beschlossen wir, dort etwas zu trinken und kehrten an einem anderen Tag zum Abendessen zurück.
Das Restaurant wird vom fleissigen Besitzerehepaar persönlich geführt. Die nette Frau zaubert in der Küche die wahrscheinlich besten und zartesten Wiener Schnitzel der Stadt (natürlich aus Bio - Kalbsfleisch) und beherrscht auch die mediterrane Küche mit all ihren Feinheiten perfekt, der Gatte kümmert sich aufopfernd um den Service und plaudert auch gerne mit den Gästen, wenn gerade mal nicht allzuviel zu tun ist. Persönlicher Service und Gastfreundschaft wird hier großgeschrieben
Die Speisekarte ist eher übersichtlich, aber dennoch vielseitig gestaltet. Serviert werden vor allem mediterrane Speisen und natürlich auch einige Wiener Klassiker. Durch die verhältnismäßig klein erscheinende Auswahl ist allerdings auch die Frische und gute Qualität gewährleistet und für jeden Geschmack und jeden Appetit ist etwas zu finden. Verwendet werden ausschließlich Bio - Produkte und Bio - Weine bester Qualität, den Unterschied zu Discounterware schmeckt man sofort. Convenienceware wird man in der Weinbotschaft nicht finden. Sicherlich ist die Chefin auch gerne bereit, nach Möglichkeit den ein oder anderen Sonderwunsch zu erfüllen.
Weitaus umfangreicher ist die sehr schön und informativ gestaltete Weinkarte, auf der sich eine große Auswahl vorzüglicher Bio- Weine von vorzugsweise österreichischen Winzern findet. Für Biertrinker gibt es natürlich auch eine Bierauswahl, wie z. B. das sehr gute Trumer Pils.
Mein Antipastiteller bestand aus einer Auswahl knackig gegarter und fein gewürzter Gemüse und einer guten Portion von butterzartem, hauchfein geschnittenem, luftgetrockneten Schinken vom Mangalitzaschwein. Das dazu bestellte Brot war knackig frisch von der Chefin gebacken, das sizilianische Olivenöl dazu von einer feinen Würze. Eine Delikatesse.
Die Preise fürs Essen sind nicht gerade günstig, aber angesichts der zentralen Lage und der gebotenen Spitzenqualität absolut fair und realistisch. Sehr positiv überrascht haben die Preise für die Flaschenweine - diese bewegen sich in einem absolut humanen Rahmen und die Weine haben eine sehr gute Qualität.
Da das Restaurant recht klein ist und insgesamt nur ca. 12 - 15 Tische hat, empfiehlt es sich, gerade für den Abend und wenn man gerne draußen sitzen möchte, im Voraus zu reservieren.
Wegbeschreibung: Man läuft vom Stephansplatz aus die Kärnter Straße entlang und biegt nach links in die fünfte Seitengasse ein. Auf der Ecke befindet sich eine Nordsee - Filiale und danach kommt ein Burgerking, was wir jetzt mal vernachlässigen wollen. Der Hinweis soll nur der besseren Orientierung dienen. Kurz nach dem Fastfood wird es deutlich besser.