Reiseforum - Reiseberichte

Unter dem Titel "Blumen für Kim Il Sung - Kunst und Architektur aus der Demokratischen Volksrepublik Korea" zeigt das Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) bis 5.9.2010 eine sehr umstrittene Ausstellung. Viele Exponate (vor allem Propagandaplakate und -gemälde) sind erstmals außerhalb Nordkoreas zu sehen. Die Ausstellung wertet diese Exponate nicht und rechtfertigt sich u.a. damit, dass ein Vorteil von Auseinandersetzungen der ist, dass sie überhaupt statt finden. Man appeliert an mündige Bürger, etc... In Österreich ist über diese Schau eine hitzige (politisch motivierte) Diskussion entstanden.

Besonders die tlw. großflächigen Gemälde, die den Diktator im Kreise von Bauern, Arbeitern und Kindern zeigen, sind auffällig. Die heißen dann z.B. "Wir sind die glücklichsten Kinder der Welt".

Außerdem sind Fotos und Zeichnungen von Gebäuden der Hauptstadt Pjöngjang zu sehen. Auch ein ca. 4 x 3 Meter großes Gemälde, das eine Art Luftbild der Stadt zeigt. Ich frage mich, ob die tatsächlich so aussieht?! Auch ein Modell eines 170 Meter hohen Aussichtsturms kann man bestaunen.


Wer mit Nordkorea "fertig" ist, hat im MAK auch die Möglichkeit, eine Auswahl von Gebrauchskunst aus verschiedensten Epochen von Mittelalter über Barock bis in die Neuzeit zu sehen. Mir hat vor allem die Art Deco und Jugendstilauswahl gut gefallen, z.B. Möbel und Haushaltsgegenstände von Josef Hoffmann oder Koloman Moser. Auch eine Reproduktion der berühmten Frankfurter Küche der Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky ist zu sehen. Dabei handelt es sich um die erste Einbauküche der Welt, die für Frankfurter Sozialwohnungen entwickelt wurde.


Der Eintrittspreis beträgt 7,90 Euro. Ich glaube am Samstag ist der Eintritt frei.

Info: www.mak.at