Eine Wanderung zum und über den Mönchsberg um Salzburg herum!
Hier geht es um eine kleine Wanderung durch Salzburg bzw. besser gesagt um eine Wanderung um und über Salzburg hinweg, die zur frühen Stunde zurückgelegt wurde. Ich empfehle jedem, der sich für Salzburg interessiert, diesen durchaus besonderen Wanderweg, den man durchaus auch als Insidertipp für die Mozartstadt betrachten kann.
Wenn man sehr früh, also bei Sonnenaufgang in der Stadtmitte startet, hat man noch ein relativ freies Feld auf die Sehenswürdigkeiten. Sollte man sich hier allerdings ausführlich aufhalten, wird es nichts mehr mit dem "Wanderweg". Ich starte also in der Getreidegasse und schlage den Weg Richtung Mönchsberg ein. Natürlich haben sämtliche Geschäfte und Boutiquen in der Getreidegasse noch geschlossen und auch Mozarts Geburtshaus hat ebenfalls noch nicht geöffnet, aber es bleibt hier zumindest ein Blick ohne Köpfe auf das Gebäude in der Getreidegasse 9. Am Ende der sehr bekannten historischen Gasse befindet sich die Sankt Blasiuskirche (Bürgerspitalkirche St. Blasius), welche unter Denkmalschutz steht und zum UNESCO-Welterbe Historisches Zentrum der Stadt Salzburg zählt. Optisch scheint die Kirche von der Seite mit dem Berg verwachsen zu sein.
(Bild: Bürgerspitalkirche St. Blasius)
Der Weg führt weiter über das Gstättentor in die Gstättengasse, in der sich diverse Restauraunts, Kneipen und Bar, wie z.B. das Pan e Vin, die Humboldt Stubn, das Hans W. oder die Pizzeria Il Sole befinden. Wobei der Name Gstätten nichts mit Gaststätten zu tun hat, sondern sich von Gestade (also Ufer) ableitet. Natürlich gibt es hier die Möglichkeit, auch durch die Münzgasse zu gehen, man kommt dann aber nicht durch das Tor und trifft dann wieder auf die Gstättengasse beim Anton-Neumayr-Platz und beim Marienbrunnen.
(Bild: Marienbrunnen)
(Bild: Gstättentor)
In der Gstättengasse befindet sich auch ein Lift, der direkt zum MdM (Museum der Moderne) auf dem Mönchsberg führt. Ideal wenn man doch etwas später unterwegs ist und der Aufzug (MönchsbergAufzug) schon geöffnet hat und man auf einiges Verzichten kann. Der Aufzug fährt jeden Tag von 8.00 - 19.00 Uhr. In den Sommermonaten (Juli & August) sogar von 8.00 - 21.00 Uhr ansonsten nur mittwochs bis 21.00 Uhr. Wer es etwas gemütlicher haben möchte, kann eine Berg- und Talfahrt mit dem Mönchsberg - Aufzug inklusive einem Panoramafrühstück im Restaurant m32 für 9,90 € buchen. Allerdings nur Dienstag bis Sonntag und nicht in den Monaten Juli und August. Wer nur Aufzug fahren möchte bezahlt 2,20 € bzw. für hoch und runter 3,50 €
(Bild: MönchsbergAufzug)
Würde man jetzt Aufzug fahren, fehlt dann unter anderem die Markuskirche auf dem Ursulinenplatz. Die ehemalige Ursulinenkirche wurde nach Plänen des Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet und gehört ebenfalls zum UNESCO-Welterbe Historisches Zentrum von Salzburg, aber dazu gehört ja sowieso die komplette Altstadt und noch mehr. Am Ursulinenplatz befindet sich auch eine Mozart-Bronzeskulptur von Markus Lüpertz, welche zurecht sehr umstritten ist. Wer sie sieht, weiß warum.
(Bild: Markuskirche Salzburg)
Die Route führt durch das Klausentor, welches auch als äußeres Gstättentor bezeichnet wird und schon seit etwa um das 1250 existiert. Direkt über dem Tor befindet sich die Humboldt-Terrasse.
(Bild: Schild am Klausentor)
Noch vor dem Tor hätte man nun auch die Möglichkeit in Richtung Salzach zu gehen und etwas die Kaipromenade entlang zu gehen und evt. im Café am Kai einzukehren - hier wartet eine tolle Terrasse, öffnet aber erst um 8.30 Uhr. Ich entschied mich jedoch, den Mönchberg zu "erklimmen". Bereits in Mülln angekommen, geht es vorbei an der Leprosenhauskirche (steht derzeit leer und wurde zuletzt als Landespflegeanstalt genutzt) in Richtung Stadtpfarrkirche Mülln. Man könnte hier noch einen "Schlenker" einbauen und durch das Bärengäßchen gehen, wobei hier nicht viel zu sehen ist, aber die Gasse durchaus auch Charme hat. Hier an der Ecke am sogenannten Müllner Hügel befindet sich mit dem Bärenwirt auch ein Traditionswirtshaus (seit 1663).
Vorbei am Franz Stelzhamer Wohnhaus (Textdichter der oberösterreichischen Landeshymne) geht es durch die Augustinergasse zur Stadtpfarrkirche Mülln, die viele andere Namen hat. Darunter Augustinerkirche oder Müllner Kirche, sowie Pfarrkirche Mülln, unserer lieben Frau Mariae Himmelfahrt. Für diese Kirche würde sich auch noch ein späterer Besuch lohnen, da die Kirche von Innen schön anzusehen ist, aber am frühen Morgen noch geschlossen hat.
(Bild: Pfarrkirche Mülln)
Ein wenig weiter, wenn man den Berg hoch geht, findet man den Kletterparcours Müllner Schanze, von wo man schon einen ersten herrlichen Blick auf die Salzach und Salzburg bekommt. Der Parcours dürfte sich eher an Kinder richten, wenn überhaupt. Interessanter ist eher die Müllner Schanze, eine Art Wehrbauwerk aus dem 17. Jahrhundert und Teil der Lodronschen Stadtmauer. Benannt nach dem Fürsterzbischof Paris Lodron, welcher das Bauwerk hat anlegen lassen, um die Stadt von oben zu schützen. Was ihm damit auch gelang.
(Bild: Tafel Kletterparcours Müllner Schanze)
(Bild: Müllner Schanze)
Danach wird es richtig spannend ... wenn man weiß, wohin man gehen muss, denn bei mir kam schon der erste Gedanke auf, der da lautete: "Was, wenn ich alles zurückgehen muss? Taxi oder Schlitten?" Nicht mal daran denken, einfach weitergehen und die Terrassen direkt am Berg nicht übersehen und ganz wichtig - auf den Wegen entlang gehen. Einer dieser Wege führt zur Humboldtterrasse, ein anderer zur Apolloterrasse bzw. zu den Gartenterrasse Apollo, welche zwar in der Nähe des Hotel Schloss Mönchstein, aber letztendlich auch nur in der Nähe liegt.
(Bild: Weg zur Humboldtterrasse)
Apropos Hotel Schloss Mönchstein, dies liegt hier oben in einer Traumlage und die Terrasse hätte mich für ein Frühstück gereizt, die Zeit war mir dafür aber zu knapp und wenn schon im Hotel frühstücken, dann auch als Gast. Das Hotel ist jedenfalls auch im Vorbeigehen schön anzusehen!
(Bilder: Hotel Schloss Mönchstein Salzburg)
Danach machte ich einen kleinen Fehler und marschierte zum Johannes-Schlößl der Pallottiner. Diesen Weg kann man sich getrost sparen, definitiv sogar am frühen Morgen. Denn da sind die Tore komplett geschlossen und es gibt damit nicht wirklich etwas zu sehen und der Fußweg ist definitiv zu weit. Letztendlich ist es sowieso aktuell nur ein Gästehaus, welches zwar nett anzusehen ist, was es aber dann auch war.
(Bild: Außenansicht Gästehaus Johannes-Schlößl der Pallottiner)
Am Besten folgt man direkt dem Wegweiser zum Museum der Moderne, wo man dann den Amalie-Redlich-Turm entdeckt, welcher bereits zum MdM Museum gehört und früher einmal ein Wasserturm war und aus dem Jahr 1892 stammt. Gewidmet wurde der Turm Amalie Redlich geb. Zuckerkandl in Ungarn und Mathilde Jorisch geb. Rudinger sowie Georg Jorisch (Enkel und Alleinerbe von Amalie Redlich), was aus der Tafel am Turm hervorgeht.
(Bilder: Amalie-Redlich-Turm)
Nun aber weiter zum Museum der Moderne, welches ich als Betonklotz in einer schönen Umgebung bezeichnen würde. Trotzdem hat es hier oben seinen Reiz, denn man könnte hier im Restaurant m32 (steht wohl für Mönchsberg 32) bei schönem Blick und bei gutem Wetter auf der Terrasse frühstücken. Geöffnet ist hier ab 9.00 Uhr (Dienstag - Sonntag). Für alle, die auf ein Restaurant mit Hauben stehen - hier findet man einen 2-Hauben-Koch. Wer hier nun stoppen möchte und nicht mehr weitergehen, kann direkt mit dem bereits angesprochenen Mönchsberg-Aufzug der SLB in die Tiefe fahren. Natürlich habe ich hier nicht angehalten, wobei ein wenig Lust darauf gehabt hätte ich durchaus, so ganz früh und noch ohne Gäste die Sonne und den Blick auf die Stadt zu genießen.
(Bild: M32 Restaurant beim Museum der Moderne)
Aber ich wollte ja noch etwas sehen ...
Hätte ich den Aufzug genommen, wäre mit z.B. die Bürgerwehranlage Mönchsberg entgangen. Es handelt sich dabei um eine Befestigungsanlage, die den Mönchsberg in einen äußeren und inneren Teil trennt. Hier findet man auch einen tollen Biergarten mit einem grandiosen Ausblick, wenn man sich in Richtung Naturfreundehaus hält, welches auf den Wegweisern zu erkennen ist. Der Biergarten gehört zur Stadtalm, welches ein Hostel mit Restaurant und Cafe ist.
(Bürgerwehr Anlage auf dem Mönchsberg)
(Bild: Stadtalm Biergarten)
Wer noch ewas mehr sehen möchte, könnte danach direkt in Richtung Festung Hohensalzburg weiter "marschieren" und davor noch das Kupelwieser-Schlössl (Kupelwieserschlössl) anzuschauen. Ich für meinen Teil nahm aber die Treppe Richtung Altstadt, denn nun war für mich der Mönchsberg wirklich "gut" und ich wusste auch nicht, was noch kommt und entschied mich dafür, ggf. in Salzburg selbst noch etwas die Blicke wandern zu lassen, außerdem machte sich langsam auch der kleine Hunger breit. Empfehlen würde ich trotzdem den Weg zur Festung, denn es ist von hier nicht mehr weit.
(Bild: Treppe in Richtung Salzburg)
Auf dem Weg nach unten kommt man an der Herbert-Breiter-Terrasse Salzburg vorbei, welche auch einen netten Ausblick bietet. Allerdings längst nicht mehr so schön wie von weiter oben, dafür aber mit einem näheren Blick auf die Kollegienkirche, das Stift Sankt Peter und die Sehenswürdigkeiten rundum. Bekanntlicherweise gibt es davon eine ganze Menge. Knapp oberhalb der Terrasse findet man Georg Trakl Gedichtstafel.
(Bild: Herbert-Breiter-Terrasse)
Unterhalb der Edmundsburg erreicht man über die Clemens-Holzmeister-Stiege den Toscaninihof, welcher wiederum bei der Felsenreitschule und dem Franziskanerkloster liegt. Von hier aus hat man dann praktisch die Qual der Wahl und kann wählen, welche Sehenswürdigkeit man nun anschauen möchte.
Ich entschied mich für ein Frühstück in einem kleinen Kaffee in einer Seitengasse in der Innenstadt und für ein Ende der Wanderung.
Das Ganz dann noch bei Neuschnee und einer Beleuchtung der Stadt zur Weihnachtszeit, wäre der Traum pur!