Teil 4:
Da für den nächsten Tag die Fahrt mit dem Zug nach Assuan ansteht, mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof.
Noch vor der dem Kanal an der Kreuzung Assuan/Kairo/Luxor besuche ich ein Internet Cafe,
in dem man für 6 E£ durch das World Wide Web surfen kann.
Nil Kanal an der Kreuzung Assuan/Kairo/Luxor:
Weiter geht es mit der Fähre über den Nil zum Bahnhof in Luxor (N 25° 41,8285, E 32° 38,7409). Die gesamte Innenstadt ist derzeit eine Großbaustelle. Die ägptische Regierung investiert 150 Mio E£, um das Straßennetz in Luxor zu modernisieren.
Am Bahnhof stehe ich eine Stunde lang in der Warteschlange, bis ich mein Ticket für 21 E£ in der Hand halte. Mit etwas Glück bekommt man auch am Tag der Abfahrt noch ein Ticket in Richtung Assuan, abhängig von Saison und Reisezeit.
Am nächsten Tag finde ich mich wieder am Bahnhof ein. Ein Bahnangestellter verkündet, daß der Zug nach Assuan aufgrund eines Getriebeproblems drei Stunden Verspätung hat.
Ich treffe ein Pärchen aus Leipzig, die wie ich mit dem Rucksack unterwegs sind. Allerdings in die Gegenrichtung wieder zurück nach Kairo. Sie meinten, von Kairo und nach Kairo sollte man die Zugtickets mehrere Tage vorher besorgen. Bereits vier Tage vorher waren die Züge von Kairo kommend ausverkauft. Ebenso berichteten sie von ca. 200 Personen, die in Kairo gegen die hohen Brotpreise protestierten, eingekesselt von 400 Polizisten.
Einige Stunden später sitze ich im klimatisierten Zug nach Assuan. Es geht durch die fruchtbaren Nilauen in denen Zuckerrohr, Mais und Bananen angebaut werden. Beeindruckend ist der Kontrast: grüne Nilauen und Wüste gehen nahtlos ineinander über.
Vom Assuan Bahnhof N 24° 6,0318 E 32° 54,1856 geht es zum Memnon Hotel N 24° 5,4078 E 32° 53,7512, in dem ich für 40 E£ (Frühstück und AC) übernachte. Der Eingang in das Hotel liegt auf der Hinterseite. Das Hotel ist sehr laut, da es unmittelbar an der Uferstraße liegt. Man wird jedoch mit einem Panorameblick auf den Nil entschädigt.
Ich nehme das Angebot des Hotels an, mir die Fahrt nach Abu Simbel zu vermittel. Ich bezahle für die Fahrt hin und zurück 110 E£. Mein Tarif ist etwas teurer, da ich vorhabe, in Abu Simbel zu übernachten. Kehrt man am gleichen Tag wieder zurück, ist der Preis entsprechend niedriger (55 E£).
Da ich vorhabe, die Rückreise mit einer Feluke anzutreten, gehe ich an der Uferpromenade entlang und sehe mir die traditionellen Segelboote an. Es dauert nicht lange, bis ich von einem dem Besitzer angesprochen werde.
Wir werden uns schnell handelseinig. Die Fahrt (zwei Tage und zwei Nächte) kostet mich mit Verpflegung 70 E£ in einer sechser Feluke mit fünf weiteren Fahrgästen. Ich muß von meinem Paß eine Fotokopie (besser Paßbild mitnehmen) anfertigen lassen, da das Foto bei der Polizei, bei der man sich für eine Felukenfahrt anmelden muß, benötigt wird.
Um 3:00 Uhr morgens läutet der Wecker. Das Hotelpersonal hat ein kleines Frühstück in einem Pappkarton vorbereitet.
Um 4:30 Uhr werde ich von einem Kleinbus abgeholt. Der Busfahrer sammelt in den verschiedenen Hotels die Fahrgäste ein.
Danach geht es im Konvoi mit Höchstgeschwindigkeit nach Abu Simbel. Es hat den Anschein, jeder möchte der Erste sein. Mit lautem Gehupe werden Überholmanöver angekündigt. Gegen 07:15 Uhr kommen wir bei den Tempeln in Abu Simbel an. Während die Touristen sich auf Besichtigungstour begeben, werde ich zu meinem Hotel gebracht. Ich habe mir das Hotel Abu Simbel Vilage ausgesucht (80 E£ mit Frühstück und AC) N 22° 20,9186 E 31° 37,3054, welches auch unter dem Namen Hotel Abbas bekannt ist.
Das Hotel liegt nahe am Lake Nasser. Das Mückenaufkommen ist dementsprechend.
Es loht sich, mit Mückenschutz zu versorgen.
Vom Garten des Hotels hat man einen Panoramblick auf den See und den Tempeln.
Nach dem die Touristen wieder abgezogen sind, mache ich mich mit zwei Französinnen, mit denen ich das Hotel teile, auf den ca. 3 Kilometer langen Weg zu den Tempel. Man verläßt das Hotel nach links über dir Brücke und folgt immer der Hauptstraße. Der Eintritt kostet 65 E£, das Fotografieren in den Tempeln selbst ist verboten.
Besonders interessant ist die Geschichte über die Rettung der Tempel vor den Fluten des Nils, die in einschlägiger Literatur ausführlich beschrieben wird.
Es ist beeindrucken, wie gut die Gravuren und Malereien erhalten sind. Leider haben Entdecker, Archäologen und wer auch immer ihre Namen auf jede freie Stelle der Figuren und Wände eingraviert.
Der große Tempel von Abu Simbel:
Der kleine Tempel von Abu Simbel:
Blick auf den Lake Nasser in Richtung Sudan:
Ein Spaziegang zu den Tempeln lohnt sich auch in den Abendstunden. Während des Sonnenuntergangs färben sich die Tempel im Licht der untergehenden Sonne.
Abendstimmung über Abu Simbel:
An nächsten Tag geht es dann per Konvoi wieder zurück nach Assuan.
Viele Grüsse
Alexander