Pünktlich um 6 Uhr läutet das Telefon, der Weckruf, schnell raus aus den Federn. In einer Stunde ist Abfahrt, allzuviel Zeit bleibt also nicht. Irgendwann in der Nacht haben wir in Assuan angelegt. Auf der Straße ist schon einiges los. Wir entern die Busse und los geht´s.
Unser Ziel ist der Assuan Hochdamm, ca, 13 km flußaufwärts , der mehr als 3800 Meter lange Damm staut den Nil oberhalb Assuans zum etwa 500 km langen und zwischen 5 und 35 km breiten Nassersee.Zuerst kommen wir an der Alten, aus Granitsteinen erbauten Staumauer vorbei.
Nach weiteren 6 Kilometern erreichen wir den Hochdamm, auf einigen Schautafeln ist die Konstruktion dargestellt, von dem Aussichtspunkt sieht man einen Teil des Kraftwerkes, das Denkmal zu Ehren der Sowjetunion und natürlich des Nassersee. Ok, einmal gesehen ..reicht.
Wir fahren zurück über den alten Damm, um mit einem Boot zur Insel Aglikia überzusetzen.
Darauf befindet sich heute der Philaetempel, welcher der Göttin Isis gewidmet war, früher stand der Tempel auf der Insel Philae, bei Errichtung des alten Dammes stand er schon zeitweise unter Wasser, beim Bau des Hochdammes wurde der Tempel auf die Insel Aglikia versetzt. Leider sind wir nicht die ersten dort, aber das Areal ist groß, es ist Platz für alle.
und nun ratet mal warum ER hier steht,
argwöhnisch von einem Spatzen beobachtet???
Ich habe außer meiner Kamera nichts mit..Pech gehabt!
Nach der Besichtigung gehts wieder Richtung Festland, einmal um die Insel herum und zurück zum Hafen
dort angekommen müssen wir wieder durch die Ladenstraße in der wir schon am Morgen nichts gekauft haben, obwohl alle Sachen seeeehr billig sind und 100 Jahre Garantie haben, wir kaufen wieder nichts, manche schauen ganz böse, aber wir bleiben hart.
Wo waren wir noch nicht, ach ja, in der Glasbläserei, also nichts wie hin, drinnen ist es ziemlich heiss, kein Wunder, hier wird auch kräftig eingeheizt.
Unser Vormittagsprogramm ist noch nicht beendet, weiter geht es zum „Unvollendeten Obelisken“ knapp vorher ist ein Friedhof
man sieht viele Frauen an den Gräbern, vielleicht weil heute Sonntag ist?
Es ist ca. 11 Uhr, der Planet brennt vom Himmel, aber wir sind für den Obelisken bereit.
Unverdrossen erklimmen wir den Hügel, der Einigen unserer Gruppe, wie ein Berg erscheint
nun ratet mal was ER
da will?? Nein, nicht in´s Bild hüpfen und Trinkgeld dafür erwarten, er will einen der Steine verkaufen, allerdings nicht, wenn ein Wachmann in der Nähe ist. Gut, Obelisken gesehen, runter vom Hügel, ein schattiges Plätzchen und was zu Trinken suchen.
Schnell zurück auf´s Schiff, unsere Freizeit ist heute knapp bemessen, grade mal 1.5 Std. inklusive Mittagessen und schon müssen wir wieder los. Am Pier wartet eine Felluke, die uns zur Kitchener Insel bringen soll, dem botanischen Garten von Assuan. Nachdem die Boote entwirrt sind, legen wir ab.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir die grüne Insel, im Hintergrund droht jedoch bereits die Wüste. Der Garten ist auch ein beliebtes Ausflugsziel der Ägypter, es gibt mehrere Cafehäuser und einen kleinen Basar.
Aber noch ist unser Programm nicht beendet, nach 1 Stunde legen wir wieder ab, das nächste Ziel ist ein nubisches Dorf, unterwegs bekommen wir Besuch, Kinder spielen im Wasser, ein Junge lässt sich ein Stück mitziehen, singt uns ein Lied vor und erhält natürlich Gage dafür...., sehr Geschäftstüchtig die kleinen Kerle.
Festland in Sicht, ein Teil der Passagiere steigt auf Kamele um und reitet ins Dorf, wir fahren lieber mit dem Boot weiter, so ein Wüstenschiff riecht nicht nach Chanel 5.
Wir werden in ein typisch nubisches Haus geführt, neben dem Eingang stehen mumifizierte Krokodile, der Besitzer zeigt uns sein Haus, durch die Besichtigungen und den Verkauf von Handarbeiten haben die Leute, ein für ägyptische Verhältnisse, gutes Einkommen (sagt die Reiseleiterin), wir werden mit Hibiskustee bewirtet, der Hausherr zeigt kleine Krokodile, einige Touristen nutzen die Chance die Tierchen zu betatschen.
Bei der Rückfahrt geht bereits die Sonne unter, der Totenberg hat sich in Lichter gehüllt.
Ein ereignissreicher Tag ist zu Ende, fast, jetzt stürmen wir noch das Bufett und dann auf´s Oberdeck...endlich eine Flasche kühles Blondes ( Fassbier ist seit gestern aus).