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1

Montag, 28. November 2011, 23:05

Boykott!

Ein Hallo in die Runde,

mich würde mal interessieren, ob das Reisen einen Einfluss auf euer politisches Dasein hat(te) hinsichtlich Boykott.
Dahingehend, dass ihr etwas erlebt/ gesehen habt von dem ihr euch gesagt habt, das wollt ihr nicht unterstützen.
Als Beispiele: Ihr ward in Brasilien und ward schockiert über die Abholzung des Regenwaldes. Und nun benutzt ihr nur noch recyceltes Toilettenpapier und Taschentücher, weil die nicht recycelten nämlich aus den Eucalythusbäumen in Brasilien hergestellt werden. ? Oder pestizidverseuchte Paprika in Spanien, Kinderarbeit in Indien, Unterdrückungsregime in China. Etc.pp.

Oder sagt ihr euch, das (Boykottieren) macht eh keinen Sinn, die Dinge ändern sich ja nicht. Und wenn ich mit dem Flugzeug fliege, zerstöre ich soviel Regenwald, dass es auf die paar 1000 Klopapierrollen in meinem Leben auch nicht ankommt?!?

Bin gespannt,
boykottierten Gruß :ironic:
Gwen

2

Montag, 28. November 2011, 23:26

Dass für mein Klopapier Regenwald abgeholzt wird, ist mir neu. Bisher dachte ich, der Regenwald wird hauptsächlich abgeholzt, um Weideflächen zu schaffen bzw. Tierfutter anzubauen. Aber ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

Paprika, Tomaten, Gurken, usw. aus Spanien kauf ich schon länger nicht, gibt's alles von den Wiener Gärtnern. Hauptsächlich deshalb, weil ich nicht einsehe, warum eine Salatgurke 1000e Kilometer mit dem Lastauto fahren muss. Das selbe gilt für irische Kerrygold-Butter, deutschen Joghurt oder franz. Mineralwasser. Boykott, weil ich es absolut sinnlos finde, dass tausende LKWs täglich die Autobahnen quer durch Europa rollen, nur damit ich ein Perrier trinken oder ein Butterbrot mit Kerrygold essen kann.
Sollten die Wiener Gärtner endlich vernünftige Mangos züchten, verzichte ich sogar auf Flugmangos aus Thailand.

Und Regimes sind mir wurscht, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass auch nur ein einziger Chinese oder Burmese dadurch einen Vorteil hat, wenn ich das Land boykottiere. Ich besuche schließlich Land und Leute und nicht den Herrn Diktator.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »NoDurians« (28. November 2011, 23:27)


ElBuitre

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3

Dienstag, 29. November 2011, 04:59

Und Regimes sind mir wurscht, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass auch nur ein einziger Chinese oder Burmese dadurch einen Vorteil hat, wenn ich das Land boykottiere. Ich besuche schließlich Land und Leute und nicht den Herrn Diktator.
:go: Supaburschi!
Hart aber vernünftig!

4

Dienstag, 29. November 2011, 07:33

@ElBuitre: Gibt's auch eine Gegenmeinung im Sinne einer Diskussion, oder ist das bloß als "Nachtreten" zu verstehen.

5

Dienstag, 29. November 2011, 07:42

Bist du jetzt am überlegen ob du nach Venezuela fliegst ?

Was veranlasst dich diesen Thread zu eröffnen ?

Ich versuche auch möglichst einheimischen Obst und Gemüse zu kaufen, aus den gleichen Gründen wie NoDurians.

Zum Thema Regenwald, da spielt mein Klopapier keine Rolle.

Mich interessieren auch die Länder und deren Menschen und nicht dir Oberhäupter.

Ich boykottiere nicht aus den von dir genannten Gründen.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

Fitschi

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6

Dienstag, 29. November 2011, 08:20

Ich kaufe ohnehin lieber Lebensmittel aus heimischer Erzeugung, die Ö- Bauern müssen schliesslich auch leben.
Geh´t aber nicht immer ..siehe Flugmango :kuller:
In welchen Produkten tatsächlich Kinderarbeit steckt, kann man heutzutage nicht mehr sagen,auch teure Marken lassen in Billiglohnländern produzieren.
Ich vermeide allerdings gewissen Läden schon wegen der Werbung die sie machen(K.. ist eben besser als wie man denkt :batsch: ).
Auf´s fliegen verzichten, hiesse auf´s Reisen in ferne Länder verzichten.
Das mache ich erst wenn es gesundheitlich oder finanziell nicht mehr machbar ist.
Allerdings fallen gewisse Länder bei uns ohnehin durch den Rost, all jene in denen man (oder Frau) sich nicht halbwegs frei bewegen kann, ohne um Leben oder Geld fürchten zu müssen.
Oder Ländern die für uns einfach uninteressant sind :ironic:
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Sina

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7

Dienstag, 29. November 2011, 17:09

Boykott ist immer so eine Sache... selten bestraft man damit die Auslöser bzw. Entscheidungsträger, sondern trifft in der Regel das "Fußvolk". Man könnte z. B., nachdem Arbeitsrechtsverletzungen, etc. bekanntgeworden sind, Schlecker oder Lidl boykottieren. Natürlich trifft das dann irgendwann auch die Konzernleitung, da die Umsätze ausbleiben, aber zuallererst ist das Personal in den Filialen betroffen, welches u. U. wegrationalisiert würde.

Einige Menschen boykottieren wegen Menschenrechtsverletzungen auch gewisse Urlaubsländer wie z. B. die Türkei oder Ägypten. Das mag zwar "nett" gemeint sein, bringt dem kleinen Kellner im Hotel, der irgendwie seine Familie ernähren muss, herzlich wenig. Der ist auf seinen Job in der Tourismusindustrie und somit auch das Geld der Urlauber angewiesen.

Beim Reisen halte ich Augen und Ohren offen - und freue mich, wenn ich die Menschen in meinem Urlaubsland unterstützen kann. Ob ich nun einem Kellner für guten Service ein Trinkgeld gebe oder einem kleinen Jungen, der von seinen Eltern als Schuhputzer auf die Straße und nicht in die Schule geschickt wird, ein Sandwich und einen Saft spendiere, damit er wenigstens etwas im Bauch hat, tut dabei nichts zur Sache. Am politischen System der Urlaubsländer kann ich auch durch Boykott nichts ändern - aber ich kann, wenn ich dort bin, der normalen Bevölkerung anteilsmäßig etwas ihrer Existenz sichern bzw. sie unterstützen.

Bezüglich der Regenwälder wäre es z. B. eine Maßnahme, beim Kauf von Möbeln auf Tropenhölzer wie Teak oder Mahagoni zu verzichten (tue ich). Vorzugsweise regionales und saisonales Obst und Gemüse kaufe ich auch und Thunfisch kommt höchst selten auf den Tisch - wenn überhaupt.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

8

Dienstag, 29. November 2011, 22:38

Hallo Freundin,
Bist du jetzt am überlegen ob du nach Venezuela fliegst ?

Was veranlasst dich diesen Thread zu eröffnen ?
Nein, ich bin nicht am Überlegen, ob ich nach Venezuela fliege, das ist jetzt gemachte Sache. Aber ich denke, ich hätte mich andersweitig entschieden, wenn ich mich vorher umfassender informiert hätte.
Wohl nicht in erster Linie wegen Chavez sondern aufgrund der Kriminalität.

Es waren zwei Dinge, die mich veranlasst haben, diesen Thread zu eröffnen. Zum einen boykottiere ich schon sehr lange sehr viel (und wird es immer mehr mit der Zeit) und ich frage mich immer öfters, ob es noch mehr Menschen gibt, die gewisse Dinge boykottieren - in meinem Freundeskreis gibt es keine.
D.h., es hat mich allgemein interessiert.

Dass ich den Boykott in Zusammenhang mit Reisen gestellt habe, kam durch einen Reisebericht über Südamerika, aus dem ich das mit dem Klopapier entnahm (das ich dann beim Recherchieren bei "RobinWood" bestätigt fand). Das hat mich geschockt. Der Regenwald wird abgeholzt, damit sich die Menschen der "ersten Welt" damit den A* abputzen können.
(Beim Umhören wurde mir gesagt, sogar die Euro- und die Dollar-Noten seien aus den Regenwaldbäumen gemacht, das habe ich bislang aber noch nicht bestätigt gefunden. Aber dies nur nebenbei.)
Und da kam mir der Gedanke, ob es den ein oder anderen Menschen beinflusst, wenn er herum reist und negative Folgen seines Handelns direkt vor Ort erlebt bzw. erlebt, was er unterstützt.

Grüße,
Gwen

Sina

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9

Dienstag, 29. November 2011, 23:15

Nun ja, Venezuela ist kein unbedingt sicheres Reiseland. Meine Zeit dort ist zwar schon rund 10 Jahre her, aber schon damals habe ich schnell gelernt: Wenn ein Polizist einen auf der Straße anspricht und möchte, daß man ihm einen Hot Dog kauft, dann diskutiert man nicht, sondern macht es einfach. Mit der Staatsgewalt sollte man sich keinesfalls anlegen, man kann nur verlieren. Polizisten sind dort Mindestlohnempfänger - und sie haben das Recht, jeden ohne Angabe von Gründen 24 Stunden festzusetzen. Klar, daß die korrupt ohne Ende sind :püh:

Andererseits erinnere ich mich gerne an sehr nette zwischenmenschliche Begegnungen. Wie z. B. den Gelegenheitsgauner, der mit seiner achtköpfigen Familie in einer Blechhütte in meiner Nachbarschaft wohnte, keinen Job fand und mich beim Nachhausekommen einmal überfallen wollte. Dem hatte ich geistesgegenwärtig gesagt: "Ok, ich kann dir 20 Dollar geben. Mehr habe ich nicht dabei. Oder ich gebe Dir die nächsten Monate jede Woche 10 Dollar, wenn Du dafür mein Auto wäschst". Er hat sich für Autowaschen gegen Bezahlung entschieden (und er war durchaus gründlich bei seiner Arbeit). Daraus entstand eine Art Freundschaft und die Zahlung fürs Autowaschen wurde meinerseits häufig durch ein Päckchen Windeln, ein paar Päckchen Maismehl, Fruchtsaft, etc. ergänzt... So hatte ich immer ein sauberes Auto - und wurde in meiner Wohngegend niemals mehr blöd angesprochen. Dafür hat mein "Autowäscher" gesorgt.

Solche Situationen erlebt kaum ein Tourist (glücklicherweise) - ich selbst kann Venezuela aufgrund der Kriminalität und der politischen Situation nicht mehr als Reiseziel empfehlen. Dennoch würde ich nicht zum Boykott gegen das Land aufrufen. Man kann dort, wenn man gewisse Spielregeln beachtet, einen netten und interssanten Urlaub verbringen und hilft damit den Menschen, die vom Tourismus abhängig sind.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

10

Mittwoch, 30. November 2011, 06:56

@ Gwen

Danke für deine Antwort.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

11

Mittwoch, 30. November 2011, 09:09

Und da kam mir der Gedanke, ob es den ein oder anderen Menschen beinflusst, wenn er herum reist und negative Folgen seines Handelns direkt vor Ort erlebt bzw. erlebt, was er unterstützt.
Natürlich ist das so, vorausgesetzt man reist mit offenen Augen und macht nicht bloß Urlaub. Aber nicht nur auf Reisen sondern auch im Alltag hat man ständig die Chance, die Welt ein kleines Stück besser zu machen. Wobei: Ich glaub, so richtig gut wird's der Erde erst wieder gehen, wenn es uns Menschen nimmer gibt.

Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine: "Wie geht's Dir?" "Schlecht, ich hab Mensch!" "Ooooch, das geht vorbei!" :trostsmile:

Aber beim nächsten Klopapier-Kauf werde ich ein Produkt aus 100% recycltem Material ausprobieren. Die gibt's mittlerweile auch 4-lagig und hautfreundlich. Nutzt's nix, schad's nix.


Das Thema Kriminalität ist auch interessant, gehört aber nicht unbedingt hier her. Ich frag mich manchmal, warum es in manchen Ländern hohe Kriminalitätsraten gibt und auch Übergriffe gegen Leib und Leben von Touristen häufig vorkommen (manche mittel- u. südamerikanische sowie afrikanische Länder) und in anderen nicht (z.B. SO-Asien). Armut kann nicht der Grund sein. Für mich liegt ein Hauptgrund auf der Hand, aber ich kann ja nicht schon wieder... :HC:

OK, doch! Aber ganz kurz: Duch, der Gefängnisdirektor der Roten Khmer im Tuol Sleng Gefängnis in Phnom Peng, hat erwiesener Maßen mind. 14.000 Menschen auf seinem Gewissen. Nach der Befreiung Kambodschas durch die Vietnamesen war er jahrelang auf der Flucht und ist zum christlichen Glauben konvertiert. Denn der Buddhismus bot ihm nichts, um sich von seiner Schuld zu befreien, das Christentum lockte mit Erlösung von Sünden und Aufnahme ins Paradies.

ElBuitre

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12

Mittwoch, 30. November 2011, 18:26

Alsi ich boykottiere nur die USA! Ein Land das in seiner Schizophrenie schon mal jeden Gast als potentiellen Terroristen ansieht, neee, da muss ich nicht hin!

Fitschi

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13

Mittwoch, 30. November 2011, 18:35

Jetzt wo Du´s sagst :verlegen2: die können mich auch mal..obwohl, einige Destinationen hätten schon was.
Vielleicht werden sie ja irgendwann wieder normal ?(
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

14

Mittwoch, 30. November 2011, 20:33

... auch im Alltag hat man ständig die Chance, die Welt ein kleines Stück besser zu machen.

Das Thema Kriminalität ist auch interessant, gehört aber nicht unbedingt hier her. Ich frag mich manchmal, warum es in manchen Ländern hohe Kriminalitätsraten gibt (...) (manche mittel- u. südamerikanische sowie afrikanische Länder) und in anderen nicht (z.B. SO-Asien). Armut kann nicht der Grund sein. Für mich liegt ein Hauptgrund auf der Hand, aber ich kann ja nicht schon wieder... :HC:.
Interessant, NoDurians, dass du das schreibst mit der Weltverbesserung :-) Genau darüber hatte ich nämlich, während ich hier eure Beiträge las, nachgedacht. Und kam zu dem Schluss, dass ein Boykott nämlich nur dann was bringt, wenn es so viele Menschen sind, die etwas boykottieren, dass es den Betreffenden weh tut. Fast befürchte ich, es muss sogar schon ein Handelsembargo sein, damit etwas bewegt wird - und noch nicht mal das ist ein Garant :-(

Ich glaube, ich boykottiere nur für mein Gewissen. Weil ich dies und jenes eben nicht unterstützen will.
Aber Weltverbesserung? - zu schön wär´s. (Dein Witz passt gut. Ich kenne ihn mit: ... "ich hab´Homo sapiens!" "Oh du Ärmster! Aber keine Angst, das geht vorüber!" :D )

Mach doch mal einen Thread auf mit dem Thema Kriminalität. Ich finde das ein interessantes Thema. Wer hat dir eigentlich den Maulkorb verpasst? *gg* Und ich kann mir gut vorstellen, dass du recht hast.

Allgemein wollte ich noch in die Runde geben, dass ich es sehr spannend finde, was ihr schreibt, vielen Dank.

15

Mittwoch, 30. November 2011, 22:37

Alsi ich boykottiere nur die USA! Ein Land das in seiner Schizophrenie schon mal jeden Gast als potentiellen Terroristen ansieht, neee, da muss ich nicht hin!
Die Beschreibung passt auf den US-Amerikanischen "Satellitenstaat" im Nahen Osten auch. Israel gilt ja auch für manche als Reiseland.

Und kam zu dem Schluss, dass ein Boykott nämlich nur dann was bringt, wenn es so viele Menschen sind, die etwas boykottieren, dass es den Betreffenden weh tut.
Naja, ist ein bissl mit unserem Wahlrecht vergleichbar. Da hast Du ja auch nur Deine eine Stimme.

Wer hat dir eigentlich den Maulkorb verpasst?
Ich selber. Ich kann ja nicht dauern über das Christentum herziehen.

16

Mittwoch, 30. November 2011, 22:39

Sag doch einfach Buchreligionen, dann merkt man es nicht so schnell.... :pfft:

Sina

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17

Mittwoch, 30. November 2011, 22:46

Soll mir wurscht sein - bin eh schon lang nimmer in der Kirche. Da kann lästern wer will :ironic:

Fast befürchte ich, es muss sogar schon ein Handelsembargo sein, damit etwas bewegt wird - und noch nicht mal das ist ein Garant :-(


Handelsembargo ist schön und gut - aber es trifft nicht nur die Spitze eines Landes, die ihre Schäfchen eh im Trockenen hat, sondern auch die einfache Bevölkerung, die im Tourismus oft die letzte Chance hat, sich ein Einkommen zu erwirtschaften, welches die Familien halbwegs über Wasser halten kann. Siehe z. B. Kuba.

Ich verbringe meine Urlaub nicht bei politischen Entscheidungsträgern eines Landes, sondern im Umfeld der ganz normalen Bürger, die oftmals sehr vom Tourismus abhängig sind und wenig für die ihnen in mehr oder weniger demokratischen Verfahren vorgesetzte Regierung können. Die normalen Bürger eines Landes unterstütze ich gerne und trage durch meinen Urlaub dort einen winzig kleinen Teil dazu bei, daß ihre Jobs erhalten bleiben. Den politischen Entscheidungsträgern eines Landes ist es doch in der Regel egal, ob ein Bürger irgendwo im Tourismus arbeitet oder in einer Waffenfabrik oder sonstwo. Hauptsache, er liegt dem Staat nicht auf der Tasche (was ja in vielen Ländern mangels Sozialversicherung eh nicht unbedingt der Fall sein kann...)
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

18

Mittwoch, 30. November 2011, 23:09

Wie sich ein Embargo auswirkt, sieht man gut am Beispiel Myanmar. Das US-Embargo führt zu erschwerten Bedingungen für Reisende, z.B. gibt's im ganzen Land keine Geldautomaten, Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Viele Menschen meiden gerade deshalb Myanmar, obwohl verstärkter Tourismus für viele Burmesen zusätzliche Einnahmen bedeuten würde. So werden gerade die Ärmsten bestraft, die eh schon von ihrem Regime gebeutelt werden.

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Donnerstag, 1. Dezember 2011, 12:22

Dazu passt ein Bericht aus der heutigen Ausgabe der österreichischen Tageszeitung "Die Presse": Nach 50 Jahren besucht erstmals wieder ein US-Topdiplomat Myanmar.

US-Außenministerin Hillary Clinton lobte die Reformbemühungen, Staatschef Thein Sein meinte "Dieser Besuch wird ein neues Kapitel in den Beziehungen einleiten". Morgen spricht Clinton mit Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi. KLICK

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Donnerstag, 1. Dezember 2011, 12:53

Mit einem Boykott muss man nicht unbeingt ein direktes Ziel treffen.

Ein Boykoot ist für mich in erster Linie eine innere Treue zu meiner Überzeugung.

Ich weiß, dass ich zwar nichts ereichen kann, bin mit mir aber im Reinen :hschein: und habe ein gutes Gewissen.



Andererseits boykottiere ich auch diverse Geschäfte und Marken, die ich dann zumindest ein wenig treffe.



Länder zu boykottieren bringt m.M. nach gar nichts.
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt