Zumindest im Freistaat Bayern soll Kinderlärm ab jetzt juristisch nicht mehr als Belastung gewertet werden. Kinderlärm ist somit nach Willen der Staatsregierung grundsätzlich als "sozial angemessen" hinzunehmen. Gestern beschloss das bayerische Kabinett die Gesetzesvorlage, die in Zukunft Nachbarschaftsklagen gegen Kinder so gut wie aussichtslos machen soll. Ab jetzt muss ein ärztliches Attest vorgelegt werden, dass durch den Geräuschpegel gesundheitliche Schäden bereits vorhanden sind bzw. damit zu rechnen ist.
"Kinderlärm ist doch Zukunftsmusik", warb Gesundheitsminister Markus Söder für den Gesetzesvorstoß, mit dem Bayern einmal mehr bundesweit zum Vorreiter für eine familienfreundlichere Gesellschaft werde.
Man möchte es fast nicht glauben, aber Kinderlärm ist in Bayern einer der häufigsten Gründe für Zank und Missstimmung. Bereits jeder dritte Streit unter Nachbarn beruht darauf, dass sich jemand durch Kinder gestört fühlt.
Vor kurzem erst hatte Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer aufgerufen, den Begriff "Kinderlärm" völlig aus dem Wortschatz zu streichen.
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