Reiseforum - Reiseberichte

Fachkundige Beratung bekomme ich im kundenfreundlichen Deutschland heutzutage doch sowieso kaum noch. Um auf einen Kleiderständer zu deuten oder den Spruch „wenn`s ned dahängt hammas nimma“ abzulassen braucht man keine Fachkraft zu sein.
Im deutschen Einzelhandel haben die längeren Ladenöffnungszeiten bis jetzt für besseren Umsatz und mehr Jobs gesorgt. Nachzulesen auf einzelhandel.de
Mag jetzt flach klingen, aber wer Familie hat und im Einzelhandel tätig ist, muss damit rechnen, dass er nicht direkt familienfreundliche Arbeitszeiten hat.
Ich durfte diese Erfahrung selbst einmal machen.
Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Es gibt sicherlich Leute, die 6 Tage die Woche von morgens bis abends schuften. Allerdings haben die meist einen Tag in der Woche frei und somit zeit ausserhalb der "Stosszeiten" einzukaufen.
Mir persönlich reichen schon 5 Tage von 9.30 bis 18.30. Da bleibt eben nur der Samstag und der ist mir zu stressig. Trotzdem mach ich`s, denn verzichten möchte ich auch nicht.
Was mich an der ganzen Geschichte am meisten stört ist, dass man es den Kaufleuten nicht selbst überlässt wie lange sie ihren Laden auf lassen. Eine Grenze kann man stecken, aber innerhalb dieser Grenze sollte jeder seinen Spielraum haben. Dann löst sich das Problem nämlich von alleine. Hat C&A bis 22 Uhr auf wird Karstadt daneben sicher nicht um acht schliessen ....

Hier ist es den Kaufleuten selbst überlassen.

Darum haben nach und nach alle wieder die Öffnungszeiten bis 22:00 abgeschafft. Denn wenn Karstadt wieder um 20:00 schließt läßt C & A auch nicht bis 22:00 geöffnet.

Entscheide das gerne selber, obwohl ich nicht zu den Sehr-Spät-Abends-/ Mitternachtskäufern gehöre. Wer meint, auch morgens zwischen 02:00 und 04:00 Uhr reichlich Umsatz machen zu können, der soll es dann halt tun und öffnen. Allen anderen Sinn und Unsinn regeln Angebot und Nachfrage. Und sonntags ist ( zumindest und meistens in Deutschland) geschlossen. Klappt doch.

Ich finde es absolut nicht notwendig.Irgendwo sollte mal eine Grenze sein.Die einzige Ausnahme wo ich es gelten lassen würde wäre eventuell mit Ausnahmeregelung am Bahnhof oder am Flughafen.In Wien haben dort die Supermärkte am Flughafen bis 22 Uhr geöffnet.Ist machmal praktisch-wenn man abends ankommt und der Kühlschrank dann mit dem nötigsten für morgen früh gefüllt werden kann.Sonst aber braucht das wirklich niemand.

Ich wohn ca. 20 km von Wien und bei uns(am Land ) ist 19.30 Uhr das höchste der Gefühle.Ist auch gut so.Wer keine Zeit,hat eben Pech gehabt.

Zitat von »LaMujer«

Fachkundige Beratung bekomme ich im kundenfreundlichen Deutschland heutzutage doch sowieso kaum noch.

Und das ist deshalb so, weil jemand der halbwegs was im Kopf hat, zu derart schlechten Arbeitszeiten und solchen Hungerlöhnen nicht in den Verkauf geht. Du findest dort mehr und mehr Menschen, die keinen anderen Job kriegen oder am Rand unseres Sozialsystems angelangt sind und als Zweit- oder Drittjob als ungelernte Arbeitskräfte im Verkauf arbeiten MÜSSEN und sich weder mit ihrem Ausbeuter (=Arbeitgeber) noch mit den Produkten (heute sind es Pullover morgen Semmeln) identifizieren.

Wenn Du eine Ausweitung der Öffnungszeiten willst, dann trägst Du zu einer weiteren Verschlechterung der Situation bei.

(heute sind es Pullover morgen Semmeln)



Bei der Besetzung von Ministerposten funktioniert dieses Prinzip in Deutschland seit Jahren prima!

Zitat von »geheimagent«

Bei der Besetzung von Ministerposten funktioniert dieses Prinzip in Deutschland seit Jahren prima!

Zitat von »NoDurians«

Wenn Du eine Ausweitung der Öffnungszeiten willst, dann trägst Du zu einer weiteren Verschlechterung der Situation bei.

Dazu trägt schon das Internet bei. Wenn ich mir vorstelle, dass der Trend immer mehr zum online einkaufen geht ist es kein Wunder, dass kein Wert mehr auf teures, beratendes Fachpersonal gelegt wird.
Heutzutage kann man sich auch wunderbar vorab informieren wenn man Elektronikartikel braucht. Ein Freund von mir arbeitet bei Saturn und der sagt, dass ein Grossteil der Kunden durchs Internet so gut vorinformiert ist und weiss was er will, dass die Fachberater kaum noch was zu tun haben. Traurig aber wahr. Deshalb denke ich nicht das die erweiterten Öffnungzeiten der Grund für die Verschlechterung der Situation ist.
Tja, vielleicht machen die Geschäfte in der nächsten Zeit ja auch bald wieder eher zu, weil die Leut` garnicht mehr rausgehen. Der Trend geht doch immer weiter dahin, dass man online einkauft, online kommuniziert und sich online verliebt .....

Vollbedienung , von der Begrüssung des Kunden, Ware zeigen ,beraten, evt abstecken und kürzen, bis zur Kasse geleiten und Verabschiedung des Kunden, das hab ich mal gelernt und praktiziert..

Aber im Zuge der heutigen Einsparmaßnahmen, ich weiß auch nicht was sich die Chefs dabei denken, ist diese Form des Verkaufens undenkbar geworden.. gelernte Verkäufer würden ja gerne bedienen, haben aber keine Zeit dafür, es ist vom Chef verboten oder sind mit Reduzierungen, Auffüllen und Kasse beschäftigt.. das sind meine Erfahrungen..

Wir waren früher 20 Leute auf der unteren Etage, geh ich heute dahin , bin ich froh mal ein oder 2 Gesichter dort anzutreffen.. Die Arbeit ist gleich geblieben aber die Verkäufer wurden gnadenlos reduziert..



Wenn längere Öffnungszeiten sind, werden die Kundenschwachen Zeiten mit Aushilfspersonal überbrückt.

Sollen sie doch die längeren Öffnungszeiten ausprobieren, ich denke aber das es sich nicht hält.. Das Kaufland hier bei uns war eine Zeit lang mal bis 22 Uhr offen, wurde aber schnellstens wieder auf 20 Uhr geändert.. Ich finde 6 Tage bis 20 Uhr das reicht doch!!!

Vielleicht kann man ja zu verkaufsstarken Zeiten , wie jetzt Weihnachten, wenn Kunden mehr konsumieren und das Geld lockerer sitzt mal länger auflassen, damit es sich auch rendiert,.

Zitat von »LaMujer«

Fachkundige Beratung bekomme ich im kundenfreundlichen Deutschland heutzutage doch sowieso kaum noch.

Das ist nicht richtig. Nur wirst Du das Fachkundige Personal nicht bei Kik und Co. finden.

@Aramis: Genau meine Meinung. Da gibt's ein schönes Sprichwort:

If you pay peanuts, you get monkeys.

Ich hoffe, dass das englische Wortspiel auch hier verstanden wird. Peanuts steht sowohl für Erdnüsse als auch für äußerst geringe Geldbeträge.

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Zitat von »Aramis«

Das ist nicht richtig. Nur wirst Du das Fachkundige Personal nicht bei Kik und Co. finden.

Das immer solche Extrembeispiele kommen.

@ Aramis
Bin aber ebenso deiner Meinung. Ich habe mir gerade vorgestellt was man in einem Grabbel-Markt wie KIK&Co an Beratung erwarten könnte.
Dort ist alles derart schön in den Grabbeltischen sortiert, dass Beratung völlig überflüssig ist und als Stammkunde habe ich den vollen Überblick.
KiK&Co ist meiner Meinung nach als Beispiel etwas unglücklich gewählt, denn ich denke nicht, dass bei der Diskussion um fachkundige Beratung solche Einkaufsmärkte eine wirkliche Rolle spielen.
Der Spruch mit den Monkeys triffts auf den Kopf. Die Unternehmen zahlen ihren Mitarbeitern immer weniger, ergo gibt’s keine Fachkräfte, denn die lassen sich ihr Wissen zu recht auch entsprechend bezahlen. Also gibt’s bzw. wirds unter dem Verkaufspersonal immer mehr „Monkeys“geben. Wie die Erfahrung letzten Samstag wieder einmal zeigte auch beim ach so tollen Herrenausstatter Zegna.
Anders gesehen hat der Spruch aber wiederum auch keine Berechtigung, denn egal ob sich die reife Dame mit Sixth Sense bei C&A billig einkleidet oder bei Ludwig Beck mehr Scheinchen hinlegt sollte sie in beiden Fällen ein Recht auf Beratung haben und diese auch bekommen. Ich denke so war das ursprünglich auch in Sachen Dienstleistung mal angedacht. Allerdings scheint sich der Spruch „haste was, dann biste was“ immer mehr durchzusetzen. Haste nämlich wenig, haste auch nix zu erwarten .... toll.
Ich persönlich lebte und lebe weiter sehr gut nach dem Spruch: „Gutes muss nicht teuer sein“. :hehe:

Zitat von »Aramis«

Nur wirst Du das Fachkundige Personal nicht bei Kik und Co. finden.

nanana...Du wirst doch wohl nicht behaupten das Madam Pooth oder wie der Busch jetzt heisst, nichts von Mode versteht Ach so, die berät ja nicht, macht bloß Werbung für...OK..Du hast gewonnen

Dahei kannich bei mir ja frei wählen .... binnen 10 Minuten mit dem Auto bin ich in ca.7 LIDL, 8 ALDI, 2 PENNY,3 PLUS oder 2 REAL Märkte wo ich kaum Beratung brauche .. höchstens mal ne Orientierungshilfe. Geb 10 Minuten mehr habe ich zig Fachmärkte in jeder Fachrichtung und Mode. Weitere 10 Minuten und ich habe 2 Riesen Einkaufszentren zur Hand. Und keine davon brauche ich so zwischen 18 Und 24 Uhr!!!!!

Werner

Aber mal anders herum gefragt. Immer mehr Kunden kaufen im Internet. Wie soll ein "normales" Geschäft da konkurrieren können ? und in anderen Ländern (nicht nur Spanien und Co.) funktioniert es doch auch.

Hier wurde ja auch schon mal das Thema Eltern mit Kindern angesprochen. Einerseits sollen mehr Kinder her, andererseits soll Muttern und Vattern Tag und Nacht arbeiten.

Nene, das klappt hinten und vorne nicht.

Zitat von »Aramis«

Wie soll ein "normales" Geschäft da konkurrieren können ?

Stimmt! Je normaler ein Laden ist, desto schwieriger wird es. Es gibt einfach zu viele Läden, dafür dass die Kunden reihenweise ins Internet abwandern.

Man muss sich heutzutage im Einzelhandel schon was Besonderes einfallen, sich von der Konkurrenz ordentlich abheben, um erfolgreich zu sein.

Ich kanns nicht mehr haben.
Öffnungszeiten geregelt, gelockert, verschärft,........

Ich finde die gehören weg. jeder kann öffnen so wie er will. dann wird sich auch klären wer wann Geld verdient, zu den Zeiten werden sie dann auch öffnen.
Dann kann auch der blöde Snopp mal vor einem geschlossendem Geschäft stehen.

Neueste Erfahrung:

Ich als Puppensammlerin wollte mir zu Weihnachten ein besonderes Geschenk machen. Ich habe als Kind mehrere Schildkröt-Puppen geschenkt bekommen und bis auf eine alle mehr oder minder heil durch meine Kindheit gebracht. Diese war unwiderbringlich kaputt. Jetzt wurde diese Puppe von Schildkröt neu aufgelegt und ich wollte sie unbedingt haben. Das einzige Geschäft in München ist Karstadt-Oberpollinger das nächstes Jahr auch leider schließen muss. Bisher waren dort nur gut ausgebildete Fachkräfte beschäftigt und der Laden auch dementsprechend teuer. War mir aber wert. Dieses Fachgeschäft exisiert schon seit den 50ern Jahren in München und war immer ein Garant für gute Qualität und excellente Beratung.

Ich also in den Laden die Puppe ausgesucht und dann begann das Problem. Um diese Uhrzeit waren nur Aushillfskräfte vor Ort (viel Fachpersonal wurde bereits in andere Filialen abgezogen). Nach längerem Suchen war auch die fachgerechte Verpackung parat, ich bezahlte und bin dann glücklich mit meiner Puppe abgezogen. Zu Hause stellte ich dann fest, dass mit dem Preisschild auch das Zertifikat (diese Puppen sind nummeriert; zum Glück auch im Nacken) abgemacht worden war. Heute also wieder hin mit Kassenbon und Puppe. Das Zertifikat war natürlich nicht mehr auffindbar, die Verkäufer total perplex dass bei einer Sammlerpuppe so etwas gewünscht wird und ich kann jetzt über die Herstellerfirma das nachfordern.

Das ist genau das Problem: Es gibt auch in einer Fußgängerzone nur noch Billigläden und Geschäfte mit Aushilfskräften denen die Ausbildung fehlt. Dafür haben sie dann länger auf damit die Kunden genügend Zeit haben für Reklamationen.

Stimmt, es gibt nur noch sehr wenige Läden wo man fachkundig beraten wird und das wird wahrscheinlich immer schlimmer werden, nachdem jeder alles billiger haben will, Geiz ja so geil ist und keiner ein Blödmann sein will ;( werden die wenigen guten Fachgeschäfte zugrunde gehen.
Ich gehe nach 19 Uhr jedenfalls nicht einkaufen, auch an Feiertagen kann ich es mir sehr gut verkneifen und vor Weihnachten bringt mich am Wochenende sowieso keiner in ein Shoppingcenter, Getümmel mag ich maximal am Weihnachtsmarkt