Reiseforum - Reiseberichte

Zitat von »Epprechtstein«

...da bin ich aber mal gespannt, ob Großfamilien mit Migrationshintergrund auch aus ihren Wohnungen fliegen, wenn das ganze Haus nach Knoblauch, Wasserpfeife und sonstigen "Genüssen" duftet...aber nein, so was darf man ja nicht mal denken!

Das ist dann ja schon wieder Rassismus....bei einem Stadtteil hier schmeißen sie sogar den Müll vom Balkon, wenn Du mekerst heißt es dann : "Du scheiss Rassist" ich bin Fassungslos

In aller Kürze:
Auch Wasserpfeifen erzeugen Tabakqualm und würden ggf. analog behandelt werden.
Eine ortientalische Küche riecht nicht schlechter als eine deutsche, und wenn ein etwas starrsinniger nicht gerade gesundheitsbewusster Herr lieber in den Flur als durch das Fenster entlüftet, muss das von den Mitbewohnern nicht geduldet werden.


Nun zahlt dieser starrsinnige Herr dem Vernehmen nach eine eher ortsunüblich geringe Miete und vermutet daher wehen die Rauchschwaden.

Fakt ist: Offenbar stinkts, das hat seine Anwältin auch nicht - oder erst viel zu spät! - bestritten, sodass der Grad der Belästigung nicht von objektiven Stellen kontrolliert sondern als unbestritten gewertet wurde.

Ob eine fristlose Kündigung angemessen ist darf man bezweifeln - ein Vergleich mit Essensgerüchen, die ggf. von nicht teutonischen Hausbewohnern ausgehen (bislang hat sich ein passives Knoblauchriechen im Gegensatz zum passiven Rauchen meines Wissens nicht als gesundheitsschädlich erwiesen?!) halte ich für ebenso unangemessen, wie die Einschätzung, der Raucher würde in seinen Freiheiten beschnitten. Wenn es tatsächlich zu einer erheblichen Belastung der gemeinschaftlich genutzen Räumlichkeiten kommt, ist der Belästigte eindeutig mehr beschnitten, auch wenn er klaglos die Feuertreppe nimmt um den Schwaden auszuweichen!
;(

Ich finde das ist eine Frechheit jemanden aus dem Haus zu werfen weil er raucht.
Ich nehme an es geht um den Herrn, der seit Jahren schon in seiner Wohnung raucht und neue
Mieter sich belästigt fühlen.

Zitat von »Sina«

Ich vermute aber auch, dass der Rauchgeruch nur ein vorgeschobener Grund war, um den Mieter loszuwerden.

Das denke ich auch. Der hat nämlich noch einen Alt-Mietvertrag, da bleiben die alten Gesetze bestehen - bis hin zum 1jährigen Kündigungsschutz. Das möchten die Vermieter natürlich gerne ändern und weil es auf anderem Wege nicht geht, wird da was herbei fabuliert.

@Sina
Soweit ich es der Presse entnommen habe war es umgekehrt - und aus dem fünften Stock gelangt man leider nur über das Erdgeschoss nach draußen.
Davon mal abgesehen mutmaßte der Beklagte, es könne sich nur um den aus dem fünften Stock gehandelt haben (Konjunktiv!) und ich halte eine "Charakterisierung" hier für einigermaßen vage.

Spielt auch keine Rolle - Nichtraucherschutz darf in gemeinschaftlich genutzen Räumen nicht plötzlich ausgesetzt werden, und Treppenhäuser in öffentlichen Gebäuden sind unisono seit langem tabu für Raucher (auch aus Gründen des Brandschutzes!) - wie sollte also bezüglich der angekündigten Berufung um Himmels Willen argumentiert werden?

Verstehe mich nicht falsch ... ich bin nun alles andere als ein "militanter Nichtraucher", aber ich bin ein orthodoxer Verfechter der Gleichstellung des Anspruches auf "persönliche Entfaltung".

Ebenfalls gebe ich zu bedenken, dass die Argumentation der Beklagtenseite suboptimal war und dadurch die tatsächliche Beeinträchtigung für die Mitbewohner nicht vor Ort überprüft wurde - das ist (auch bei erheblichem moralischen Widerstand!) eher ungeschickt.
Der Beklagte hat sich in wesentlichen Teilen auf die Historie und nicht auf nachzuprüfende Fakten berufen - und vor 40 Jahren hätte sich nun mal keine Socke Gedanken über die Risiken passiven Tabakkonsums gemacht.

Zitat von »angie«

Zitat von »Sina«

Ich vermute aber auch, dass der Rauchgeruch nur ein vorgeschobener Grund war, um den Mieter loszuwerden.

Das denke ich auch. Der hat nämlich noch einen Alt-Mietvertrag, da bleiben die alten Gesetze bestehen - bis hin zum 1jährigen Kündigungsschutz. Das möchten die Vermieter natürlich gerne ändern und weil es auf anderem Wege nicht geht, wird da was herbei fabuliert.

Richtig - Du kannst das nur vermuten.
Siehe oben ...
Offenbar hat die Beklagtenseite diese Argumentation leider vollkommen verpasst und wird es entsprechend schwierig, ein solches Motiv nachzuweisen.

Der Mieter lebt seit über 40 Jahren in seiner Wohnung und war lange Jahre in diesem Haus als Hausmeister tätig. Geraucht hat er immer schon, aber seit dem Tode seiner Frau selten das Fenster aufgemacht, dafür zum Lüften die Tür zum Treppenhaus. Ist bestimmt nicht in Ordnung. Der Herr ist inzwischen 75 Jahre alt und vielleicht schon ein bisschen tüdelig. Vielleicht hätte man da auch mal Hilfe anbieten können.

Merkwürdig an der ganzen Sache ist nur, dass die letzten Jahre in diesem Mietshaus immer mehr Wohnungen in gewerblich genutzte Räume umgewandelt wurden. So sind inzwischen ein Immobilenbüro und eine Anwaltskanzlei eingezogen. Die Miete ist bestimmt höher als die Miete des Herrn. Der Verdacht liegt nahe, dass der Vermieter auch die restlichen Wohnungen gerne in Büros umwandeln möchte. Da ist dann jeder Grund recht. Leider sah das Gericht das anders.

Zitat von »Sina«

Naja, scheinbar hat sich jemand aus dem Erdgeschoss beschwert, während der Raucher in der 5. Etage wohnte.

Der böse Raucher wohnt in einer Parterrewohnung.

Wir haben vor Jahren ebenfalls in einem Haus gewohnt, wo der Mieter "unter uns" scheinbar Kettenraucher war.
Dummerweise lag unser Schlafzimmer genau über seiner Terrasse , was zu Folge hatte, dass wir im Sommer unser Schlazimmerfenster selten öffnen konnten. So gesehen kann ich die Beschwerden der anderen Mieter verstehen ............. auch wenn ich nicht glaube, dass dies der Grund der Kündigung war.

@summerdream
Es gibt Verdacht und Faken.
Bezüglich der Verdächtigungen im Blick auf das Motiv zur Kündigung halte ich mich nicht grundlos sehr zurück!

Was der Mieter wielang wo beigetragen (+/-!) hat spielt so oder so keine Rolle für die rechtliche Beurteilung.

Trotzdem finde ich es nicht in Ordnung, einen 75-jährigen Mieter, der viele Jahre in diesem Haus gewohnt und gearbeitet hat, zu kündigen. Da hätte es sicherlich eine andere Lösung gegeben. Aber heute zählt Menschlichkeit leider nichts mehr.

Sorry, aber offenbar war er seinerseits sehr wehrhaft, und auch 75 Lebensjahre berechtigen nicht zur Unverbesserlichkeit - Ei oder Henne?
Er hätte sich´s wahrlich leichter machen können - man ist ja nicht gänzlich ausgeliefert!?

Mit Verlaub? - die Bevollmächtigte des Beklagten hat vor Gericht der Einschätzung einer erheblichen (Geruchs)Belästigung nicht widersprochen - wie kommst Du also bitte zu Deiner Argumentation?


Auch weil man selbst gern raucht sollte man vielleicht doch einigermaßen objektiv bezüglich Rücksicht und Risiken bleiben!?

btw ... Wie kommst Du nur auf den Gedanken, dass ein solcher Mieter "in die Pampa ziehen müsste um zurechtzukommen"??? ;(
Äpfel mit Birnen verglichen - sorry - aber so geht das dann ganz sicher nicht auf!?

Naja, ehrlich gesagt geht es mir auch auf den Keks wenn mein Nachbar im Garten raucht und ich bei mir im Schafzimmer mitrauchen muss wenn der Wind gerade ungünstig steht.
Selbiges gilt selbstredend auch für die Grillerei.
Aber das is nun mal so, wenn ich das nicht will muss ich in ein Haus mit sehr viel Garten(auf´s Land) drumherum ziehen.
Leben und Leben lassen ist die Devise , mit ein bisschen Toleranz geht alles etwas relaxter

... und um bei "kreativen" Vorschlägen zu bleiben: Warum sollte nicht der Kampfquarzer zu Mähdrescher und Güllewagen ziehen?
Ist Rauchen irgendwie "urban"?
Also ich toleriere lieber stillschweigend passionierte Raucher als derart grottige Argumente ... ;(

Zitat von »Sina«

Frittenfett von den Dönerbuden

...frittiert?????

ich denke, wir haben alle nicht genug fakten um diesen speziellen fall objektiv beurteilen zu können. und ausnahmen bestätigen ja die regel. also, in dem sinne wäre ja alles gut

Zitat von »Sina«

Nicht widersprochen... was heisst das schon?!? Er hat nichts dafür und nichts dagegen gesagt, sein Honorar eingesteckt und fertig.

Hätte ich mich in meiner alten Wohnung etwa auch beschweren sollen, wenn die liebenswürdige ältere Dame von nebenan Grünkohl ( ) oder Sauerkraut gekocht hat? Oder wenn ihr die Bratkartoffeln mal wieder verbrutzelt sind? Und jetzt komm mir nicht damit, dass diese Dämpfe nicht gesundheitsschädlich sind. Mir wird speiübel, wenn ich Grünkohl nur rieche (traumatische Kindheitserinnerungen und so). Geh in einer deutschen Großstadt an einer Hauptverkehrsstraße entlang, atme die Abgase ein, altes Frittenfett von den Dönerbuden, Glutamatschwaden von der asiatischen Nudelbutze... das ist 1000x schädlicher, als wenn ein pensionierter Hausmeister in seiner Wohnung seine Kippchen schmaucht

Kannst Du bitte ernsthaft argumentieren?
Ein Grünkohlkindheitstrauma hat in Betracht auf gesundheitliche Risiken wohl kaum was mit passivem Rauchen gemein, und sofern Du nicht in der Dönerbude oder dem Asiaimbiss untermietest, ist Dein Vergleich ziemlich abwegig?!

Zudem hat sie (die Beklagtenanwältin) nicht weder für noch gegen argumentiert, sondern leider auf das Persönlichkeitsrecht abgehoben, anstatt die tatsächliche Belästigung zu verargumentieren.

Wenn dieses Thema kontrovers diskutiert werden soll, dürfte man wohl eine gewisse Präzision bezüglich der Sachverhalte voraussetzen?

@superfx
Irrtum! Ich verfüge durchaus über ausreichende Detailkenntnisse, um im Fall "der rauchende Werner" argumentieren zu können - und natürlich ist nicht "alles gut" ...
insbesondere nicht für den Werner!
Allerdings hab ich keinen Bock auf ne Diskussion mit dem Niveau "Raucher und Knoblauchverwender müssen in die Pampa ausweichen" ... Schade ... ;(