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tequila

Mexiko Amigo

  • »tequila« ist der Autor dieses Themas

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1

Donnerstag, 1. Oktober 2009, 14:50

Servicewüste Deutschland?

Habe gestern gehört das in einem amerikanischen Flieger an die Passagiere ein Merkblatt für Deutschland verteilt wurde. Unter anderem stand darin, das man sich als US-Bürger nicht über Unfreundlichkeit von Dienstleistern, Verkaufspersonal etc wundern/ärgern sollte. Das wäre in Deutschland Standard.

Ist das nur hier so? Was wahres ist schon dran.

Geht man in den USA in ein Geschäft, Supermarkt, kann man davon ausgehn das man innerhalb von 2 Minuten freundlich gegrüßt wird. Der Kellner in einem Restaurant stellt sich einem mit Namen vor. Geht man noch einmal in das gleiche Lokal, wird man merken man bekommt immer den gleichen Kellner.

Geht man hier nur mal von Bussen und Bahnen aus. Gibt es jemanden der noch nie angeranzt wurde, oder der Bus wegfährt obwohl der Fahrer einen sieht? Das zieht sich überall durch. Der Kunde ist hier kein König mehr sondern der Bettelmann.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »tequila« (1. Oktober 2009, 14:51)


Fitschi

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2

Donnerstag, 1. Oktober 2009, 15:13

Der Kunde ist hier kein König mehr

Bei uns ist besonders schlimm wenn man auf Ämter muß, die Beamten tun grad so, wie wenn sie Dir einen persönlichen Gefallen erweisen.
Das geht mir fürchterlich auf die Nerven.
Oder am Postamt, unlängst mußte ich ein Paket abholen. Die gesamte Belegschaft stand 5 Meter hinter den Schaltern und hat sich unterhalten. Vor den Schaltern bereits 6 Kunden.
Ich hab dann mal höflich (wirklich höflich) gefragt, ob sie Ihre Unterhaltung nicht später weiterführen könnten, ich hätte keine Lust noch eine viertel Stunde zu warten.
Daraufhin haben sich 2 von Ihnen widerwillig Richtung Arbeitsplatz bewegt, aber nicht ohne"die Leut sind immer so ungeduldig" vor sich hin zu brabbeln.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

summerdream

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3

Donnerstag, 1. Oktober 2009, 15:38

Wenigstens habt ihr noch Postämter. Bei uns schließen immer mehr und die Pakete, sowie der Service der Postbank werden in Supermärkten angenommen. Dort ist dann eine umgeschulte Fleisch- u. Wurstverkäuferin am Werk und da kannste warten bis die durchblickt. Wenn du mal Briefmarken brauchst musst du kilometerweit fahren.

Bei den Sparkassen ist es auch schon fast so weit, dass nur mehr Automaten rumstehen. Bei Beratungsbedarf oder einem größeren Betrag Bargeldabhebung musst du dich erst mal schlau machen wo die nächste besetzte Filiale ist.
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen (Aristoteles)

Sina

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4

Donnerstag, 1. Oktober 2009, 17:38

Jaaaaaaaaaaaaaa....Briefmarken :cool: Wenn man dann mal eine Postdienststelle gefunden hat, dann hat sie garantiert unmögliche Öffnungszeiten, die es einem normalen Arbeitnehmer nicht unbedingt leicht machen, Briefmarken zu kaufen :ratlos: Zwar gibt es oft auch tolle Briefmarkenautomaten - aber die geben Wechselgeld nur in Briefmarkenform. Ganz toll, wenn man das ganze Portemonnaie voll hat mit 5 cent - Briefmarken :mööööööp:

In Restaurants fühlt man sich in Deutschland oft wie ein Bittsteller, der dankbar sein muss, überteuerten Convenience - Blödsinn zu sich nehmen zu dürfen. Zwar gibt es durchaus auch viele Ausnahmen, aber da muss man schon wissen, wo man hingehen kann und wo eher nicht. Sonderwünsche bei der Speisenbestellung sind meist unerfüllbar oder werden einfach missachtet.
Eine ganz fürchterliche Angewohnheit vieler Bedienungen in Deutschland: Essen servieren, aus dem Blickfeld verschwinden und erst nach Beendigung des Essens die Frage stellen, ob es geschmeckt hat und ob man noch einen Wunsch hat. Nichts ist überflüssiger. Ist der Teller leer, ist die Antwort offensichtlich, ist der Teller noch halbvoll, auch.

Diese Frage gehört während des Essens, nachdem die Gäste die ersten 4 - 5 Häppchen gegessen haben, gestellt. Denn dann hat der Gast noch die reelle Chance, ein Getränk nachzuordern oder auch zu reklamieren, wenn etwas nicht in Ordnung sein sollte. Aber das könnte ja Arbeit machen - insofern verzichten viele Bedienungen auf sinnvolle Fragen...
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Sternedieb

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5

Freitag, 2. Oktober 2009, 10:30

Eine Zwischenfrage die aber direkt mit dem Thema zu tun hat....

Sind die Deutschen bereit für Service zu bezahlen? Seid ihr selbst bereit?
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

6

Freitag, 2. Oktober 2009, 10:32

@ Sternedieb,

wie meinst du das genau ? Für welchen Service z.B. ?
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

Sonnenschein

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7

Freitag, 2. Oktober 2009, 10:40

diese Frage Sternedieb stellte ich mir auch..

bedeutet denn nicht mehr Service, das man wie z:B. in den USA, gleich bei der Rechnung den Bedienaufschlag von so und soviel % gleich mitbezahlen muss??..

Oder Privatpatienten bekommen einen höheren Service , da sie ja mehr bezahlen..



OT zu den Briefmarken... wenn man ein Postauto sieht, nachfragen, die haben meistens Briefmarken dabei und bei uns werden sogar Pakete von dem Postauto mitgenommen..

lg
errare humanum est ..

tequila

Mexiko Amigo

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8

Freitag, 2. Oktober 2009, 11:03

Sicher kann man schon mehr bezahlen. Aber warum sollte man für Freundlichkeit bezahlen? In den USA ist das Trinkgeld nicht dabei. Darum sind sie vielleicht auch so freundlich. Sie leben dort vom Trinkgeld.

Als bei uns das Centro eröffnet hatte, wurde das komplette Personal auf US-Art geschult. Ich hatte schon gedacht ich bin in einem anderen Land. Inzwischen ist der Alltag dort eingekehrt. Oh du blöder Kunde du störtst nur.

Fitschi

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9

Freitag, 2. Oktober 2009, 11:04

Seid ihr selbst bereit?

Ja, bin ich und mach ich auch.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

tequila

Mexiko Amigo

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10

Freitag, 2. Oktober 2009, 11:08

Es geht aber auch zum Beispiel um Verkaufspersonal. Wer etwas verkaufen will sollte doch freundlicher sein. Fängt schon in Callcentern an. Ich hab mir mal anhören müssen, weil ich eine Lexikonreihe abgelehnt habe, dann müsste ich eben ungebildet bleiben.

LaMujer

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11

Freitag, 2. Oktober 2009, 11:53

Sind die Deutschen bereit für Service zu bezahlen? Seid ihr selbst bereit?

das wär ja noch schöner .... Das geht dann bald soweit, dass man im Krankenhaus auch einen Aufschlag zahlen muss wenn man sein Bett nicht selbst beziehen oder sein Essen nicht selbst holen möchte. Gut, vielleicht etwas übertrieben, aber weit fehlts nicht mehr. :hehe:
Kann mich erinnern, dass früher eine Verkäuferin im Kaufhaus beim Verkauf eines Kleidungsstückes ihr Kürzel auf das Etikett gekritzelt hat. Das wurde an der Kasse vermerkt und wurde als Provision verrechnet. Damals wurde man auch noch auf Wunsch beraten, im Gegensatz zu heute wo man immer nur hört "wenn`s ned da hängt hammas nimmer" ... toll, für diese äußerst informative Auskunft brauch ich wirklich keine Verkäuferin. :kuller:
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Sternedieb

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12

Freitag, 2. Oktober 2009, 12:21

das wär ja noch schöner .... Das geht dann bald soweit, dass man im Krankenhaus auch einen Aufschlag zahlen muss wenn man sein Bett nicht selbst beziehen oder sein Essen nicht selbst holen möchte. Gut, vielleicht etwas übertrieben, aber weit fehlts nicht mehr


Darum geht es nicht ....

Service kostet Geld und die Frage ist - bezahlt man für etwas mehr, in dem Service mit dabei ist?

z.B.
Ist man bereit etwas mehr im Supermarkt zu bezahlen, wenn die Ware eingepackt und/oder zum Auto getragen wird?
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

13

Freitag, 2. Oktober 2009, 12:30

Hmmm- an der Tankstelle wäre ich bereit, für den Service "Tanken, Luft & Ölstand prüfen" etwas mehr zu zahlen! Luft und Öl zu prüfen wird von mir leider vernachlässigt... :verlegen2:
:urlaub1:

LaMujer

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14

Freitag, 2. Oktober 2009, 12:36

Ist man bereit etwas mehr im Supermarkt zu bezahlen, wenn die Ware eingepackt und/oder zum Auto getragen wird?

auf diese Art von Service kann ich persönlich gerne verzichten. Bei uns im neuen, hochmoderenen Edeka Markt wird einem die Ware eingepackt in die Tüte - sofern man das möchte. Da ich aber meine eigene Ordnung innerhalb meiner Einkaufstüte habe, lehne ich das immer dankend ab. :ironic:
Den Service, den ich meine der sollte eigentlich selbstverständlich sein und ist das Mindeste was man als Kunde erwarten darf. Ich meine damit, dass der Verkäufer wenn er einem zeigt wo die Ware hängt nicht nur gelangweilt den Arm hebt, in eine Richtung deutet und sagt "da hinten, nach dem 3.Ständer links ganz oben" ....

Service kostet Geld

... aber auch nur der, der über den Grundservice hinausgeht ...
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »LaMujer« (2. Oktober 2009, 12:37)


Sternedieb

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15

Freitag, 2. Oktober 2009, 12:44

... aber auch nur der, der über den Grundservice hinausgeht ...


Oops...

das heißt - um bei deinem Wäschewechsel im Krankenhaus zu bleiben.. ein Bettwäschewechsel kostet kein Geld?

Grundsätzlich muß leider alles bezahlt werden - also auch ein Grundservice. Und den bezahlst du immer bzw. im KH unter Umständen deine Versicherung - die wiederum du bezahlst.
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LaMujer

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16

Freitag, 2. Oktober 2009, 12:49

natürlich kostet das alles Geld und das ist mir auch klar und völlig richtig.
Dann ist aber auch deine Frage oben
Sind die Deutschen bereit für Service zu bezahlen? Seid ihr selbst bereit?

überflüssig .... außer Du meintest das man für Service noch einen extra Zuschlag bezahlt.

Ja, ich bezahle auch den Grundservice, nur kommt er mir leider meist nicht mal in geringster Form zugute weil die meisten Servicekräfte einfach desinteressiert und stinkefaul sind.
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Sternedieb

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17

Freitag, 2. Oktober 2009, 12:52

Die Frage ist auch dann nicht überflüssig.

Denn je weniger man bezahlen möchte, desto weniger Service bekommt man - auch im Grundservice. Oder warum ist eine Direktversicherung günstiger als diejenige die einen Außendienst hat?

Beide bieten mindestens den Grundservice - in dem Fall - bezahlen wenn Sie es müssen.
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

18

Freitag, 2. Oktober 2009, 12:52

Hmmm- an der Tankstelle wäre ich bereit, für den Service "Tanken, Luft & Ölstand prüfen" etwas mehr zu zahlen! Luft und Öl zu prüfen wird von mir leider vernachlässigt... :verlegen2:


Hab ich grad gemacht und auch gern. Es wurde getankt, Luft u. Ölstand geprüft und die Scheiben sauber gemacht. Ich bekam eine Karte auf der stand, wenn ich mit dem Service zufrieden war könne ich die Karte an der Kasse abgeben und 1 Euro bezahlen.

Also ich würde mehr bezahlen wenn Service mit dabei ist.
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Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

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19

Freitag, 2. Oktober 2009, 13:01

Genau darauf wollte ich hinaus. Ist man bei uns nur noch gegen Geld freundlich? Das hat doch auch mit Service zu tun. In den USA oder Asien ist es doch auch nicht teurer. Bei uns in der Stadt gibt es immer schon mal Wettbewerbe. Da wird zum Beispiel die freundlichste Verkäuferin gesucht. Da hat eine Dame aus einer Bäckerei gewonnen. Bin ich Kaufmann mache ich doch sicher mehr Umsatz wenn die Kunden gerne kommen. Ist doch eigentlich logisch. Warum handelt da keiner mehr nach?

LaMujer

Master Amigo

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20

Freitag, 2. Oktober 2009, 13:04

Denn je weniger man bezahlen möchte, desto weniger Service bekommt man - auch im Grundservice. Oder warum ist eine Direktversicherung günstiger als diejenige die einen Außendienst hat?
Beide bieten mindestens den Grundservice - in dem Fall - bezahlen wenn Sie es müssen.


Diese Art Service sollte man aber klar trennen. Versicherungsservice ist nicht gleichzusetzen mit dem Service, den der Verkauf dem Kunden bieten sollte. Bisher gings mir um Serviceleistungen im Verkauf oder auch im Restaurant. Da bezahle ich den Service eigentlich mit und es ist meist abhängig von der Befindlichkeit des jeweiligen Personals ob ich ihn auch erhalte. Bei der Versicherung ist doch klar festgelegt was man für sein Geld zu erwarten hat. ;)
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