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1

Mittwoch, 5. August 2009, 19:45

Sinn und Unsinn von Ver- und Geboten

Aramis, das war früher noch lustiger. Mit neunzehn durfte ich - theoretisch - bei der Bundestrachtengruppe im Auftrag von Volk und Vaterland den bösen Feind umbringen, nur ein Konto für meinen Killersold :kuller: durfte ich ohne die Unterschrift meiner Mutter nicht eröffnen. Mit 19 war man noch nicht volljährig. Streng genommen wurde ich zum unmündigen Killer ausgebildet, noch strenger genommen hatte die Bundeswehr damals hunderttausende Kindersoldaten :D . Übrigens, das war nicht nicht im Mittelter, sondern 1974.

Aber der Wahnsinn geht weiter :patschi: Die Deiutschen lernen einfach nicht ;) (jedenfalls die Häuptlinge)

Gruß Peter

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Streetwise« (5. August 2009, 19:54)


Sina

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2

Mittwoch, 5. August 2009, 20:24

Kleiner Exkurs ins :OT:

Aber warum? Warum nehmen wir Durchschnittsdeutschen jedes Verbot und jedes Gebot - auch wenn es noch so schwachsinnig ist - widerspruchslos bzw. resignierend an? Wenn das nicht so wäre, würde vielleicht vor dem Erlass immer wieder neuer Verbote ein klein wenig nachgedacht.

Ich glaube, wenn ich an irgendeiner Kreuzung oder Rasenfläche ein offiziell aussehendes Schild aufstellen würde "Überqueren nur barfuß gestattet", würden die ersten schon anfangen, sich die Schuhe auszuziehen :batsch:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

3

Mittwoch, 5. August 2009, 20:31

Mitspracherecht = Null. Unsere Freunde in der Schweiz würden über so manche Änderungen vorher abstimmen. Mit Mehrheitsbeschluß kann man manches leichter ertragen. :ironic:
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

4

Mittwoch, 5. August 2009, 20:31

Klar würden das einige machen, da bin ich auch sicher. Vor vielen, vielen Jahren gab es mal eine Sendung, ich glaub sie hieß " Vorsicht Camera " . Man hat mitten im Wald an einem Weg eine Ampel angebracht, wohlgemerkt an einem Waldweg und die Leute haben brav gewartet bis grün wurde. :patschi:
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

5

Mittwoch, 5. August 2009, 20:46

Kleiner Exkurs ins :OT:

Aber warum? Warum nehmen wir Durchschnittsdeutschen jedes Verbot und jedes Gebot - auch wenn es noch so schwachsinnig ist - widerspruchslos bzw. resignierend an?
Darauf möchte ich gerne antworten, auch wenn´s ebenfalls "off Topic" ist: Weil es uns Deutschen eben im Blut liegt, das alles bis in´s Kleinste geregelt ist! "Es muß alles seine Ordnung haben" ist das Motto! Das ist in den älteren Generationen entstanden, und gerade in den 70ern war das sehr aktuell. Inzwischen ist es obsolet, wird aber von der Mehrheit der Deutschen Bürger immer noch gerne angenommen. Dem mündigen Bürger wird das Denken abgenommen, und das ist ja so herrlich bequem... :ironie: Dieses Vorschrifte-Verhalten aus dem legislativen Moloch wieder herauszubekommen, halte ich für -gelinde gesagt- sehr schwer. Vielleicht gelingt es den Generationen nach uns...
:urlaub1:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bear300lbs« (5. August 2009, 20:50)


Sina

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6

Mittwoch, 5. August 2009, 20:58

Nun, ich hoffe, wir schaffen das auch zumindest ansatzweise. Ich will hier jetzt nicht die Anarchie ausrufen, aber manchmal schadet es nicht, ein bißchen unbequem zu sein - denn nicht jedes Verbot macht Sinn. Und ich lasse mir - genauso wie viele andere auch - das Denken nicht abnehmen. Ist bequemer, als wenn andere meinen, für mich denken zu müssen.

Wir schlucken jede Benzinpreis-, jede Steuererhöhung, jedes Rauchverbot und wenn irgendwann man das öffentliche Händchenhalten verboten wird, halten wir uns wahrscheinlich auch noch dran :batsch: Aber wann werden wir wach und signalisieren dem Staat, daß er nicht alles mit uns machen kann?
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

7

Mittwoch, 5. August 2009, 21:02

Ich habe das Thema hier mal abgespalten - ich denke, es lohnt eine eigene Diskusion hierfür :ironic:

Jordan26

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8

Mittwoch, 5. August 2009, 21:52

in der CH ist man mit 18 Jahren mündig und bei euch erst mit 19. :?:
Wenn der Kuchen spricht, hat der Krümel zu schweigen

9

Mittwoch, 5. August 2009, 22:02

Das war mal Fred :patschi: :patschi: vor langer Zeit. Damals war man erst mit 21 volljährig, ich bin auch erst mit 21 volljährig geworden.

Auch in Deutschland ist man jetzt mit 18 volljährig oder mündig.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

10

Mittwoch, 5. August 2009, 22:03

Fred, sorry, wenn ich mich da nicht klar genug geäußert hatte. Während meiner Dienstzeit bei der BW wurde das Alter von 21 auf 18 runtergesetzt. !975 glaube ich.
Aber als ich anfing als potentieller Killer :D war ich noch Kindersoldat, also nicht volljährig :ironic:

Geuß, Peter

11

Mittwoch, 5. August 2009, 22:04

Jordan,
in Deutschland ist man auch mit 18 Jahren volljährig
Allerdings erst seit 1975, davor mit 21 Jahren
In der DDR setzte man die Volljährigkeit 1950 auf 18 Jahre herab

Quelle: wikipedia.
Zahme Vögel singen von Freiheit - wilde Vögel fliegen

12

Mittwoch, 5. August 2009, 22:07

Sternedieb, die Abtrennung war mal wieder eine Deiner preisgekrönten Ideen, Danke !!!

Gruß, Peter

Omira

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13

Mittwoch, 5. August 2009, 22:10

:OT: es was nicht SD, sondern travelamiga ;)
Nicht derjenige ist stark, dessen Eitelkeit Schmeichler und Dummköpfe unterstützen.
J. Čapek

Sina

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14

Mittwoch, 5. August 2009, 22:37

:patschi:

Ist ja guuuuut :ironic:

Ich erinnere mich noch an eine Situation: Ich jobbte nebenberuflich in einem Restaurant (ich war jung und brauchte das Geld...) und verspürte ein dringendes menschliches Bedürfnis. Also schnell eine Kollegin gebeten, auf meine Tische zu achten, um 3 Minuten in Richtung Personaltoiletten verschwinden zu können. Mein Weg führte vorbei am Senior, dem stockkonservativen, autoritären Besitzer des Restaurants. Der fragte mich: "Wo wollen Sie hin???" Ich: "Kurz zur Toilette, Kollegin passt auf meine Tische auf." Er: "Nee, das geht nicht." Ich lachte und ging weiter. Er (zornesrot): "Das ist VERBOTEN!!!" Ich (langsam sauer werdend): "Mir doch egal - ohne die schwachsinnige Diskussion wäre ich längst wieder da und ich verschwende hier nicht unsere gemeinsame Zeit für so einen Quatsch.", ging und tat, was ich tun mußte.

Ein Nachspiel hatte die Sache nicht - aber er hat nie wieder versucht, mich aufzuhalten.

Diese Situation kann man auf viele Lebensbereiche übertragen. Manche Leute testen aus, wie weit sie mit ihrer Macht kommen - stoßen sie an leichte Grenzen (Die Grenze war echt leicht - im geschilderten Fall war ich eine Aushilfe ohne festen Vertrag und hätte genausogut im Restaurant gegenüber oder nebenan ein paar Mark hinzuverdienen können. Ich hätte also jederzeit vor die Tür gesetzt werden können.), geben sie auf...
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Molly

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15

Mittwoch, 5. August 2009, 23:33

Darauf möchte ich gerne antworten, auch wenn´s ebenfalls "off Topic" ist: Weil es uns Deutschen eben im Blut liegt, das alles bis in´s Kleinste geregelt ist! "Es muß alles seine Ordnung haben" ist das Motto! Das ist in den älteren Generationen entstanden, und gerade in den 70ern war das sehr aktuell. Vielleicht gelingt es den Generationen nach uns...


Ich empfand die 70iger/80iger eigentlich als sehr locker - es gab wenig "Ordnung" oder zumindest haben wir Jugendlichen es damals so empfunden. Musikgeschmack entwickelte sich in viele Richtungen, die Mode wurde salopper-frecher-bunter alles war möglich, eben nicht mehr so steif und adrett. Von Popper über Rocker bis Punker war alles vertreten.

Ich denke nicht, dass die Generationen nach uns eine größere Veränderung bewirken können - es hat eher den Anschein, dass sie sich das Denken noch mehr abnehmen lassen als bisher. Es kommt selten vor, dass ich heute den Wunsch von 17/18 jährigen höre - schon auf eigenen Beinen stehen und Verantwortung übernehmen zu wollen. :skeptisch:

16

Donnerstag, 6. August 2009, 01:13

Na klar gab es in den 70ern schon Querdenker. Aber sein wir doch mal ehrlich: welche dieser Modeerscheinungen ist denn hier in Deutschland entstanden? Pop, Rock und Punk kamen doch aus dem Ausland durch die wachsenden Medien zu uns! Auch ich habe gerne Deep Purple, Suzie Quatro usw. gehört, aber ich erinnere mich auch daran, das mein Großvater das als "Urwaldmusik" und "Krach" betitelte. Diese Kultur war doch bei der "honorigen Generation" keineswegs gesellschaftsfähig! Und schau´doch mal, wie das Durchschnittsalter der gesetzgebenden Politiker ist...
Nein, bei den "anständigen Bürgern" musste schon immer alles seinen geregelten Gang gehen!
:urlaub1:

17

Donnerstag, 6. August 2009, 06:22

Wo das Querdenken enstanden ist, scheint mir letztendlich egal. Sicher lag der Ursprung im Widerstand gegen die sinnlose Kriegspolitik der USA. Die 68er Bewegung war aber mehr paneuropäisch. Durch sie wurden ebenfalls sinnlose Konventionen, überkommene Moralvorstellungen usw. aufgebrochen. Ohne diese Bewegung müßten kleine Mädchen Sonntags immer noch im Sonntagskleidchen an der Hand der Frau Mama ambulieren statt zu spielen, Lehrer würden jeden Tag im Anzug und Schlips vor der Klasse stehen und es wäre immer noch so, dass abends erst das Licht ausgeht bevor BH/Hose aufgeht.

Leider schwanden Mut und Reformgeist der damals jungen Generation mit wachsendem Bankkonto. Man hatte zwar etwas erreicht, ruhte sich aber darauf aus bzw. rudert zurück. Und heute? Politische Kirchofsstille bein den Jungen. Man wählt lieber einen hirntoten Superstar als eine politische Partei. Und wird so zum willfährigen Instrument der Politik. Nicht politisch wählen geht nämlich nicht, man wählt immer, nur nimmt man keinen Einfluss mehr, wenn man nicht hingeht. Nur mach das mal einem 18-jährigen klar, der sich nur für Ballerspiele interessiert und nur die Lowest-Level-Sprache eines Dieter Hohlen versteht. Verzeihung. Bohlen. Mit solcher Einstellung schluckt man auch Verbote klaglos.

Gruß, Peter

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Streetwise« (6. August 2009, 06:25)


ElBuitre

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18

Donnerstag, 6. August 2009, 06:24

Was seit ihr nur für ne Generation?

Nach hinten (früher) zeigen und auf spätere Generationen hoffen! Wie wäre es mit selber den Hintern hoch kriegen?

Werner

19

Donnerstag, 6. August 2009, 06:30

Und was machst Du? Ich zumindest führe mit meinem Sohn u.a. politische Gespäche, wir gucken zusammen Fernsehen, und nicht nur Teenagerverblödungssendungen und wir waren auch schon zusammen auf Demos. Okay, Mikrokosmosarbeit, aber auch das hilft.

Noch Fragen, El Buitre? Hast Du vielleicht auch sachliche Beiträge oder reicht es nur für unsachliche Einwürfe?

Gruß, Peter

ElBuitre

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20

Donnerstag, 6. August 2009, 06:34

Nun aber

Und schau´doch mal, wie das Durchschnittsalter der gesetzgebenden Politiker ist...
Such dir doch bessere (jüngere) aus! Mein Bundestagsabgeordneter ist gerade mal 7 Jahre älter als ich, der Landtagsabgeordnete ein halbes Jahr jünger! Das finde ich ok so!

Werner