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1

Freitag, 5. Juni 2009, 19:39

Staatshilfe für Touristikkonzerne? Und /oder deren Mutterfirmen

ist für Euch die Staathilfe für Konzerne ( Arcandor ) für Euch richtig oder nicht?
Geht es hier um den erhalt von Arbeitsplätzen, oder ist das nur Wahlkampfporpaganda?
Darf der Staat in den Wirtschaftsmarkt eingreifen?

ElBuitre

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2

Freitag, 5. Juni 2009, 20:00

Der Fall Arcandor

ist spezieller als es scheint! Die Karstadtkrise ist hausgemacht und noch von Herrn Middeldorp zu verantworten ... aber der lebt nun von seiner üppigen Abfindung! Seine Entscheidungen so z.B. den Verkauf der Immobilien kam nur den Gesellschaftern bei der Dividende wie gerufen und die einzelnen Häuser klagten nun über die hohen Mieten!

Aber bevor man nach dem Staat ruft, solte man sehen ob da nicht Teilhaber Möglichkeiten haben. Frau Schickedanz ist ja nun nicht umsonst die reichste deutsche Frau und das Bankhaus Oppenheimer nagt auch nicht am Hungertuch!

Die EU hat schon richtig festgestellt ... Arcandor darf nichts aus diesem Fördertopf bekommen und deren Probleme sind nicht durch die Finanzkrise begründet!

Ich persönlich habe kein Mitleid mit einem der nun bei OPEL oder bei Karstadt seinen Job bedroht sieht. Fast mein gesamtes Berufsleben habe ich unter der Gefahr gelebt, dass Zechen geschlossen werden und unser Job weg ist. Zig Demonstationen, noch mehr Aktionen ..,. alles f.d.A. :HC: die Politik wollte nicht und da hat man die Pütts halt dicht gemacht! Aber damals war es ein Wirtschaftsminister der FDP der da ganz klar Stellung bezog und Mölleman hat da sehr viel Ärger im Ruhrpott gahabt!

Also lässt mich die ganze Diskussion relativ kalt! Ich habe das hinter mir und habe meinen Preis dafür gezahlt!

Werner

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ElBuitre« (5. Juni 2009, 20:03)


Sina

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3

Samstag, 6. Juni 2009, 11:22

Wie geht es nun weiter mit Arcandor? Die Mietzahlungen für die Karstadt - Kaufhäuser wurden bereits eingestellt. Hier habe ich einen sehr interessanten Artikel zu dem Thema gefunden.


Zitat von »Handelsblatt«

Zudem zeige der Handels- und Touristikkonzern Rewe (Rewe, Alltours, Dertours) Interesse an Arcandors Reisetochter Thomas Cook. Insbesondere das britische Geschäft von Thomas Cook sei attraktiv, schreibt „Euro am Sonntag“ unter Berufung auf Unternehmenskreise.



Na, das kann ja was werden - ich skizziere einfach mal ein mögliches Szenario (Achtung - teilweise :ironie: ): TUIfly fusioniert mit LTU/Air Berlin und übernimmt das Fernstreckengeschäft, Rewe übernimmt Thomas Cook (was der TUI bestimmt nicht gefallen wird) und TUI puzzelt sich als Folge aus den verbleibenden dt. Veranstaltern eine neue Marke zusammen, um grössenmässig weiter die Nummer 1 zu sein.

Vielleicht geht dann auch die Condor komplett zur TUI oder zu Rewe? Rewe hat ja ohnehin schon die Kooperation mit XL - Airways deutlich intensiviert. Und XL steht für Wachstum - warum also nicht ein paar Condor - Flugzeuge für viel Geld im XL - Design umlackieren oder den TUI - Smilie draufkleben? Aber wahrscheinlich kommt sowieso alles ganz anders :ironic:

Ich freue mich jedenfalls schon auf Born's bissige Bemerkungen am Montag :ironic:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

4

Samstag, 6. Juni 2009, 17:10

Die Rewe-Gruppe war ja neulich sichtlich erleichtert, die LTU endlich losgeworden zu sein und somit kann ich mir nicht recht vorstellen, warum man sich wieder eine eigene Fluggesellschaft an's Bein binden sollte. Insofern wird man zwar versuchen, sich von TUIFly und der kooperierenden airberlin zu entfernen, was die Flugplatzbelegung betrifft. Aber eine direkte Übernahme der Condor? Dann vermutlich nur, wenn man ThomasCook nur mit der Airline im Gesamtpaket bekommen würde.

Kann denn TUI adhoc verhindern, von Platz 1 verdrängt zu werden und welche potentiellen RV's sind denn am Markt. Solche, die auch übernommen werden wollen (müssen).
Und RV Nummer 1 um jeden Preis? Das wird schwierig, denn auch bei sonnenverwöhnten Unternehmen sind manch dunkle Wolken am Krisenhorizont.

Noch ein kurzfristiger Einwurf: Kann Condor überhaupt über längeren Zeitraum weiterfliegen, wenn Arcandor notgedrungen das Handtuch wirft? Oder muß man gar befürchten, für separat gebuchte Flugtickets keine Gegenleistung zu erhalten?

Gruß cuate
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »cuate« (6. Juni 2009, 17:11)


Sternedieb

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5

Samstag, 6. Juni 2009, 17:26

Kann Condor überhaupt über längeren Zeitraum weiterfliegen, wenn Arcandor notgedrungen das Handtuch wirft?


Thomas Cook ist ja im Vergleich zum Rest ein Sahnestück - von daher wird TC einsparen (bereits angekündigt). Die Aktien von TC hat Arcandor ja bereits an die Banken verpfändet und dafür wird es wohl einen Käufer geben. Und ohne Arcandor sehe ich die Zukunft von TC "rosiger".
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

Thorben-Hendrik

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6

Samstag, 6. Juni 2009, 18:57

Ich persönlich habe kein Mitleid mit einem der nun bei OPEL oder bei Karstadt seinen Job bedroht sieht.


Selten eine so egoistisches, herzloses Posting gelesen !
Pfui !
Du solltest Dich schämen! :übel:

Und wenn das auch noch jemand schreibt, der mit 52 Jahren der Allgemeinheit auf der Tasche liegt, dann platzt mir die Hutschnur!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Thorben-Hendrik« (6. Juni 2009, 19:00)


Jordan26

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7

Samstag, 6. Juni 2009, 19:18

auch ich bin der Meinung das man helfen muss auch wenn man vor Ärger sich in den Ar....... beissen kann aber mit Opel zusammen sind das ca um die 90000 Jobs die da auf dem Spiel sind ,plus ca 30000 aus dem In und Ausland die als Zulieferer hobs gehen im Minimum man kann das Rad nicht mehr zurück drehen vom sozialen Unfrieden der da aufkommen kann möchte ich gar nicht erst sprechen und ob man hilft oder Harz4 bezahlt kommt bald mal auf das gleiche raus.
Wenn der Kuchen spricht, hat der Krümel zu schweigen

Sina

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8

Samstag, 6. Juni 2009, 19:28

ob man hilft oder Harz4 bezahlt kommt bald mal auf das gleiche raus.


Richtig - mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, daß die Leute, denen man hilft - nämlich in dem Fall den Angestellten von Opel und Arcandor - im Gegensatz zu Hartz 4 - Empfängern weiterhin ihren Teil zum Wirtschaftskreislauf beitragen und weiterhin brav ihre Steuern zahlen können/dürfen. Wer sein ganzes Leben lang bei den betroffenen Firmen gearbeitet hat und jetzt vielleicht noch 5 - 10 Jahre Zeit bis zur Rente hat, der wird in den jetzigen Zeiten wohl kaum realistische Chancen auf einen neuen Job haben... Das Argument "Mir ging es auch Sch....." zählt hier für mich nicht. Es geht hier und jetzt ganz konkret um die Erhaltung von zigtausenden Jobs.
Unterm Strich und langfristig betrachtet könnte eine staatliche Unterstützung der betroffenen Firmen sogar noch günstiger für den Staat werden als eine "unterlassene Hilfeleistung".

Die betroffenen Manager, die das ganze Schlamassel mit verursacht haben, sollten allerdings zur Rechenschaft gezogen und nicht noch mit Millionenabfindungen weggelobt werden. Da platzt mir dann nämlich die Hutschnur. Sollen die doch von Hartz 4 oder besser noch vom Ersparten leben - aber nicht die Leute, die sich ihr Leben lang den Hintern für sie aufgerissen haben!
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9

Samstag, 6. Juni 2009, 19:35

Sina hat es auf den Punkt gebracht.

Die Einstellung, kein Mitleid mit Menschen zu haben, die vor dem AUS stehen finde ich sehr bedenklich, zumal wenn man selbst nicht gesund ist.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

Jordan26

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10

Samstag, 6. Juni 2009, 19:42

@Sina

genau das meinte ich :thumbsup: mit der Einstellung mir ist es schlecht gegangen nun sollen die anderen da auch durch geht nicht ,schliesslich hat man nach dem Krieg auch geholfen Deutschland zu dem zu machen was es heute ist. :TOP:
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Sina

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11

Samstag, 6. Juni 2009, 19:44

Naja, ich kann die Wut und den Frust derjenigen, die auch schon einmal von einer solchen Krise (obwohl es etwas Vergleichbares mit DEN Ausmassen bislang noch nicht gab) betroffen waren und denen nicht geholfen wurde, in gewissem Sinne schon nachvollziehen. Was nicht heisst, daß ich solche Aussagen befürworte oder gar unterschreiben würde. Aber in so einer Situation kochen die Emotionen auf allen Seiten hoch und so manch unrationelle Aussage ist schnell getroffen.

Aber dennoch muss man da mal sein eigenes, jetzt auch nicht mehr zu änderndes Schicksal akzeptieren und sich damit arrangieren - und es den aktuell Betroffenen von Herzen gönnen, wenn ihnen unter die Arme gegriffen wird. Schließlich würde es im Falle einer staatlichen Hilfe auch zeigen, daß der Staat noch lernfähig ist. Auch wenn man persönlich vielleicht nichts davon hat.

Dem Middeldorp würde ich seine Abfindung allerdings ganz schnell wieder wegnehmen und mit in das noch zu schnürende Rettungspaket packen.
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12

Sonntag, 7. Juni 2009, 09:31

Wusstet Ihr das die landeseigene NRW-Bank in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres zinsgünstige Darlehen an 1246 kleine und mittlere Unternehmen bewilligt hat. Gesamtsumme: knapp 800 Millionen Euro.
Wusstet Ihr das es ca. 1200 Anträge auf Staatliche Unterstützung gibt. Der Bund hat dafür den " Wirtschaftsfonds Deutschland " gegründet und ca. 115 Milliarden Euro bereitgestellt.

13

Sonntag, 7. Juni 2009, 11:59

Ein Problem dabei ist nur, daß die Kriterien, nach denen diese Kredite bewilligt werden, nicht öffentlich sind. So sind aktuell in den letzten Tagen Kredite für den Autozulieferer AE in Thüringen verweigert worden und der Wadan - Werft Rostock/Wismar zugebilligt worden. Die letztere hat zwischenzeitlich trotz der Zusage Insolvenz angemeldet.

Denke, da blickt - verständlicherweise - kaum jemand mehr durch und die Erhaltung bestimmter Arbeitsplätze ist reine Glückssache. Leider.

Übrigens:Sparmaßnahmen bei Thomas Cook im Gespräch.

Viele Grüße cuate
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Jimi Hendrix

14

Sonntag, 7. Juni 2009, 15:42

wusstet Ihr das:
Dass die Privatbank Sal. Oppenheim größter Aktionär 28,6 % bei Arcandor ist. Ihren Sitz hat sie in Luxemburg.
Das der Aufsichtsratvorsitzende von Arcandor, Friedrich Carl Janssen, ein persöhnlich haftender Gesellschafter der Sal. Oppenheimbank ist.
Das Arcandor für fünf Standorte eine Miete von jährlich 42,8 Mio. €uros an einen Invesment Fond bezahlt. Inhaber dieses Fond´s ist die Privatbank Sal. Oppenheim.
Das Frau Schickedanz zweitgrößte Aktionärin 26,6 % ist. Ihr Privatvermögen auf 3,15 Milliarden Dollar geschätzt wird.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Pitt04« (7. Juni 2009, 15:59)


15

Sonntag, 7. Juni 2009, 16:14

Pitt,

ich glaube genau DESHALB wurde der Ruf laut, dort sollten erst mal diese beiden zu Zahlungen herangezogen werden, bevor der Staat eingreift. :KSM:
Wahre Worte sind nicht immer schön - aber schöne Worte auch nicht immer wahr.
Unbekannt

16

Montag, 8. Juni 2009, 23:44

Insolvenz von Arcandor rückt in greifbare Nähe. Möglicherweise wird bereits morgen, am 9.6.09 der Antrag gestellt.

Viele Grüße cuate
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Sternedieb

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17

Montag, 8. Juni 2009, 23:51

Heute hat die Privatbank Sal. Oppenheim und Frau Schickedanz bzw. die Familie erklärt - jeweils 45 Millionen bereitzustellen und mit Partnern insgesamt 150 Mio. bereitzustellen...

Mich würde mal interessieren, bei welcher Bank die Thomas Cook Aktien "verpfändet" sind. ?( ;)
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

18

Montag, 8. Juni 2009, 23:57

Bei der RBS Royal Bank of Scotland. Das sind die, die ihr Visa Kreditkartengeschäft wieder an die Santander Consumerbank zurückgegeben haben. Sollen momentan selbst etwas angegriffen sein, wie man hier und da lesen kann. Und mitverantwortlich für die "Schieflage" bei Arcandor

Viele Grüße cuate
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Omira

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19

Dienstag, 9. Juni 2009, 13:35

Nach tagelangem Tauziehen hat die Karstadt-Mutter Arcandor ihre Insolvenz beantragt.


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J. Čapek

Sina

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20

Dienstag, 9. Juni 2009, 13:51

Tragisch ;( - mal sehen wie es jetzt weitergeht. Für die betroffenen Mitarbeiter hoffe ich natürlich das Beste.

Thomas Cook ist allerdings (noch) nicht von der Insolvenz betroffen. Zwar hält Arcanbdor ca. 52% der TC - Aktien, aber Thomas Cook war zuletzt auch die einzige Tochter, die überhaupt noch Gewinn erwirtschaftet hat.

Bei MSN habe ich eben noch folgendes gelesen:

Zitat von »MSN«

Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick droht weiterer Ärger: Die Staatsanwaltschaft Essen hat Ermittlungen gegen ihn eingeleitet. Der Vorwurf laute Insolvenzverschleppung, sagte Oberstaatsanwältin Angelika Matthiesen. Grundlage sei die Strafanzeige eines Privatmannes. Dieser stütze seinen Vorwurf auf Zeitungsberichte.
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