@revealmap
Dein Kommentar zeichnet sich durch eine ordentlich formulierte Sachlichkeit aus, im Gegensatz zu Kommentaren die immer wiederholend alles bejammern, Frust zum Ausdruck bringen und nur ständig inhaltlich immer gleich argumentieren - nämlich das eigentlich alles schlecht ist. Die Politik, die Parteien, die Politiker, die Wirtschaft etc. Destruktiv wird alles abqualifiziert, was nicht dem eigenen Weltbild entspricht. Selber aber mal zu erklären "wie es denn gehen sollte", dazu wie immer nichts, mit Ausnahme von Sarkasmus und zynischen Anmerkungen. Oder wie es etwas salopp aber sehr zutreffend von "revealmap" formuliert wurde - simples stänkern.
Wenn Merkel sich u.U. gegen Martin Schulz in dem einen oder anderen Themenkreis durchgesetzt hat, ist das kein "abzocken", sondern eher der Beweis dafür, dass Merkel die Fähigkeit besitzt sich durchsetzen zu können und ein Beleg dafür wie Martin Schulz (mal wieder) schwächelt. Egal ob in der Wirtschaft oder in der Politik, starke Persönlichkeiten setzen sich vielfach durch, schwache Persönlichkeiten sind die Verlierer.
Am Fallbeispiel Martin Schulz, wird das besonders deutlich. Schulz hat als Kanzlerkandidat völlig versagt und die SPD vor die Mauer gesetzt. Anschließend hat er als Parteivorsitzender ebenso versagt, da er es nicht geschafft hat, die SPD Führung geschlossen hinter sich zu vereinen. Sollte er jetzt allerdings gegen die Parteibasis verlieren, kann Schulz als Dreifach-Versager endgültig abtreten. Insofern hat sich die SPD Führung in den letzten 48 Stunden noch schnell "zusammen gerauft", weil man gegenüber der Basis Geschlossenheit demostrieren muss. Nur Thorsten Schäfer-Gümbel hat mit Enthaltung gestimmt. Positiv muss man zu Martin Schulz anmerken, dass er nicht auf die Forderungen der JUSOS eingegangen ist. Dann hätte sich nämlich die SPD-Führungsriege hinter ihm endgültig gespalten
Summiert betrachtet sollten wir dankbar dafür sein, dass es CDU/CSU und SPD doch noch geschafft haben einen ersten Einigungsprozess zu vereinbaren. Alles andere wäre alternativlos gewesen, auch Neuwahlen hätten zu keinen grundsätzlichen Ergebnis-Verschiebungen geführt. Auch wenn es Kritiker ignorieren, Politik ist fast immer (!!) ein Ergebnis von Kompromissen, denn wenn sich zwei oder drei Parteien annähern müssen, kann es nicht ohne Kompromisse gehen. Das sind Basics die bereits jeder Student im 1. Semester der Politik-Wissenschaft lernt. Wäre Cem Özdemir bereit gewesen bestimmte Kompromisse einzugehen, hätte u.U. Jamaika ein Chance gehabt. So aber hat er sich verzockt und ist jetzt sogar aus der Parteiführung abgestiegen.
Keine Frage, eine GroKo ist nicht das Optimum einer Regierung, aber relativ betrachtet das einzig noch machbare, was aus dem Wahlergebnis vom 24.09.2017 zu machen war. Den Kritikern (und den Stänkeren) sei zugerufen, "was hätte ihr denn besser gemacht" ?
Warten wir die weiteren GroKo Verhandlungen ab, die natürlich von Kritikern begleitet werden. So z.B. von den (PDS) Linken, die es in 28 Jahren nicht ein einziges mal geschafft haben, in eine Bundesregierung gewählt worden zu sein, aber uns täglich erklären was die anderen Parteien alles falsch machen. Oder von der AfD, die nur noch damit beschäftigt ist, ihre internen Personal-Querelen in den Griff zu bekommen, was ihr wohl niemals gelingen wird.
Politik ist immer spannend und Politik polarisiert. Dabei haben 60 Millionen deutsche Wahlberechtigte gefühlt gut 120 Millionen Meinungen. Manche können diese Meinungen qualifiziert vortragen, andere reduzieren sich dagegen lieber auf ein simples Stammtisch-Niveau. Jeder eben wir er kann und was die individuelle Fähigkeit eben zulässt.
Egal ob Theresa May, Donald Trump, Angela Merkel, Macron, Schulz, Christian Lindner, ob Putin oder Junker, alle liefern uns spannende Vorlagen, die man kontrovers diskutieren kann.
Schönes Wochenende.