Reiseforum - Reiseberichte

@Kuefi

Im Gegensatz zu Dir, empfinde ich Kurdendemos im Grundsatz zunächst nicht zum K...........................

Es gibt diverse Bevölkerungsgruppen, die für sich einen eigenen Staat reklamieren, so z.B. Palästinenser, Basken/ETA oder Kurden. Wenn dieser politische Willen allerdings mit Terror durchsetzt werden soll, dann ist das in der Tat zum K.................!

....werden auch niemals mitglied der eu, wxyz.

handelsabkommen sollen ja auch weiterhin mit der türkei abgeschlossen werden. ein handelsabkommen beinhaltet in der regel gemeinsame wirtschaftliche interessen und weniger die sozialen aspekte. würden politische, sozial, geseztgebende zustände einzelner länder bei solchen abkommen berücksichtigt, dann wäre der handel weltweit doch sehr, sehr stark eingeschränkt. nicht nur aus deutscher sicht.

Ob der Vergleich hinkt oder nicht, hängt vom Landesteil und von den beteiligten Personen ab. Für schwarze Autofahrer dürfte es in einigen Landesteilen der USA sicher gefährlicher sein als für türkische Bürger in der Westtürkei ohne Verbindungen zur Gülen-Bewegung.

GB und F waren noch mit der Todesstrafe am Gange und waren Mitglieder der EU.
Nach dem der letzte EG Staat mit der ultimativen Strafe diese beseitigte beschlossen alle Mitgliedsstaaten keine Aufnahme von Staaten die nicht der gleichen Rechtsauffassung sind.

Und genau mit dieser Rechtsauffassung kann sich der Erdogan nicht anfreunden, das beinhaltet nun mal auch Meinungsfreiheit, Religionsfreizügigkeit, Pressefreiheit, Abgeordnetenimmunität und die Möglichkeit des Misstrauensantrag na ?

Zitat von »Sina«

So betrachtet hast Du sicher recht... aber wenn man Erdo jetzt auch noch die Todesstrafe als Machtmittel geben würde, dann wäre imho alles vorbei. Demokratie im Sinne Erdos scheint ja nur zu existieren, solange alle nach seiner Pfeife tanzen und ihm nach Mund reden und solange er jeden Kritiker auch nur beim leisesten Verdacht mal eben so wegsperren kann Pippi Langstrumpf - Mentalität halt. "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt...."

Nicht nur die Mitgliedschaft in der EU, sondern auch die im Europarat ist mit der Todesstrafe nicht vereinbar. Wenn die Türkei sich gern zu Weißrussland gesellen möchte, bitte sehr.

Spekulativ betrachtet könnte das auch eine Annäherung an Putin sein, bei gleicher Machtdemonstration könnten sich beide die Hände reichen. Oder Simarik....

An Erdogan gerichtet:

“In Italien gibt es eine unabhängige Justiz, die nach den Gesetzen handelt und jede Form von Illegalität bekämpft”

Und das ist der Hintergrund der Aussage von Italiens Premier Matteo Renzi:

http://www.vol.at/geldwaesche-ermittlung…/apa-1431145538

Sitzen die Journalisten, die damals einige "Tongespräche" diesbezüglich veröffentlicht haben, nicht in Haft - wegen Terrorismus und Landesverrat?

Naja - Kann man auch wieder ausholen und sagen, dass das in der USA nicht anders ist ... Edward Snowden (gut, der sitzt in Moskau fest ... Julian Assange (Gut der sitzt in einer Botschaft fest) .... aber da sind ja auch noch Chelsea Manning und Co.

Ganz vergleichbar ist das aber nicht - ohne jetzt den Rachefeldzug der US-Behörden gegen Manning und Snowden verteidigen zu wollen: Diese haben ihre berufliche Position dazu benutzt, um brisante Dokumente zu stehlen und zu Medien durchsickern zu lassen. Die türkischen Journalisten haben brisante Informationen, die ihnen zugespielt wurden, veröffentlicht. Das ist ein Unterschied.

@

Zitat von »Sina«

Zitat von »WXYZ«

Eine Türkei in der es u.U. demnächst wieder die Todesstrafe geben wird, lehnen wir als EU-Mitglied ab. Bei den USA - mit der wir nahezu freundschaftlich verbunden sind und mit der wir ein neues Handelsabkommen (TTIP) anstreben - stört uns das nicht. Dort steht noch nicht einmal die Abschaffung der Todesstrafe zur Diskussion.

Dort herrscht auch kein Ausnahmezustand und dort ist (zumindest derzeit) auch kein durchgeknallter Despot an der Macht, der demokratische Grundwerte dermaßen mit Füßen tritt wie Erdo. Nur mal angenommen, es hätte die Todesstrafe schon zum Zeitpunkt des Putsches gegeben... all die Tausenden Menschen, die derzeit aus reiner Willkür und mehr oder weniger nur, weil sie nicht Erdos Füße küssen, verhaftet wurden, wären vielleicht schon nicht mehr am Leben. Da wäre u. U. kurzer Prozess gemacht worden und ich traue Erdogan das ohne Weiteres zu

Für mich ist es völlig unverständlich, wie gerade in der derzeitigen Situation Türken sowohl in der Türkei als auch in Deutschland die Todesstrafe fordern können. Ist denen nicht bewusst, dass diese Strafe jederzeit auch sie oder ihre Angehörigen treffen könnte?!?

Ich will die Todesstrafe in einigen US - Bundesstaaten sicher nicht schönreden, aber der Vergleich USA - Türkei hinkt imho beidbeinig.

Hallo Sina - Danke für das Feedback.

Es lag mir fern, die USA mit der Türkei zu vergleichen, was ich auch im Grundsatz nicht getan habe. Ich habe lediglich dargestellt, dass in über 50% der US-Bundesstaaten weiterhin die Todesstrafe verhängt wird und wollte damit zum Ausdruck bringen, dass man natürlich die Todesstrafe reklamieren kann, aber bitte dann auch in allen Ländern wo sie noch ausgesprochen wird. Und das sind immerhin weltweit noch über 50 Länder.

Aber schauen wir uns ein anders (touristisches) Land an, Ägypten. Dort regiert mit harter Hand Präsident Sisi. Das er ein Diktator ist, wird er mit Sicherheit bestreiten. Wir als (hoffentlich) praktizierende Demokraten sehen das anders. Auch dort gibt es den Ausnahmezustand, auch dort gibt es die Todesstrafe. In der Zeit in der Präsident Sisi regiert, wurden bereits mehrere Todesstrafen gegen politische Gegner ausgesprochen. Aus der Sicht der ägyptischen Gerichte, waren es Terroristen. Ob es wirklich Terroristen waren oder nur Oppositionelle - ich kann es nicht beurteilen.

Aber wie geht Ägypten mit der Todesstrafe um ? Zunächst werden die "Täter" zum Tode verurteilt, die Strafe wird aber nicht vollzogen. In einem erneuten Prozess erfolgt dann die Wandlung der Todesstrafe in eine lebenslange Haft. Mit anderen Worten, die Todesstrafe ist eine Drohung, wird aber dort nicht mehr vollzogen.

Und nochmals, es gibt die Todesstrafe noch in über 50 Ländern. Die meisten Todesurteile werden weiterhin in China vollstreckt. Wie viele es sind, ist weitestgehend unbekannt. Man geht allerdings von mehreren Tausend im Jahr aus. Wird China deswegen von der westlichen Welt sanktioniert ? Gibt es z.B. seitens der UNO massiven Protest gegen die Todestrafe in China. Sprechen Merkel, Obama oder andere Staats-und Regierungschefs das Thema in China an und verurteilen das gegenüber der Regierung in China ?

Das ist alles nicht der Fall ! Darüber sollten wir mal nachdenken.

Zitat von »Sina«

... und wenn's blöd läuft, kommt noch Trump dazu

Da würde ich mir dann die ernsthafte Frage stellen, wer von den beiden (Erdogan + Trump) der politisch fähigere Kopf ist ? Da würde ich noch eher zu Erdogan tendieren.

@WXYZ

Zitat

Da würde ich mir dann die ernsthafte Frage stellen, wer von den beiden (Erdogan + Trump) der politisch fähigere Kopf ist ? Da würde ich noch eher zu Erdogan tendieren.

Das würde ich auch ohne Ironie-Schildchen unterschreiben.

wg. China (und Saudi Arabien und Iran und einer Reihe weiterer Terror-Regime). Klar heucheln Merkel und ihre KollegInnen aus wirtschaftlichen Interessen. Als Tourist habe ich das bei der Wahl meiner Reiseziele aber nicht nötig und kann mir erlauben, Staaten, die die Todesstrafe vollstrecken oder extralegale Tötungen vornehmen, meiden.

Das Thema Todesstrafe sollte man in dem Fall nur in Verbindung mit einer möglichen Aufnahme der Türkei in die EU nennen.
Ob es in China, Ägypten, USA oder irgendwo im Urwald Todesstrafen gibt ist vollkommen uninteressant. Egal ist daher auch ob Deutschland freundschaftliche oder
wirtschaftliche Beziehungen dort hin pflegt.

@Aramis

Unsere politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu China haben eine nicht unerhebliche Dimension. Diese in einem Atemzug auf die gleiche Ebene zu "irgendwo im Urwald" zustellen, ist schon sehr speziell.

Thema EU: Wenn ich mir die wirtschaftliche Entwicklung des EU Mitglieds Griechenland ansehe - oder deutlicher formuliert den wirtschaftlichen Niedergang der Griechen - und wenn ich mir die rückläufige wirtschaftliche Entwicklung und den Schuldenstand von Portugal, Italien und Spanien ansehe dazu noch das Thema Brexit, wäre bei nur gleichbleibender Entwicklung die Türkei für die EU in den nächsten 3 Jahren eine Bereicherung. Es sein denn, Erdogan fährt die Türkei bis dahin sozial und wirtschaftlich vor die Wand.

Politiker haben keinerlei Skrupel auch mit Ländern zusammenzuarbeiten, die noch die Todesstrafe verhängen. Es findet sich immer ein Weg !

Richtig spannend könnte es werden, wenn ein EU-Land nach seinem Beitritt die Todesstrafe wieder einführt. Ungarn oder Polen wäre das zuzutrauen, die jeweiligen Machthaber haben sich schon für die Todesstrafe ausgesprochen - und der AKP-Türkei, falls sie demm jemals EU-Mitglied werden sollte, natürlich auch.

@Harabeli

In der Tat, Ungarn und Polen könnten u.U. soweit gehen. Ein EU Austritt würde deswegen trotzdem nicht erfolgen ! Wetten das..............

Nein, natürlich nicht. Und schmerzhaft sanktionieren könnte man sie auch nicht, denn dafür ist Einstimmigkeit erforderlich.