Anmelden oder registrieren!

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Reiseforum - Reiseberichte. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

561

Dienstag, 20. Oktober 2015, 15:16

Selbst bei emotional geführten Diskussionen gebührt es der Anstand sein "Gegenüber" respektvoll zu behandeln. Es gab hier einige Beiträge bei denen ich das Gefühl hatte, dass eben dieser Respekt abhanden gekommen ist. Diese Beiträge und entsprechende Antworten darauf sind entfernt und wir können auch künftig auf derartige Entgleisungen gerne verzichten.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen" (Karl Valentin)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »revealmap« (20. Oktober 2015, 15:17)


superfx

Master Amigo

Beiträge: 8 710

Wohnort: irgendwo

Beruf: habe ich auch

  • Nachricht senden

562

Dienstag, 20. Oktober 2015, 21:24

...bei uns sind ja zwei turnhallen....

... des kreisprotzentrums als auffanglager für 300 flüchtige hergerichtet worden. als reserve wird zudem das stillgelegte marienkrankenhaus bereit gehalten. am sonntag kamen die ersten flüchtigen aus passau per bus angereist. es waren keine frauen und kinder darunter und die hälte von denen war am montg morgen schon wieder verschwunden. keiner weiß wohin und das alles vor der regestrierung. am dienstag sind dann weitere flüchtige angreist, ebenfall per bus. hier waren dann auch die ersten frauen und kinder darunter. bisher ist nur eine der beiden sporthallen belegt, also kapazitäten gibt es in dem sinne bei uns noch.

dieses ist nur eine inhaltsangabe unserer tagespresse und ohne wertung von mir.

ich frage mich nur, warum wurden die weder bei ankunft in passau, noch im bus(da wäre 7 stunden lang zeit gewesen) und erst recht nicht, bei ankunft bei uns die regestrierung vorgenommen.

wir sind ja auch ein ärmlicher landkreis ohne industrie mit niedrigem gehaltsniveau. hat sich das auch bei den flüchtlingen schon herumgesprochen, so das sie gleich wiede fort sind. die overijssel ist eine der reichsten regionen der niederlande und nur 1,5 km entfernt. :denk:
ich weiß nicht wo ich herkam, ich weiß nicht wo ich bin, mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

Sina

Master Amigo

Beiträge: 21 670

Wohnort: Neigschmeckt ins Schwabenland

  • Nachricht senden

563

Dienstag, 20. Oktober 2015, 22:20

Das ist imho nicht zu verstehen und da laufen diverse Dinge schief. Erst einmal sollte zählen: Sicherheit und ein Dach über dem Kopf. Egal wo, solange es menschenwürdig ist. Schlimmer als in den Herkunftsländern wird es schon nicht werden :sorry:

Was man aber immer bedenken sollte: Hinter jedem Flüchtling steht auch ein Mensch. Mit Stärken und Schwächen, so wie sie jeder von uns hat. Und jeder verdient eine Chance...
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Sina

Master Amigo

Beiträge: 21 670

Wohnort: Neigschmeckt ins Schwabenland

  • Nachricht senden

564

Dienstag, 20. Oktober 2015, 22:49

Da gebe ich Dir zu einem Teil 100% recht, aber das waren Menschen aus dem selben Kulturkreis mit annähernd gleichen Wertvorstellungen.


Ich unterstelle niemandem etwas, aber auch das waren Menschen. Auch heute sind es MENSCHEN, die zu uns kommen. Und man möge bitte nicht glauben, dass meine oder "unsere" Vorfahren hier bzw. in ihrer neuen Heimat anfangs gerne gesehen oder mit offenen Armen empfangen wurden. Schon alleine aufgrund des Dialektes, den sie sprachen. Und weil die "Urbevölkerung" Erfahrungen mit Erntediebstahl gemacht hatte. Meine Mutter wurde im Alter von 5 Jahren vom Bäckerwagen, der alle paar Tage zu dem Dorf, in dem die Familie bei einem Bauern Unterschlupf gefunden hatte, kam, weggeschubst, beschimpft und bekam kein Brot für die Familie verkauft... So fing meine Oma dann halt selbst das Brotbacken an - man wollte nicht auf Goodwill angewiesen sein.

Was für eine Aufregung, als meine Mutter mit ihren Brüdern/ meinen Onkeln im Alter von 4 - 8 Jahren von einem entgleisten Güterzug ein paar Päckchen Zucker geklaut und stolz nach Hause gebracht hatten. Meine Oma war entsetzt und hat erst fürchterlich geschimpft, hat aber dann erstmal mit ihren Lebensmittelmarken soviel Butter wie irgendwie möglich beschafft und Karamellbonbons für die Kinder gekocht. Mit schlechtem Gewissen. Und über Tage hinweg sämtliche Fenster verschlossen gehalten, damit bloß keiner riecht, dass da eine Familie mit "unlauteren" Mitteln zu Zucker gekommen ist und sich im kleinen Rahmen was Besonderes gönnen konnte. Das kann sich heute kaum noch einer vorstellen - aber vielleicht auf die heutige Zeit übertragen.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

565

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 07:19



ich frage mich nur, warum wurden die weder bei ankunft in passau, noch im bus(da wäre 7 stunden lang zeit gewesen) und erst recht nicht, bei ankunft bei uns die regestrierung vorgenommen.
wir sind ja auch ein ärmlicher landkreis ohne industrie mit niedrigem gehaltsniveau. hat sich das auch bei den flüchtlingen schon herumgesprochen, so das sie gleich wiede fort sind. die overijssel ist eine der reichsten regionen der niederlande und nur 1,5 km entfernt. :denk:



Nur weil es in den Supermärkten bereits die ersten Spekulatius zu kaufen gibt, muss man ja nicht herum spekulieren und Öl ins Feuer gießen.

Warum erkundigst Du Dich nicht einfach, anstatt "zu glauben" und zu orakeln ? :Nope:
Vielleicht lag es ja gar nicht an den bösen und Geldgeilen Flüchtlingen, sondern am Unvermögen eines Organisators ?
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

Thorben-Hendrik

unregistriert

566

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 10:13

Ein Vorschlag Grenzen zu "schützen" bedeuetet faktisch , die bundesdeutschen Außengrenzen auf einer Länge von 3.000 Kilometern mit Zäunen und/oder Mauern abzusichern. Dazu gehören dann wieder Grenzkontrollen, die neben den Flüchtlingen natürlich jede ein-und ausreisenden Person trifft, inklusive der Millionen Deutschen PKW und LKW Nutzer, die nach Deutschland einreisen.

Ähnliches würde für den grenzüberschreitenden Bahnverkehr gelten. Eine ICE der mit 400 Passagieren (bei Doppeltraktion 800 Pax.) von z.B. Wien kommend die Deutsche Grenze passiert, würde die Kontrolle sicherlich einen Aufwand von 2 Stunden bedeuten. Wobei dieser ICE fast stündlich aus Wien kommend nach Deutschland fährt. Ähnliches gilt für die EC Verbindungen z.B. aus Milano. Und selbstverständlich trifft das alle Reisenden. Egal ob Flüchtling oder Touristen aus der Schweiz, die dann vermutlich mittelfristig nicht mehr nach Deutschland reisen werden.

Unabhängig von der Machbarkeit, würde dem Staat diese "Zaun-Grenze" diverse Milliarden Euro an Aufwendungen und Unterhalt kosten. Dazu käme ein geschätzter Personalaufwand von 10.000 bis 20.000 (und mehr) Bundespolizisten, die die Grenze und die Übergänge bewachen müssten, 365 Tage im Jahr. Gänzlich nicht abzusehen wäre der Schaden für die Wirtschaft und damit für uns alle. Jede Schätzung in diese Richtung wäre unseriös, dürfte aber den Bundeshaushalt erheblich belasten und damit uns alle, denn der Aufwand könnte natürlich nur mit Steuermitteln finanziert werden.

Ich denke das ich in dieser kurzen Abfassung ganz vieles natürlich nicht bedacht habe, unterstelle aber ein relativ seriöses Szenario dargestellt habe.

Es langt doch den "unerwünschten" Flüchtlingen die Leistung zu verweigern....das spricht sich schnell rum und ohne Moos nix los! :cool:

Thorben-Hendrik

unregistriert

567

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 10:16

wir sind ja auch ein ärmlicher landkreis ohne industrie mit niedrigem gehaltsniveau. hat sich das auch bei den flüchtlingen schon herumgesprochen, so das sie gleich wiede fort sind. die overijssel ist eine der reichsten regionen der niederlande und nur 1,5 km entfernt. :denk:

Na das wäre doch prima! :go: :pfft:

Thorben-Hendrik

unregistriert

568

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 18:53

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Thorben-Hendrik« (21. Oktober 2015, 18:55)


Fitschi

Master Amigo

  • »Fitschi« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 34 376

Wohnort: hier halt

Beruf: Haussklave

  • Nachricht senden

569

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 19:15

Das ist doch sicher nur von der Presse aufgepuscht......
Ich habe mich heute mit eine Exkollegin getroffen, sie wohnt in einem kleinen Dorf ca. 30 Min ausserhalb von Wien.
Im zur Zeit unbewohnten Nebenhaus sollte eine 5 köpfige Flüchtlingsfamilie aufnahme finden, die Eigentümer nützen das Haus nur im Sommer und hätten es zur Verfügung gestellt.
Die Familienmutter ist hochschwanger.
Das Haus steht noch immer leer, sie wollten nicht einziehen, es ist zu weit von Wien entfernt :pfft:
Das ist sicher eine Ausnahme, aber in den kleinen Dorf kommt das gar nicht gut an.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

superfx

Master Amigo

Beiträge: 8 710

Wohnort: irgendwo

Beruf: habe ich auch

  • Nachricht senden

570

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 19:57

....egal ob minderheit oder nicht.....

...solche berichte sind für gewisse gruppierungen ein gefundendes fressen und die folge kann sich jeder selbst ausmahlen.
ich weiß nicht wo ich herkam, ich weiß nicht wo ich bin, mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

Fitschi

Master Amigo

  • »Fitschi« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 34 376

Wohnort: hier halt

Beruf: Haussklave

  • Nachricht senden

571

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 20:21

Ja klar, es sind doch immer die "Ausreißer" welche den Unmut der Menschen erregen.
Ich vermute das die meisten Familien froh wären ein Haus mit Garten bereitgestellt zu kriegen, es gibt vermutlich nur wenig Bürger die Fremde bei sich wohnen lassen (im Privathaus) .
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Sina

Master Amigo

Beiträge: 21 670

Wohnort: Neigschmeckt ins Schwabenland

  • Nachricht senden

572

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 20:36

Es fällt mir schwer zu glauben, dass es sich bei den brennenden Zelten um Brandstiftung seitens der Bewohner handelte. Wer zündet schon seine eigene Unterkunft an? Auch wenn sie noch so provisorisch sein mag, es war immerhin eine Art Dach über dem Kopf. Vielleicht wurde bei der Berichterstattung bewusst etwas verdreht. Es wäre ja theoretisch durchaus auch möglich, dass irgendwo im Lager ein offenes Feuer zum Aufwärmen und/ oder Kochen entzündet wurde und dass der Brand durch Funkenflug entstanden ist.

War es allerdings tatsächlich Brandstiftung, würde ich dafür plädieren, dass die Reise an dieser Stelle in Richtung Norden für den oder die Brandstifter ein Ende hat. Es soll jeder seine Chance bekommen, aber bitteschön auch zu gewissen Bedingungen, die für ein soziales Miteinander unumgänglich sind.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Fitschi

Master Amigo

  • »Fitschi« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 34 376

Wohnort: hier halt

Beruf: Haussklave

  • Nachricht senden

573

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 20:45

Ich glaub das schon.
In Traiskirchen hat es auch gebrannt weil die Alylanten untereinander Streit hatten :http://noe.orf.at/news/stories/2714035/
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

superfx

Master Amigo

Beiträge: 8 710

Wohnort: irgendwo

Beruf: habe ich auch

  • Nachricht senden

574

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 20:51

...sina,......

....ich glaube du bist zu gutgläubig :trostsmile:
ich weiß nicht wo ich herkam, ich weiß nicht wo ich bin, mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

Sina

Master Amigo

Beiträge: 21 670

Wohnort: Neigschmeckt ins Schwabenland

  • Nachricht senden

575

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 21:04

Ich glaube grundsätzlich erstmal an das Gute am Menschen :hschein:

@ Fitschi: Wenn das Haus abgelehnt wurde, ist das für mich nicht nachvollziehbar. Andere Familien würde es sicher gerne in Anspruch nehmen - falls den Eigentümern noch nicht die Lust zur Hilfe vergangen ist :pfft: Was ich irgendwie auch verstehen könnte. Man meint es gut und will helfen und dann sowas ;(
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Fitschi

Master Amigo

  • »Fitschi« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 34 376

Wohnort: hier halt

Beruf: Haussklave

  • Nachricht senden

576

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 21:13

Nein, der hat nicht zurückgezogen bzw. der hat das Haus der Kirche zur Verfügung gestellt, die wollen aber eine Familie einquartieren und keinen zusammengewürfelten Haufen.
Vermutlich wegen der Sanitärräume ?
Ist halt nur ein Einfamilienhaus.
Im Jugendcenter wurden ein paar Männer einquartiert, denen ist es scheinbar nicht zu einsam dort.

Wir haben auch eine neue Familie bekommen, in unserer Siedlung ist eine "christliche " Wohnung welche den unterschiedlichsten Leuten zur Verfügung gestellt wird , allerdings nur solchen die bereits einen positiven Asyl-Bescheid haben, also eine Art Übergangswohnung bis was "eigenes" gefunden wird.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Fitschi« (21. Oktober 2015, 21:17)


Sina

Master Amigo

Beiträge: 21 670

Wohnort: Neigschmeckt ins Schwabenland

  • Nachricht senden

577

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 21:48

Irgendwie muss sich an der gesamten Asylpolitik etwas ändern. So, wie es momentan läuft, kann es nicht weitergehen.

Mein Lösungsansatz angesichts der wirkliche großen Menschenmengen, die zu uns kommen, wäre:

Jeder, der kommen will, darf erstmal ganz regulär und auf eigene Kosten auf normalem Wege einreisen (Flugzeug, Bus, Bahn, Auto, etc.). Keine Schlepperbanden, keine "wilde" Flucht mehr. Dann bekommt er hier ein normales, auf max. 3 Monate oder ggf. auch weniger befristetes Touristenvisum und muss sich selbst auf eigene Kosten eine Unterkunft suchen. Hotel, Pension, Jugendherberge, Wohnung, Unterkunft bei Bekannten, etc.. Er ist während der Laufzeit des Touristenvisums verpflichtet, sich vom Ausländeramt erfassen zu lassen und einen Asylantrag zu stellen. Damit nicht in mehreren Landkreisen gleichzeitig Anträge gestellt werden können, darf der Landkreis, in dem die Unterkunft ist, in dieser Zeit nicht verlassen werden. In der Zeit, in der über den Asylantrag entschieden wird, ist ein Integrations- und Sprachkurs zu besuchen, auch ein Einsatz zu gemeinnützigen Arbeiten wie z. B. Parkpflege, Straßenreinigung, etc. auf € 1,- Job - Basis wäre denkbar. Je nach Qualifikation auch andere Aufgaben. Sozial schwache Einwanderer werden im geringen Umfang z. B. mit Kleider- und Lebensmittelspenden unterstützt. Krankenversicherung muss für diese Zeit selbst sichergestellt werden (es gibt bei verschiedenen Anbietern wirklich günstige Angebote).

Wird der Asylantrag abgelehnt, erfolgt die Ausreise auf eigene Kosten. Entscheidend für die Gewährung von Asyl bzw. die Umwandlung des Touristenvisums in eine zunächst befristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung sollte imho auch ein bestandener Integrationstest sein und natürlich darf auch hier nicht gegen geltende Gesetze verstoßen werden. Gibt es nachweislich einen Gesetzesverstoß, erfolgt auch in der Zeit des Touristenvisums die unverzügliche Ausweisung samt befristeter Einreisesperre.

Ganz so, wie ich mir das vorstelle, wird das Ganze in der Realität mit Sicherheit nicht umsetzbar sein. Aber es geht mir nach wie vor einfach nicht in den Kopf, dass Menschen tausende von Euros an irgendwelche Schlepper zahlen, um dann unter Lebensgefahr in wackeligen Booten übers Mittelmeer zu schippern oder hunderte, tausende Kilometer zu Fuß, in Lkw's oder wie auch immer zu uns zu kommen. Das Geld, was da in dunklen Kanälen verschwindet und den Menschen letztendlich hier für einen Neustart fehlt, könnte hier locker eine gute Basis für einen "normalen" Start in ein neues Leben sein. Zumindest für jeden, der es wirklich ernst meint und der wirklich ein neues Leben will und nicht nur das alte Leben ins vermeintliche Paradies verlagern...
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Fitschi

Master Amigo

  • »Fitschi« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 34 376

Wohnort: hier halt

Beruf: Haussklave

  • Nachricht senden

578

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 22:21

Das hier ist aber für die meisten ein kleines Paradies, auch wenn einige dumm schauen weil es hier doch kein Haus, kein Auto geschenkt gibt.
Wer in seiner Heimat keine Arbeit findet von der er leben kann, für den ist hier das Paradies, im Heimatland gibt es keine Sozialleistungen, keine Krankenversorgung , keine Freizeitunterhaltung und schon gar kein "Taschengeld", noch nicht mal die viel kritisierte "Notschlafstelle".
Hier ist das alles vorhanden....und wenn man nicht will muss man nichts dafür leisten.
Egal wie man es dreht und wendet, sehr viele kriegen hier mehr " geschenkt" als sie es in der Heimat erwirtschaften könnten.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Fitschi« (21. Oktober 2015, 22:24)


Sina

Master Amigo

Beiträge: 21 670

Wohnort: Neigschmeckt ins Schwabenland

  • Nachricht senden

579

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 22:59

Nein, ein Paradies ist es hier nicht. Zugebenermaßen geht es uns hier verdammt gut - aber jeder von uns tut auch viel dafür und unsere Vorfahren haben auch schon sehr viel getan. Der Standard, den wir heute haben, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern er wurde hart erarbeitet und auch weiterhin muss jeden Tag von der Gesellschaft viel geleistet werden, um den Standard zu halten und auszubauen. Zu "verschenken" hat keiner was. Sicher kann man für eine gewisse Zeit unterstützen und sollte das auch tun, aber alles hat Grenzen.

Das Problem ist imho hausgemacht. Warum sind Flüchtlinge derzeit immer noch gezwungen, auf dunklen Wegen und mit Schleppern zu uns zu kommen? Nicht selten bzw. fast immer landen die gesamten Ersparnisse in den Händen von dubiosen Schleppern, die die Menschen unter katastrophalen, menschenunwürdigen und lebensgefährlichen Umständen skrupellos durch die Gegend karren/ schippern und sich die Taschen vollmachen. Natürlich fehlt denen, die es bis hierher geschafft haben, dann das Startkapital. Das ist aufgebraucht oder im Mittelmeer versunken. Und schon da muss ganz klar eine Lösung gefunden werden. Ein reguläres Flugticket nach Europa kostet einen Bruchteil von dem, was z. B. ein Bodrum - Kos - Schlepper für die paar Kilometer nimmt. Der reguläre Fährpreis ist nichts dagegen.

Lasst die Leute regulär einreisen, ihnen eine Chance geben... entweder sie bewähren sich und bringen sich ein oder nicht. Aber dieses ganze Drama der Flucht und die derzeitigen Umstände müssen aufhören. Wer ernsthaft einen Neuanfang will, sollte zumindest die Chance haben, sein Erspartes da zu investieren, wo es langfristig Sinn macht. Und nicht gezwungen sein, alles an Schlepper zu verlieren und dann mit nichts hier anzukommen. Wenn er überhaupt das Glück hat, die Reise zu überstehen... Genau DA muss unsere Regierung imho eingreifen.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Fitschi

Master Amigo

  • »Fitschi« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 34 376

Wohnort: hier halt

Beruf: Haussklave

  • Nachricht senden

580

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 23:22

So einfach ist das sicher nicht, was denkst Du braucht ein Mensch in D an Startkapital wenn er Anreise , Wohnung, Kleidung , Essen Deutschkurs usw. selbst bezahlen muss bis er sich von eigener Arbeit ernähren kann?
Sicher mehr als der Schlepper verlangt .
Dann muss der Geschleppte aber erst mal Fähigkeiten vorweisen die ein Arbeitgeber braucht.
Den Schlepper zahlt man einmal, das Risiko die Schlepperei nicht zu überleben muss natürlich in Kauf genommen werden, aber am Ende der Reise, so man es ins Wunschland schafft, wartet zumindest ein bescheidenes gesichertes Leben mit der ( nachgekommenen) Familie solange es sich die Gastländer finanziell leisten können.

Für viele der Asylanten ist das sehr wohl das Paradies, das unsere Vorfahren und wir uns das erst erarbeiten mussten hat denen keiner gesagt, nur was es hier alles gratis gibt.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Fitschi« (21. Oktober 2015, 23:24)


Ähnliche Themen