Grünkohl & Pinkel
Das gab es in meiner Kindheit auch schon im November ;( . Traditionell zum Buß- und Bettag. Spätestens. Damals war das ja noch Feiertag in Niedersachsen. Was war ich froh, dass dieser Feiertag abgeschafft wurde - der war irgendwie negativ belastet für mich. Weil ich Grünkohl mit Bregenwurst und das ganze Zeugs nie mochte
Schon alleine vom Geruch wird mir heute noch übel. Aber wer seinen Grünkohl und seine Bregenwurst nicht gegessen hat und sich nur mit Röstkartoffeln durchmogeln wollte, der bekam auch keine Welfenspeise (und die kann, wenn sie gut gemacht ist, verdammt lecker sein). Und "zur Strafe" gab es ein paar Tage später Calenberger Pfannenschlag
Die regionale süddeutsche Küche empfinde ich allgemein gesprochen als feiner (Innereien mal ausgenommen) und geschmacklich vertretbarer.
Die "Kalte Roulade" von Charly mit Bautzener (?!?) Senf als Lüneburger Sperzialität halte ich für ein Gerücht. Aber jedem seien seine Erinnerungen gegönnt. In der Lüneburger Heide ist eigentlich eher Heidschnuckenbraten eine Spezialität. Und Jägermeister hinterher. Kommt zwar aus Wolfenbüttel, schadet aber nichts. Besser schmecken/ bekommen tut das Zeug dadurch auch nicht.
Niedersachsen hat zweifellos nette Ecken, Bräuche und Traditionen - keine Frage. Ich werfe da z. B. noch das Duhner Wattrennen mit in die Runde (ich war als Kind/ Jugendliche beim Ponyrennen dabei
). Oder das Maschseefest in Hannover. Celler Hengstparade. Alles sehr nette Geschichten, wenn man zur rechten Zeit da ist und das Wetter mitspielt (das ist der entscheidende Punkt). Aber irgendwie kommt mir (als gebürtige Niedersächsin) das alles so klein, pupsig und provinziell vor
Vielleicht auch, weil alles schnell erreichbar und somit nichts "Besonderes" war