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Omira

Die Travelamigos Bilderfee

Beiträge: 12 274

Wohnort: München

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61

Mittwoch, 11. März 2009, 22:04

t-online:
Der Bürgermeister des Heimatortes Leutenbach, Jürgen Kiesel sagte, der junge Mann sei wie sein Vater Sportschütze gewesen.
Nicht derjenige ist stark, dessen Eitelkeit Schmeichler und Dummköpfe unterstützen.
J. Čapek

Sina

Master Amigo

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62

Mittwoch, 11. März 2009, 22:10

Seine Lieblingswaffe, eine Beretta - 15 Schuss ohne Nachladen und haufenweise Munition dabei. Hallo? Wer legt sich sowas mal eben so in den Nachtschrank?!? Ich begreife es einfach nicht...

In den anderthalb Jahren, in denen ich in Venezuela gearbeitet habe, 3 bewaffnete Überfälle im Büro (dank eines Maulwurfes immer pünktlich zur Abrechnung, wenn die Reiseleiter ihre Dollars anschleppten...ich selbst bin teilweise mit über 10000 US$ Ausflugsgeld in bar in der Tasche unterwegs gewesen :shocked: ) und diverse vorgetäuschte Unfälle (z. B. auf der Strasse liegende Menschen, die einem im Dunkeln zum Anhalten zwecks Ausraubung bewegen wollten) sowie "plötzliche" Steinschläge auf dem Mietwagendach beim Passieren eines kleinen Bergpasses miterleben musste, ist mir nie der Gedanke gekommen, mir zur Selbstverteidigung eine Pistole zuzulegen. Im Konfrontationsfall wäre der Angreifer eh definitif schneller und zielsicherer gewesen.

Was ich hatte, war mein Tränengas, ein vor Jahren absolvierter (aber effektiver) Selbstverteidigungskurs und eine riesengroße Portion Glück.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sina« (11. März 2009, 22:15)


Sina

Master Amigo

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63

Donnerstag, 12. März 2009, 07:37

Nach dem Amoklauf von Robert Steinhäuser am Gutenberg - Gymnasium in Erfurt (26.04.02) gab es politische Konsequenzen - zum Einen wurde das Waffengesetz verschäft und zum Anderen gab es neues Jugendschutzgesetz mit strengeren Auflagen für Gewaltvideos und gewaktverherrlichende Computerspiele.

Ich bin gespannt, wie die Politik nun reagiert. Passieren muss etwas. Ich denke aber nicht, daß es Sinn macht, brutale Computerspiele oder Horrorfilme einfach zu verbieten - denn dann blüht der Schwarzmarkt auf. Und nicht jeder, der am Computer Ballerspiele spielt oder sich Horrorfilme anschaut, ist auch gleich ein potentieller Amokläufer.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

64

Donnerstag, 12. März 2009, 07:51

Bin auch sehr gespannt, welche Konsequenzen nun gezogen werden.

Ich denke auch, dass es nichts bringt diese Spiele zu verbieten.

Es muß in Schulen und Familien etwas investiert werden. Erziehungsberechtigte , egal ob Lehrer oder Eltern die nur gehetzt und genervt sind und kein Interesse mehr haben, da muß Hilfe geleistet werden.
Werte müssen wieder vermittelt werden und Wertschätznug muß das Kind und später der Jugendliche erfahren. Da müssen die Politiker was tun.
Wie sieht es denn aus an vielen Schulen mit den Lehrern? Völlig resigniert machen sie ihren Dienst und sind froh wenn sie endlich in Pension gehen können. Nicht selten fallen Sätze wie, ach bei dir lohnt es sich sowieso nicht, du schaffst keinen Abschluß.
Ich möchte auch kein Lehrer sein in der heutigen Zeit, aber sowas sollte nicht aus dem Mund eines Pädagogen kommen.
Eltern und Lehrer müssen zusammen arbeiten und den Kindern das Gefühl geben das sie nicht allein sind wenn sie Probleme haben und auch nicht wenn sie glücklich sind.

Da gibt es viel zu tun.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

Sternedieb

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65

Donnerstag, 12. März 2009, 08:27

Ein Artikel des Spiegel zum Thema: Wie es zu einem Amoklauf kommen kann.

Mobbingopfer und Amoktäter
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

Fitschi

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66

Donnerstag, 12. März 2009, 09:05

Sehr interessant der Artikel .

In unseren Medie wird gerade berichtet , dass man am Computer des Täters einige dieser "Gewaltspiele gefunden hat und sein Hobby angeblich Softair-schiessen war.

Nur... was kann/soll man daraus schliessen, dass man die Computer der Kinder kontrollieren soll/muß ;(
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Sternedieb

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67

Donnerstag, 12. März 2009, 09:09

@ Fitschi

angeblich wurde die Polizei bei der Motivsuche fündig. Sie verweist jedoch auf eine Pressekonferenz heute Mittag!
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

68

Donnerstag, 12. März 2009, 09:15

Das habe ich bei t-online gefunden.

Wurde Tim K. gemobbt?
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Helmut Schmidt

Sternedieb

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69

Donnerstag, 12. März 2009, 09:19

Die Frage die ich mir stelle ist - ist es OK, dem Täter so viel Aufmerksamkeit zu geben?

Der Täter hat ein Gesicht - über ihn wir ständig berichtet - die Opfer sind bisher anonym und niemand berichtet darüber.

Kann die große Aufmerksmakeit die der Täter bekommt - nicht doch zur Nachahmung animieren?
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LaMujer

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70

Donnerstag, 12. März 2009, 09:24

In unseren Medie wird gerade berichtet , dass man am Computer des Täters einige dieser "Gewaltspiele gefunden hat und sein Hobby angeblich Softair-schiessen war.


Man braucht keine Gewaltspiele für Jugendliche verbieten. Die können per Internet in den diversen Freundschaftsplattformen und Chatrooms ganz schnell und völlig unbewußt in falsche Gesellschaft geraten. Bestes Beispiel in Wales, wo sich Jugendliche übers Internet zum kollektiven Selbstmord verabredet haben.

In Sachen Waffenschutzgesetz gibt es klare und strenge Regeln ua. müssen sie in einem Stahlschrank und Tresor aufbewahrt werden. Es liegt nicht am Waffenschutzgesetz, sondern daran, inwieweit sich der Einzelne dran hält. Einerseits beschweren sich die Bürger, dass sie vom Gesetzgeber so bevormundet werden, andererseits sind sie aber wie man sieht nicht fähig, sich an die Gesetzmäßigkeiten zu halten. Wo soll man da ansetzen?
Wie Sina schon schrieb. Wird etwas verboten, dann wird’s heimlich gemacht. Dieses Prinzip zieht sich durch alle Altersklassen.
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

LaMujer

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71

Donnerstag, 12. März 2009, 09:28

Der Täter hat ein Gesicht - über ihn wir ständig berichtet - die Opfer sind bisher anonym und niemand berichtet darüber.


Möchtest Du Dein totes Kind in den Medien sehen müssen? Bebildert und mit Text? ?(
Der Opfer wird in Gottesdiensten gedacht. ich kann mir vorstellen, dass das schon schwer genug ist.
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Sonnenschein

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72

Donnerstag, 12. März 2009, 09:28

also ich bin ganz schön betroffen, das ein 17 jähriger soviele Menschen einfach eiskalt abknallen kann...

Vielleicht sind es doch solche Computerspiele wie Counter Strike (hat er gespielt), die die Hemmschwelle mit der Wirklichkeit verschmelzen lassen.

Aber verbiete mal einem 17 jährigen solche Spiele nicht mehr zu spielen...

Der Vater wird sich wohl bis ans Lebensende Vorwürfe machen, die Pistole nicht zu den anderen weggeschlossen zu haben.
errare humanum est ..

73

Donnerstag, 12. März 2009, 09:33


Der Täter hat ein Gesicht - über ihn wir ständig berichtet - die Opfer sind bisher anonym und niemand berichtet darüber.

Kann die große Aufmerksmakeit die der Täter bekommt - nicht doch zur Nachahmung animieren?


Das Bild aus dem beigefügten Link von Sternedieb hat mich schockiert und ich dachte Der arme Kerl hoffentlich hat er genug Beistand um das zu verarbeiten. Auch er ist ein Opfer.

Ich denke auch das die große Aufmerksamkeit bei solchen Tätern zur Nachahmung animiert. Aufmerksamkeit die sie sonst nirgendwo erhalten......
Auch für die Angehörigen der Opfer und die, die das miterleben mußten ist es nicht so einfach mit dem ganzen Medienrummel klar zu kommen. Das berichtete gestern in der Sondersendung bei N24 eine Mutter aus Erfurt, deren Tochter die dortige Tat miterleben mußte.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

74

Donnerstag, 12. März 2009, 09:39

Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

Sternedieb

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75

Donnerstag, 12. März 2009, 09:39

Möchtest Du Dein totes Kind in den Medien sehen müssen? Bebildert und mit Text?


Sicher nicht.

Aber ein wenig zum Thema Trauer der Eltern oder der Angehörigen der Opfer. Was hatten sie für Träume, Ziele, Wünsche. Wie alt waren sie usw.
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

Thorben-Hendrik

unregistriert

76

Donnerstag, 12. März 2009, 09:42

Sorry, es ist schrecklich was da passiert ist - unfassbar!

Aber schon jetzt geht mir der Hype drumherum fürchterlich auf die Nerven - es wird wieder passieren es ist Teil des Gesellschaftswandels.....also gewöhnt man sich besser schnell daran.


Heute machen sich doch Eltern nicht mehr sorgen um die Nahrung oder Erziehung der Kinder, sondern darum ob es im Flugzeug auch eine extra Babyreihe (natürlich kostenlos!!!) gibt und ob man das Kind in Absurdistan nach 118 Stunden Flug gleich auch nach 23:30 Uhr beim Animateur abgeben kann um den Abend ruhig bei einer Flasche Wein ungestört zu genießen.......

Wenn das Kind größer ist verprügelt es dann die Eltern, die RTL Super-Nanni muss eingreifen und irgendwann sitzen alle dann zusammen auf der stillen Treppe.

Die härteren Fälle fliegt man nach USA in die Wüste wo die dann ein Pferd mit Messern zerlegen lernen und an Wölfe verfüttern dürfen und dadurch geheilt werden.......

Wo ist also das Problem? ?( 8|

Solveig

unregistriert

77

Donnerstag, 12. März 2009, 09:42

In der heutigen Ausgabe der hiesigen Zeitung steht, dass es in Deutschland 10 Millionen registrierte Waffen gibt. Man vermutet, dass die Zahl der nicht-registrierten Waffen bei etwa 20 Millionen liegt. Das sind Zahlen aus einer Schätzung der Polizeigewerkschaft aus dem Jahre 2002, diese Zahlen wurden seitdem bis heute nie ernsthaft angezweifelt - so meldete SpiegelOnline 2006.
Weiter heißt es, dass 0,4 % der Straftaten, die mit Waffen verübt wurden, mit registrierten Waffen verübt wurden. Der Rest der mit Waffen verübten Straftaten wurden mit nicht registrierten Waffen verübt.

Ich wäre auch dafür, dass Privatpersonen keine Schuss-Waffen besitzen dürfen. Wenn niemand einen anderen mit einer Schusswaffe bedrohen kann, braucht der andere auch keine Waffe zu seiner Verteidigung.
Aber dann hätten wir wahrscheinlich statt 20 Millionen nicht-registrierte Waffen plötzlich 30 Millionen nicht-registrierte Waffen, oder vielleicht sogar noch mehr. Ein Waffennarr läßt sich von Gesetzen nicht abhalten.
Schärfere Waffengesetze werden daran -leider- nichts ändern, wie man an der jetzt schon hohen Zahl der illegalen Waffen sehen kann.

78

Donnerstag, 12. März 2009, 09:44

@ Sternedieb

Genau das vermisse ich auch in den Medien.

Fotos der Opfer, natürlich als sie noch lebten und wie Sternedieb sagt, was sie liebten und was sie für Träume hatten. Wie ihre Geschwister und Eltern damit umgehen. Auch die Familien der Lehrer, deren Kinder die einen Elternteil verloten haben.

Das fehlt hier. Den Schock unter dem alle stehen zeigen. Vielleicht werden Einige aufgerüttelt.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
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Helmut Schmidt

LaMujer

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79

Donnerstag, 12. März 2009, 09:46

Aber ein wenig zum Thema Trauer der Eltern oder der Angehörigen der Opfer. Was hatten sie für Träume, Ziele, Wünsche. Wie alt waren sie usw.


das kommt meist später, wenn sich die Wogen geglättet haben. In der BILD sind Fotos der Mädchen.


@ Thorben Hendrik

Deinen Beitrag unterschreibe ich ausnahmslos :TOP:
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Sina

Master Amigo

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80

Donnerstag, 12. März 2009, 09:48

Kann die große Aufmerksmakeit die der Täter bekommt - nicht doch zur Nachahmung animieren?


Ich denke, es ist wichtig, über solch schockierenden Ereignisse zu sprechen, um sie zumindest ansatzweise zu verarbeiten und vielleicht sogar etwas zu begreifen. Ob die Aufmerksamkeit, die der Täter jetzt bekommt, zur Nachahmung anregt, ist sicherlich eine Überlegung wert. Andererseits - was bringt dem Täter die jetzige Aufmerksamkeit? Er bekommt ja nichts mehr davon mit. Hätte ein Bruchteil der Aufmerksamkeit zu Lebzeiten des Täters nicht auch sehr viel verhindern können?
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)