Das Letzte das man in Ägypten erwartet ist sicherlich Barrierefreiheit. Damit hatten die Alten Ägypter nichts am Hut und die Neuen auch nicht. Dennoch gibt es sie, zumindestens wenn ausländische Beteiligung vorliegt, so wie hier. Unter maßgeblicher Beteiling der UNESCO wurde das Nubische Museum, nach mehr als 15jähriger!!! Planungs-und Bauzeit, im Winter 97/98 eröffnet. Der Gartenbereich ist bis heute noch nicht 100% fertiggestellt...
Das Museum liegt auf einen Hügel und ist vom Eingangsbereich (Ticketschalter) an, rollstuhlgerecht konzipiert. Dem breiten, gepflasterten, ansteigenden Weg folgend, kommt man gut dorthin.
Im Gebäude selbst, nach der Eingangskontrolle, findet man linker Hand die Toiletten. Rechter Hand befinden sich die Aufzüge, die einen direkt runter in das eigentliche Ausstellungsareal bringen.
Die "normalen" Fußgänger dürfen eine riesengroße Treppe hinunterschreiten. Natürlich gilt das nur für Touristen, denn der Ägypter selbst fährt selbstverständlich Aufzug - man ist schließlich wichtig!
Unten führen mit Assuan-Rosengranit ausgekleidete Rampen durch die verschiedenen Ebenen der Ausstellungsbereiche. Treppen werden mit Hilfe von Rollstuhlaufzügen überwunden. Dort steht Personal bereit - und langweilt sich weitestgehend.
Die hier gezeigten Stücke befassen sich vornehmlich mit dem Land Nubien, von der Frühsteinzeit an, bis in die Neuzeit, als der Nasser-Staussee den größten Teil des Landes verschlungen hat.
Der dazugehörige, weitläufige Gartenbereich ist als Freilichtmuseum konzipiert und durchaus sehenswert. Für Rollstuhlfahrer gibt es eine eigene, barrierefreie Wegeführung, gut durch Schilder markiert.
Wir finden hier eine Sonnenuhr, eine Nachbildung eines nubischen Hauses, ein Freilichttheater, Sarkophage, Skulpturen, sowie eine steinzeitliche Höhlennachbildung mit Felsgraffiti. Die vorhandenen, alten Fatimidengräber wurden in das Areal mit einbezogen.
Vom Garten aus hat man eine tolle Rundumsicht. Im Osten sieht man den Unvollendeten Obelisken, vor dem im Minutentakt Busse vorfahren und ihre Ladung ausspucken.
Davor liegt der große öffentliche Fatimidenfriedhof, auf dessen Gräbern bunte Fähnchen flattern.
Im Südwesten liegt auf einer Anhöhe das Basma-Hotel, seinerzeit von Hetzel-Reisen erbaut. Direkt darunter sieht man Steinmetze werkeln, die für das jährliche Skulpturen-Kolloquium riesen Felsbrocken bearbeiten.
Man schaut zum altehrwürdigen Old Cataract-Hotel, mit seinem abscheulichen Neubau - derzeit wird alles kernsaniert. In der Ferne leuchtet am Westufer das Aga Khan Mausoleum.
Nördlich des Museums schaut man auf den Ferial Park und wendet man die Blick ein klein wenig östlich, sieht man die weißen Türme der Koptischen Kathedrale.
Näheres zum Museum findet man hier:
http://www.numibia.net/nubia/intro.htm
Und hier noch ein interessanter, deutscher Link:
http://www.vonluxornachabusimbel.de/Assu…schesMuseum.php
Adresse:
Nubian Museum
El-Fanadek-Street
Aswan
Öffnungszeiten: 9-13 Uhr und am Nachmittag ab 17 Uhr
Eintritt: 50 LE