( Leider sind Werners Bilder im Nirvana der "Virtuellen Welt" wohl verschwunden .... ;( Da der Ausflug zur Murtiçi-Mühle wirklich empfehlenswert ist
hier nun der "Bericht" unseres Besuches. :)
Nachdem wir im Internet schon von der Mühle gelesen hatten
machten auch wir uns auf den Weg zu Mehmet und seiner Familie.
Schon die Fahrt ist ein Erlebnis. Los ging‘s am morgen in Boğazkent. Zuerst nach Serik, von dort auf die
D400 Richtung Manavgat. Die Strasse ist zwar eine gut ausgebaute Schnellstrasse, aber ich bin dort immer wieder gerne unterwegs. Alleine schon wegen der alle paar Meter am Straßenrand zu findenden Obst/Gemüsestände und den rauchenden Kanonenöfen in denen Mais gekocht und anschließend gegrillt wird.
An Manavgat und der großen Moschee vorbei ging die Fahrt bis zur
Abzweigung der D695. Dort dann links und
noch ca. 50 km Richtung Konya. Kaum abgebogen ist man schon im Gebirge. Nun ging es stetig bergauf und am Straßenrand standen alle paar Meter Verkäufer mit ihren Ständen, hauptsächlich Bananen und Honig.
Ob die wohl abends alle mit gefüllten Kassen nach hause zurückkehren!?
Anscheinend sind wir, trotz der Beschreibung die wir dabei hatten, an der falschen Stelle abgebogen
….. Wir waren schon an dem Sägewerk vorbei im kleinen Örtchen Murtiçi. Nach einer kurzen Irrfahrt im türkischen Wald, immer mehr Zweifel
ob das der richtige Weg sei … weigerte sich mein Mann weiter in dem unwegsamen Gelände zu fahren.
Außer uns fahren dort bestimmt nur „Waldfahrzeuge“. Also zurück zur Hauptstrasse. Komisch …… plötzlich, wie aus den nichts war das Schild zur Mühle da!! Wir hatten es wohl, da wir nur auf das Schild Murtiçi achteten, übersehen.
Bitte genau hinschauen! ;)
Ein paar Meter weiter kam dann rechts runter der Abzweig zur
Watermill (der bessere Weg ist allerdings noch etwas weiter an der Hauptstraße entlang, dann links runter). Es geht durch eine kleine Unterführung, angeblich 2 km bis zur Mühle. :whistling: Man kann es nicht wirklich als Straße bezeichnen evtl. wäre man schneller die 2 km zur Mühle gelaufen statt gefahren ….
Aber es lohnt sich!
Platz um Autos abzustellen gibt es genügend, ich glaube, wir waren an diesem Tag die einzigen Besucher.
Man kommt sich vor wie in einer Zeitmaschine. Die Mühle, welche Restaurant, Wohnhaus und Werkstatt in einem ist, ist richtig urig. Man muss über eine Holzbrücke, die im Winter abgebaut wird, da dann das Wasser des Karpuzçay ansteigt und sie sonst weggespült würde. Dann kann man nur noch die Hängebrücke benutzen.
Ich habe mich nicht ganz drüber gewagt!
Wir wurden schon von weitem freundlich begrüßt. Mehmet erklärte und zeigte uns gleich die Arbeitsweise der alten Mühle. Sie versorgt die Familie komplett mit Strom. Vom Backofen bis zu den Forellen, alles wurde uns erklärt. Zu unserem erstaunen in gutem Deutsch! Die ganze Familie lebt dort Mama, Papa und zwei Kinder.
Ich habe zuerst die ganze Gegend „abgegrast“
und die vielen Tiere beobachtet. Im Leben hab ich noch keine solch großen Kaulquappen gesehen!
Fische soweit das Auge sehen kann, Frösche, Krebse, Libellen, Eidechsen und die Haustiere der Familie: Zwei Gänse. Die mochten mich mit meinem Foto wohl nicht, denn sie haben mich immer angefaucht und angegriffen.
Ich bekam schon leichte Panikattacken, was meinen Mann zum Lachen brachte
………. Aber Mehmet kam mir zur Hilfe!
Natürlich haben wir die leckeren Forellen gegessen
. Die durfte man selbst aussuchen und zuschauen wie es im Backofen brutzelt. Die „Anne“ des Hauses machte für uns selbst gemachte Pommes, Salat und frisch gebackenes Fladenbrot. Zum Schluss gab es noch frisch gepflückte Feigen und Trauben! Einfach Klasse! Sogar einen türkischen Mocca haben wir getrunken …… :hmpf: was ich aber, ehrlich gesagt, nicht jeden Tag haben müsste.
Erwähnen möchte ich auch noch die sauberen Toiletten! Man muss nicht in den „Busch“ …..
Für Kinder ist die Mühle ebenfalls ein schöner Platz. Es gibt eine Schaukel, man kann (falls nicht „verfroren„) baden oder Tiere beobachten. Eine „Seilbahn“, die auch zum Lasten befördern genutzt wird, führt über den Fluss. Nicht zu vergessen die Klettermöglichkeiten.nEinheimische kommen hierher zum Grillen und Picknicken. Überall ist es schön schattig.
Die
Murtiçi-Mühle ist ganzjährig geöffnet, bezahlt werden kann sowohl in Lira als auch in Euro.
Nach einigen schönen Stunden und dem obligatorischen Eintrag ins Gästebuch, in welchem nun natürlich die Adresse der
TRAVELAMIGOS zu finden ist, machten wir uns auf den Rückweg. Vorbei an dem an manchen Stellen fast ausgetrockneten Flussbett kamen wir an einen Weg rechts hoch zur Hauptstrasse. Dieser wäre der bessere Weg zur Mühle gewesen!
Zurück ging es natürlich wieder durch's Gebirge.
Eingedeckt mit Prospekten der „Watermill“, die wir gerne den anderen Gästen zugänglich machten, kamen wir ins Hotel zurück.
Für uns hat sich selbst der Weg vom Touri-Ort Belek nach Murtiçi gelohnt!
:hmpf: aber wir haben uns schon gefragt: Wie fanden Touristen bevor es das „Internet“ gab dorthin!?
Wir wären, ohne davon zu wissen, niemals freiwillig diese Holperstrecke gefahren ….