Das Şirinçe erinnert, nicht von Ungefähr, an Griechenland.
Es wird erzählt, dass geflohene griechische Sklaven sich dort versteckten und das Dorf gründeten. Von den Türken wurde Şirinçe
“Çirkinçe” genannt, was
“hässlich” bedeutet. 1923 gab es einen Bevölkerungsaustausch (was auch immer das sein mag?) und die ab dieser Zeit in Şirinçe lebenden Bewohner nannten das Dorf nun
Şirinçe was
“niedlich” bedeutet.
Das Dorf in dem heute ca. 400 Menschen leben ist völlig auf Touristen ausgerichtet!
Sogar eine Bimmelbahn fährt dort! Dort befinden sich Parkplätze, die lässt man am besten links liegen und fährt etwas weiter durch die engen Dorfstrassen. Die beste Zeit für einen Besuch im Dorf ist wohl morgens oder am späten Nachmittag, tagsüber fahren viele Touristenbusse Şirinçe an. Bekannt ist das Dorf für seinen Wein und die Olivenprodukte. Ein Teil des Dorfes ist doch schon sehr touristisch geprägt. Ein Laden neben dem anderen zwar in schönen Häusern untergebracht, aber …
Für den der’s braucht gibt es auch eine Bazar-Strasse mit den üblichen Fake-Klamotten.
Schön anzusehen sind die Verkaufsangebote. Besonders gefallen hat mir z.B. der hölzerne Pinoccio! Gerne darf man den Wein, das Olivenöl oder andere Dinge testen.
Wir sind lieber weiter die Strassen nach obern gelaufen und haben Ausschau nach einem geeigneten Lokanta gehalten. Es gibt richtig “herausgeputzte” und eher schlicht aussehende Lokantas. Entschieden haben wir uns für die schlichte Variante und es nicht bereut! Aussen war ein grosses Schild mit Bildern der Gerichte und die “Wirtin” zeigte auch mal ‘neu Gast (wenn man sich nicht anders verständlich machen konnte) auf dem Schild, mit der Speisekarte in der Hand, was nun welches Gericht auf der Karte war. Wir bestellten Meeze, Gözleme und Hähnchenspies, war super lecker!
Die nette Frau lies einen gerne beim Herstellen der gefüllten Weinblätter zuschauen, auch beim Zubereiten der Gözleme, wie bei allem anderen das gekocht wurde, konnte man zuschauen. So nach und nach füllte sich das Lokanta, waren wir zuerst noch fast die Einzigen so war es als wir gingen fast vollständig gefüllt. Alle Arten von Gemüse waren zum Trocknen aufgängt, es gab eingemachtes Gemüse, getrocknetes Gemüse und allerlei Gewürze.
Unser Mittagessen schlug mit 3 Getränken pro Person und den oben aufgeführten Speisen gerade mal mit
28TL zu Buche!
Danach schauten wir uns das Dorf oberhalb der Touristenströme an. Wie einfach man doch leben kann! Fast in jedem Hof der Häuser gab es einen grossen (Back) Ofen/Grill, teilweise Ziegen gleich vor der Haustüre, Katzen, Hühner und Hunde. In den grossen Öfen werden komplette Gerichte gekocht. Eine Frau räumte gerade ihren Ofen aus. Zum Vorschein kam ein Blech mit Böregg, ein Pfannengericht, ein Topf mit Fleisch/Gemüse Mischung und mind. 5 grosse Brote!
Mir gefällt es besser durch solche Gassen zu streunen
als an der “Souvenier-Meile” zu flanieren …
Im Dorf befindet sich eine teilweise renovierte Kirche, die Johanneskirche. Wir haben sie nicht besucht.
Şirinçe wird von fast jedem Ausflugsanbieter angeboten. Es gibt einige kleine Hotels, Pensionen und viele Lokantas/Restaurants.
Preise bei:
Öger mit Essen 22 €
Ada Vegas mit Essen 30 €/27TL
Von Özdere - Ahmetbeyli - Selçuk (noch ca. 10 km bis) - Şirinçe