Solche Aktionen gab es schon häufiger - und sie treffen zumeist die ärmsten Würstchen in der Fresskette. ;(
"Haupttäter" sind m.E. die Interessenten für diese Ware, ohne die es diesen Markt erst gar nicht gäbe!
Den Erwerb von Fälschungen zum persönlichen Gebrauch kann nicht geahndet werden, der Handel damit ist jedoch illegal - und zwar
immer und auch ohne publikumswirksame Polizeiaktionen!
Ohne Käuferinteresse würden sich solche Maßnahmen erübrigen - vielleicht zum Besten der Händler.
Die Ladenmieten sind relativ hoch - die Erlöse eher gering. An einem (grottigen Label-) T-Shirt für 10 Öcken ist nicht viel verdient, und man müsste wahrlich Massen davon verschickern, um über die Runden zu kommen (war schon so, funzt aber nicht mehr).
Erschwerend entwickelt sich die Konkurrenzsituation - fast alle Shops haben ein identisches Sortiment, womit also sollen sie sich für die Kundschaft besonders begehrlich machen - außer mit besonders begehrlichen Plagiaten, die sie als erste anbieten?
Das ist ein Teufelskreis - publikumsbedingt! - denn in einigen anderen Urlaubsregionen ohne diese spezifische Klientel wurde das Problem marktwirtschaftlich einfach ausgehungert. Man macht dort mit regional typischen oder einfach besonderen Waren seinen Umsatz, profiliert das Sortiment und erspart damit Heimkehrern das Erlebnis, in einer Art "Gate-Uniform" auf den Bomber zu warten - spätestens an dieser Stelle erweisen sich dann auch 10€ als komplett rausgeschmissenes Geld und der Neuerwerb landet sehr frühzeitig in der Björn-Steiger-Tüte.
Ich hab an anderer Stelle immer gestaunt, wie beharrlich die angeblich "unverwüstliche Qualität" und gelegentlich sogar ein "Engagement für die Wirtschaft der Region" als Rechtfertigung herhalten musste, und wie wenig die Sprechblase "ich trage ein billiges Fake" am Selbstbewusstsein der Käufer zu nagen schien - aber wie vieles andere auch sind selbst die Plagiate schlechter geworden und können aus heutiger Sicht kaum noch vor sofortigem Proll-Effekt bewahren.
Schade - parallel entwickelte die türkische Textilindustrie sich nämlich mit Know-How, der Verwendung beispielsweise ökologischer Qualitäten und einem eindeutigen Upgrade gegenüber asiatischer Raubkopien zu einem Weltmarktführer.
Da meine bisherigen Aufklärungsversuche allerdings an "mein Frauchen will das aber" oder "die Jungz wünschen sich das" kläglich scheiterten, sollte ich die Mission wohl dreingeben und darauf hoffen, dass der Apparat es irgendwie richtet ... oder (erfahrungsgemäß!) halt doch nicht ...