Hallo Nadine und
ich habe mir schon gedacht, daß sicherlich auch einige Gäste unter den Verletzten waren, die gerade zur falschen Zeit am falschen Ort waren - zum Glück hat es Euch nicht getroffen. Aber der Schreck sitzt Euch bestimmt tief in den Knochen und die Bilder und Eindrücke werdet Ihr vor Augen haben. So etwas kann immer und überall passieren und wenn man hautnah dabei war, sitzt das Erlebnis tief und man denkt ständig "Was wäre, wenn...".
Die Traumatherapie war eine richtige Entscheidung - nutzt sie, um das Erlebte zu verarbeiten, beiseite zu legen und ganz normal weiterzuleben. Ihr habt Euch, Ihr lebt, keinem von Euch ist etwas Ernsthaftes passiert. Auch wenn der Schock, die unglaubliche Sorge um einen Nahestehenden, der vielleicht zum Zeitpunkt der Explosion außer Sichtweite war, sehr groß ist und es etwas dauern wird, um zu realisieren, daß die Gefahr vorüber ist. Manche schaffen das nie. Ich kann z. B. bis heute nicht mit dem Rücken zu einer offenen Tür sitzen. 3 bewaffnete Überfälle in Venezuela recht schadlos (abgesehen von Bargeld und Handys) überstanden - aber offene Türen hinter mir sind mir bis heute noch ein Graus und das Geräusch des Abrollens von Klebeband (damit wurden meine Kollegen und ich bei einem Überfall gefesselt) löst heute noch Gänsehaut bei mir aus.
Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Gute