Erdogan hat bei einer Rede, die er zum Gründungsjubiläum der Istanbuler Börse hielt, die anwesenden türkischern Wirtschaftsvertreter aufgefordert, selbst Reiseveranstalter im Ausland zu gründen. Den internationalen Reiseveranstaltern unterstellte er, sich nicht ausreichend für den Tourismus in der Türkei einzusetzen.
Wörtlich zitiert ihn Turizm Güncel mit: “Anstatt mit ausländischen Reiseveranstaltern zu arbeiten, gründet eure eigenen und arbeitet mit denen. Kommt dazu mit den passenden Unternehmen zusammen. Wartet nicht immer darauf, dass von irgendwoher schon etwas kommt, sondern gründet die Veranstalter selbst. Gründet diese Firmen, dann werdet ihr schon sehen, wie die Sache auf einmal ganz anders läuft.”
Irgendwas hat Herr Erdogan da falsch interpretiert. Die Krise im türkischen Tourismus ist auch durch seine Politik verursacht worden. Es hat das Image seines Landes nachhaltig beschmutzt. Den internationalen Veranstaltern wäre es sicher auch lieber, wenn sich Reisen in die Türkei weiterhin fast von alleine verkaufen würden, schließlich geht es da auch Investitionen. Ist aber nunmal nicht mehr so. Sein Rat bzw. seine Aufforderung an die türkischen Wirtschaftsvertreter ist imho derzeit eine perfekte Anleitung zum fatalen Scheitern

Wenn die etablierten, bekannten Veranstalter es schon nicht mehr schaffen, so viele Gäste wie sonst in die Türkei zu bringen.... wie soll es dann ein neuer Veranstalter schaffen, der seinen Geschäftssitz womöglich noch nichtmal im Heimatland der Gäste, sondern in der Türkei hat?