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Epprechtstein

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1 081

Donnerstag, 23. Juni 2016, 11:32

Wir haben in der EU bereits zwei autoritäre Staaten vom Kaliber Erdo-Türkei, nämlich Polen und Ungarn.

Dieser Aussage möchte ich heftigst widersprechen! In meinen Augen 1:1 nicht vergleichbar. Es gibt dort sicher auch Defizite bei der Rechtsstaatlichkeit, aber wohl kaum im türkischen Ausmaß!

1 082

Donnerstag, 23. Juni 2016, 11:35

Im letzten "Vorwärts" las ich folgende Zahlen: Mehr al 6500 deutsche Firmen sind in der Türkei tätig. Deutschland ist der wichtigste Exportmarkt für die Türkei (Grundig, Beko) zwischen Deutschland und der Türkei existiert ein Handeslvolumen von 36,8 Milliarden Euro. In deutschland leben 3 Millionen Menschen türkischer Herkunft. 2015 reisten 5,5 Millionen deutsche Touristen in die Türkei. Die Terroranschläge sowie die Drohgebärden schren Reisende jetzt ab.

"Die Türkei ist mehr als Erdogan, und für viele Türken hat das Wort Deutschlands großes Gewicht. Dem Land den rücken zu kehren, würde hingegen viele in ihrer Enttäuschung darüber bestärken, dass sie jahrelang im Wartezimmer der EU gehalten wurden - auch als sich ihre Regierung noch reformfreudig zeigte. Der Dialog mit der Türkei muss aufrecht erhalten werden."
Soweit der "Vorwärts".
Wir können zwar nicht wie die Kinder werden, aber verhindern, dass die Kinder so werden wie wir.

1 083

Donnerstag, 23. Juni 2016, 12:29

@Fitschi

Ergänzend sei noch angemerkt, dass die deutsche Wirtschaft die Zusammenarbeit mit der Türkei dringend benötigt. Über 6.000 deutsche Unternehmen sind in der Türkei vertreten. .



Das "dringend benötigt" würde ich hier weg lassen.
Es gibt genügend "Billiglohn-" Länder, die mit hohen Subventionen auf deutsche Firmen warten und Produktionsstätte sind hier das geringste Problem.
Ich sehe es an unserer Firma - heute Italien, morgen Mazedonien und jetzt Südafrika :pfft:
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

Epprechtstein

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1 084

Donnerstag, 23. Juni 2016, 12:37

Der "Vorwärts" ist ja nun nicht gerade ein Medium, dem man wirtschaftliche Kompetenz zuspricht :mööööööp:

1 085

Donnerstag, 23. Juni 2016, 12:43

Was hat das mit der inhaltlichen Aussage zu tun?
:batsch:
Wir können zwar nicht wie die Kinder werden, aber verhindern, dass die Kinder so werden wie wir.

WXYZ

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1 086

Donnerstag, 23. Juni 2016, 14:40

Im letzten "Vorwärts" las ich folgende Zahlen: Mehr al 6500 deutsche Firmen sind in der Türkei tätig. Deutschland ist der wichtigste Exportmarkt für die Türkei (Grundig, Beko) zwischen Deutschland und der Türkei existiert ein Handeslvolumen von 36,8 Milliarden Euro. In deutschland leben 3 Millionen Menschen türkischer Herkunft. 2015 reisten 5,5 Millionen deutsche Touristen in die Türkei. Die Terroranschläge sowie die Drohgebärden schren Reisende jetzt ab.

"Die Türkei ist mehr als Erdogan, und für viele Türken hat das Wort Deutschlands großes Gewicht. Dem Land den rücken zu kehren, würde hingegen viele in ihrer Enttäuschung darüber bestärken, dass sie jahrelang im Wartezimmer der EU gehalten wurden - auch als sich ihre Regierung noch reformfreudig zeigte. Der Dialog mit der Türkei muss aufrecht erhalten werden."
Soweit der "Vorwärts".
Völlig richtig, selbst wenn "Vorwärts" das veröffentlicht hat, es entspricht den Tatsachen. Natürlich ist die Türkei viel mehr als Erdogan. Wer jetzt gänzlich mit der Türkei bricht, agiert kurzfristig und denkt von "12:00 Uhr bis Mittag". Es gibt kaum ein Schwellenland auf der Welt, dass wirtschaftlich so zugelegt hat, wie die Türkei. Wenn auch aktuell (die letzten 2-3 Jahre) der wirtschaftliche Aufschwung nicht mehr diese Dimension hat. Bevor Erdogan kam, hat der "Türkische-Mustermann-Arbeiter" etwa 50% weniger verdient gegenüber heute. Erdogan hat als Ergebnis des rasanten wirtschaftlichen Aufschwungs der Türkei, die Gehälter der Menschen in einem überschaubaren Zeitfenster verdoppelt ! Das alles entschuldigt natürlich nicht das diktatorische Vorgehen Erdogans.

Was ist denn bitte nach Erdogan ? Wer die Türkei mit den Wirtschaftsleistungen von Bulgarien und Rumänien vergleicht (Harabeli), sollte vor dem Versand seiner Kommentierungen sich mal mit den Wirtschaftsleistungen dieser Länder etwas beschäftigen. Der Türkei die EU Türe jetzt alternativlos zuzuschlagen, wäre der völlig falsch Weg. Die EU (und damit wir alle) würden mittelfristig von der Türkei EU Mitgliedschaft partizipieren. Das weiß die EU und natürlich auch die Wirtschaftspolitiker in Deutschland sehr genau. Nur kann man kein Mitglied in die EU aufnehmen, dass deutlich erkennbare diktatorische Strukturen hat und die offensichtlich noch weiter fördert.

Aber es wird auch ein Zeit nach Erdogan geben. Insofern muss man strategisch damit umgehen. Vergleiche mit Rumänien oder Bulgarien sind volkswirtschaftlich betrachtet mehr als lächerlich.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »WXYZ« (23. Juni 2016, 14:42)


1 087

Donnerstag, 23. Juni 2016, 15:05

Wir haben in der EU bereits zwei autoritäre Staaten vom Kaliber Erdo-Türkei, nämlich Polen und Ungarn.

Dieser Aussage möchte ich heftigst widersprechen! In meinen Augen 1:1 nicht vergleichbar. Es gibt dort sicher auch Defizite bei der Rechtsstaatlichkeit, aber wohl kaum im türkischen Ausmaß!


Ja, es gibt Unterschiede zwischen der Polen, Ungarn und der Türkei. Erdogan hat 14 Jahre gebraucht, um die Medien und die Justiz gleichzuschalten und ein autoritäres System zu errichten. Viktor Orbán und vor allem das Kaczyński-Szydło-Regime in Polen waren bedeutend fixer und effizienter. Allerdings hat die Türkei auch eine engagiertere Zivilgesellschaft, die zäher Widerstand leistet.
Gutmensch und Bahnhofsklatscher

WXYZ

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1 088

Donnerstag, 23. Juni 2016, 15:11

Wir haben in der EU bereits zwei autoritäre Staaten vom Kaliber Erdo-Türkei, nämlich Polen und Ungarn.

Dieser Aussage möchte ich heftigst widersprechen! In meinen Augen 1:1 nicht vergleichbar. Es gibt dort sicher auch Defizite bei der Rechtsstaatlichkeit, aber wohl kaum im türkischen Ausmaß!


Ja, es gibt Unterschiede zwischen der Polen, Ungarn und der Türkei. Erdogan hat 14 Jahre gebraucht, um die Medien und die Justiz gleichzuschalten und ein autoritäres System zu errichten. Viktor Orbán und vor allem das Kaczyński-Szydło-Regime in Polen waren bedeutend fixer und effizienter. Allerdings hat die Türkei auch eine engagiertere Zivilgesellschaft, die zäher Widerstand leistet.
Deine wirtschaftlich gänzlich unhaltbaren Vergleiche bezogen auf die Türkei werden auch nicht besser, wenn Du mir anschließend mit Süffsanz und Ironie abseits jeder Sachlichkeit antwortest.

1 089

Donnerstag, 23. Juni 2016, 15:15

Bevor Erdogan kam, hat der "Türkische-Mustermann-Arbeiter" etwa 50% weniger verdient gegenüber heute.



Würdest Du hier bitte mal eine Quelle verlinken.
Ich habe da andere Zahlen gelesen :denk:
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

1 090

Donnerstag, 23. Juni 2016, 15:29

Wir haben in der EU bereits zwei autoritäre Staaten vom Kaliber Erdo-Türkei, nämlich Polen und Ungarn.

Dieser Aussage möchte ich heftigst widersprechen! In meinen Augen 1:1 nicht vergleichbar. Es gibt dort sicher auch Defizite bei der Rechtsstaatlichkeit, aber wohl kaum im türkischen Ausmaß!


Ja, es gibt Unterschiede zwischen der Polen, Ungarn und der Türkei. Erdogan hat 14 Jahre gebraucht, um die Medien und die Justiz gleichzuschalten und ein autoritäres System zu errichten. Viktor Orbán und vor allem das Kaczyński-Szydło-Regime in Polen waren bedeutend fixer und effizienter. Allerdings hat die Türkei auch eine engagiertere Zivilgesellschaft, die zäher Widerstand leistet.
Deine wirtschaftlich gänzlich unhaltbaren Vergleiche bezogen auf die Türkei werden auch nicht besser, wenn Du mir anschließend mit Süffsanz und Ironie abseits jeder Sachlichkeit antwortest.


Meinst du mich? Die einzige Aussage, die ich bezüglich der Wirtschaft gemacht habe, ist, dass die Türkei besser dasteht als Bulgarien und Rumänien. Siehst du das anders?
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1 091

Donnerstag, 23. Juni 2016, 16:01

@Aramis

Gerne ! Ich zitiere mal "DIE ZEIT/Ausgabe 23, vom 03.06.2015":

"Seit Erdogans Amtsantritt als Premier im Jahre 2003 hat sich das Pro-Kopf-Einkommen der Türken fast verdreifacht..........................................."

Wohlgemerkt, DIE ZEIT spricht von "fast einer Verdreifachung". Andere Quellen berichten allerdings "nur" von einer Verdoppelung, daher habe ich noch nicht einmal mit der "fast Verdreifachung" argumentiert. Wenn man sich allerdings die Entwicklung des "Pro-Kopf-Einkommensentwicklung" der Türkei über einen noch längeren Zeitraum anschaut, ist die Entwicklung noch dynamischer.

Im Jahre 1990 hat das Durchschnittseinkommen der Türken nur ganze 3.860 US Dollar p.a. betragen. Für 2017 werden 14.748 US Dollar pro Kopf prognostiziert. Quelle: Internationaler Währungsfonds, nachzulesen bei Aktiv (Wirtschaftzeitung/Köln) in der Ausgabe vom 04.03.2013 oder auch unter www.aktiv-online.de

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »WXYZ« (23. Juni 2016, 16:02)


1 092

Freitag, 24. Juni 2016, 07:20

Wann habe ich denn das geschrieben? Quellen gebe ich doch an.
Wir können zwar nicht wie die Kinder werden, aber verhindern, dass die Kinder so werden wie wir.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »revealmap« (24. Juni 2016, 10:39) aus folgendem Grund: Zitierfehler repariert


1 093

Freitag, 24. Juni 2016, 07:58

@deauville
Dich habe ich nicht gemeint :ironic:

Ich habe gelesen, dass das Einkommen in der Türkei in Ballungsräumen (Istanbul/Ankara) zwar deutlich gestiegen ist, andererseits ca. 35% knapp unter oder knapp über der Armutsgrenze leben.
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

Sina

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1 094

Freitag, 24. Juni 2016, 08:15

Der Mindestlohn wurde in den letzten Jahren immer mal wieder angehoben. Im Gegenzug sind aber auch die Lebenshaltungskosten in der Türkei angestiegen. Benzin ist z. B. deutlich teurer als bei uns, Lebensmittel wie z. B. "rotes" Fleisch für den Normalverdiener kaum zu bezahlen. Hinzu kommen hohe Steuern auf Genussmittel wie z. B. Alkohol. Unterm Strich hat sich für die meisten trotz Gehaltsanstiegen nicht wirklich was verändert.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

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1 095

Freitag, 24. Juni 2016, 09:37

@deauville
Dich habe ich nicht gemeint :ironic:

Ich habe gelesen, dass das Einkommen in der Türkei in Ballungsräumen (Istanbul/Ankara) zwar deutlich gestiegen ist, andererseits ca. 35% knapp unter oder knapp über der Armutsgrenze leben.
Darum geht es doch nicht. Ich habe nur den Zuwachs der Einkommen (mehr als verdoppelt) seit Erdogan angetreten ist dargestellt. Das hast Du angezweifelt, die Belege dafür habe ich Dir geliefert.

Natürlich sind mir "Deine" Zahlen bekannt, die allerdings nichts zur Entwicklung sagen. Diese sind sehr populistisch von einigen Medien dargestellt worden. Es wird nämlich das Schnitteinkommen der Türken in die Relation zu deutschen Armutsgrenze gestellt. Da ist selbst der Vergleich der berühmten "Äpfeln mit Birnen" noch seriös.

1 096

Freitag, 24. Juni 2016, 14:54

Deine Zahlen mögen (wie ich schon sagte) stimmen, jedoch beziehen die sich NICHT auf die komplette Türkei und ist nullkommanix Aussagekräftig.
Es wird wie Du so schön sagst populistisch dargestellt. Schau Dir bitte die Entwicklung des Mindestlohnes an
.....oder den der Frauen :pfft:
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

Epprechtstein

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1 097

Freitag, 24. Juni 2016, 15:05

Gehört zwar hier nicht her, aber der Mindestlohn beträgt auch für Frauen 8,50€... :ironic:

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1 098

Freitag, 24. Juni 2016, 15:41

Deine Zahlen mögen (wie ich schon sagte) stimmen, jedoch beziehen die sich NICHT auf die komplette Türkei und ist nullkommanix Aussagekräftig.
Es wird wie Du so schön sagst populistisch dargestellt. Schau Dir bitte die Entwicklung des Mindestlohnes an
.....oder den der Frauen :pfft:
Die Daten beziehen sich selbstverständlich auf die Einkommen der gesamten Türkei. Glaubst Du ernsthaft ich verwende Zahlen aus Teilregionen oder nur von z.B. Istanbul. Das es ein ganz natürliches Gefälle gibt, z.B. zwischen Istanbul und Ost-Anatolien, ist logisch. Trotzdem betrachtet man solche Entwicklungen immer im kompletten Landesdurchschnitt.

In Deutschland hast Du auch ein nicht unerhebliches Gehaltsgefälle zwischen (Beispiel) München und Ostfriesland. Insofern sind die von mir genannten Daten nicht nur fundiert, sondern auch aussagefähig. Was in diesem Zusammenhang Kommentierungen wie "nullkommanix" sollen erschließt sich mir leider nicht. Sei doch einfach in Deinen Angaben präzise, anstatt Daten zu suchen die Deiner Einschätzung oder Deinem Weltbild entsprechen. Nüchterne Taten zählen und keine "Wunschdaten".

Mag ja sein das sich bei Dir alles sträubt wenn man darüber berichtet, dass Erdogan durchaus auch Erfolge vorweisen kann. Das er in den letzten Jahren dabei immer diktatorischer agiert, ist ein völlig anderes Thema, schmälert aber nicht seine Erfolge aus der Vergangenheit.

1 099

Samstag, 25. Juni 2016, 07:10

Erdogan wäre nicht gewählt worden, wenn er nicht Erfolge würde aufweisen können. Die Löhne sind das Eine, die galoppierende Inflation und die Arbeitslosigkeit, gerade durch die Touristenflaute, das Andere. Diese Flaute muss er sich an sein Bein binden. Er hat sich einfach überschätzt, wenn er meint, er könnte z.B. einfach so ein Flugzeug abschießen und Russland würde das hinnehmen. Und in anderen Dingen auch.
Wir können zwar nicht wie die Kinder werden, aber verhindern, dass die Kinder so werden wie wir.

1 100

Samstag, 25. Juni 2016, 11:55

@deauville
Dich habe ich nicht gemeint :ironic:

Ich habe gelesen, dass das Einkommen in der Türkei in Ballungsräumen (Istanbul/Ankara) zwar deutlich gestiegen ist, andererseits ca. 35% knapp unter oder knapp über der Armutsgrenze leben.


Die regionalen Einkommensunterschiede in der Türkei sind in der Tat krass. Aber das ist in vielen EU-Mitgliedsstaaten auch nicht anders. Italien gehört zu den Gründungsmitgliedern der EU, aber das Mezzogiorno-Problem ist bis heute nicht gelöst, und auch das Wohlstandsgefälle zwischen Hamburg oder München auf einer einen und Vorpommern auf der anderen Seite ist gewaltig.
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