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361

Donnerstag, 31. Dezember 2015, 16:57

Das ist wohl wahr :D Aramis
Freedom's just another word for nothing left to lose...

362

Freitag, 1. Januar 2016, 19:48

Erdogan nennt Hitler-Deutschland als Beispiel

Ohne Worte:

"Erdogan antwortete den Berichten zufolge, dass sich Zentralstaat und Präsidialsystem nicht ausschließen würden. "Es gibt aktuell Beispiele in der Welt und auch Beispiele in der Vergangenheit. Wenn Sie an Hitler-Deutschland denken, haben Sie eines. In anderen Staaten werden Sie ähnliche Beispiele finden."

Quelle
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen" (Karl Valentin)

Sternedieb

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363

Freitag, 1. Januar 2016, 20:23

Ohne Worte



Evt. sollte er mal die Geschichte der Türkei näher betrachten und sich das Verhalten der Türkei zu der Zeit von Hitler und Mustafa Kemal Atatürk zu Gemüte führen.

Sina

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  • »Sina« ist der Autor dieses Themas

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364

Sonntag, 3. Januar 2016, 00:02

Ich fürchte, dazu hat er keine Zeit oder so :pfft:

Im türkischen Tourismus sind in den letzten Jahren viele Fehler gemacht worden - von allen Seiten. Gehen wir mal ein paar (viele) Jahre zurück. Die Öcalan - Krise. "Bisschen" Erdbeben in einigen Regionen. Dann irgendwann ab ca. Ende der 90er kam so langsam wieder Stabilität und der Tourismus kam wieder auf Touren. Wenn auch vor allem getrieben durch den Preis - vergleichsweise günstiger Urlaub, geringe Nebenkosten vor Ort und los ging's. Die Hotels hatten es nie leicht, aber sie hatten massebedingt ihr Auskommen.

Aber wer sorgte für die Massen? Maßgeblich die Reiseveranstalter. Auch heute bringen Reiseveranstalter das größte Gästevolumen in die Türkei. Entweder in Form von klassischen Pauschalreisen oder auch als Nur - Hotel - Buchung. Der moderne Gast von heute schaut ja, ob es vielleicht günstiger ist, Hotel, Flug und Transfer getrennt zu buchen. Ist ja auch völlig ok. Den Hotels wurde durch vertragliche Bedingungen allerdings die Chance genommen, sich selbst und unabhängig von Veranstaltern zu vermarkten und die Preisschraube wurde immer kräftiger angezogen. Nicht, was die Verkaufspreise betrifft - aber wenn man sich die Einkaufspreise anschaut und die auch in der Türkei heftig steigenden Kosten für Strom, Gas, Wasser, Benzin, Lebensmittel, etc. dagegenrechnet, wird einem schon ziemlich flau.

Leider haben sich die Hotels allgemein gesprochen bei den Veranstaltern "prostituiert". Bzw. haben sie das Spiel nicht schnell genug durchschaut und bei dem Preiskampf mitgespielt. Man sollte auch nicht vergessen, dass Hoteleigentümer nicht immer bzw. nur in Ausnamefällen hoch gebildete Menschen sind. Da sind viele dabei, die sich halt ein Hotel auf ihren ehemaligen Acker gestellt haben, weil sie sich davon bessere Erträge versprachen. Das alles allerdings, ohne von Hotellerie einen Plan oder zumindest selbst schonmal in einem Hotel Urlaub gemacht zu haben :shock: . Zwar reiten die inzwischen nicht mehr auf Eseln, sondern fliegen teils mit Helikoptern mal eben so von Antalya nach Side oder leisten sich teure Autos... aber es sind und bleiben einfache Leute. Das merkt man spätestens, wenn man gemeinsam mit ihnen am Tisch sitzt und es ein mehrgängiges Menü gibt :tüte: Einige Ausnahmen gibt es... aber das sind nicht viele...

Manche waren einfach nicht in der Lage, sich zu realistischen Preisen selbst erfolgreich zu vermarkten, andere haben einfach nicht nachgedacht. Resultat ist jedenfalls, dass die Veranstalter und nicht etwa die Hotels selbst inzwischen die Preise bestimmen. So billig wie möglich einkaufen, dem Hotelier untersagen, sich selbst günstiger als zu VeranstalterVERkaufspreisen zu vermarkten und den maximalen Gewinn machen. Das geht so lange halbwegs gut, wie die Masse da ist. Die Masse (vor allem die aus dem russischen Markt) ist nun erstmal weg. Ein nicht kleiner Teil des deutschsprachigen Marktes will Billig - Blingbling. Dank dieser Tatsache konnten die in den letzten 3-4 Jahren aus dem Boden gestampften Hühnerställe in Evrenseki oder solche unsäglichen Dinger wie das Vikingen Infinity überhaupt entstehen und halbwegs überleben.

Die türkische Tourismusindustrie brauchte einen Dämpfer und das schon seit Jahren. Die müssen sich komplett neu aufstellen, sollten sich endlich zu realistischen Preisen vermarkten dürfen und sich nicht mehr dem Preisdiktat der Veranstalter unterwerfen müssen. Teils geht nur 1/3 der Verkaufspreise der Veranstalter ans Hotel. Wenn überhaupt.

Normalerweise müssten die Preise nun fallen, aber seitens der Hotels ist da nicht mehr viel Spielraum. Da müssen die Veranstalter reagieren, wenn ihnen was an ihren Vertragspartnern liegt. Und der Konsument/ Urlauber muss erkennen, dass € 299,-/ Woche/ AI im 5 - Sterne - Hotel inkl. Flug ein Superschnäppchen ist und dass es einem dann nicht automatisch die gebratenen Tauben in den Mund fliegen... :pfft:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Epprechtstein

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365

Sonntag, 3. Januar 2016, 07:51

Und genau das wird der Konsument für diesen Bereich kurzfristig eher nicht tun...weil ein Großteil auch dem Klientel entspringt, das wie du festgestellt hast, dort diese Bunker gebaut hat... :ironic:

366

Mittwoch, 6. Januar 2016, 14:12

Pegasus und Onur Air

haben den Flugbetrieb gen Russland nach Einführung der Visumspflicht für türkische Airline-Mitarbeiter per 1.1.2016 eingestellt
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

367

Sonntag, 10. Januar 2016, 07:36

Tja und nun?
http://www.tourexpi.com/de-tr/news/neuer…ste-116062.html
Erst alles an der tr. Riviera zubetonieren lassen und dann die (untere)
Mittelschicht beleidigen, die diese Betonwüste Deluxe bis jetzt am Leben
erhalten hat. Auf die Oberschicht, die diese Legebatterien auf
gästehandtuchgroßen Grundstücken buchen, wird er bis ans Ende seine Tage
warten müssen.

Epprechtstein

unregistriert

368

Sonntag, 10. Januar 2016, 07:59

Kurzzitat aus dem Link: "aber
wenn wir uns ansehen, welche Urlauber wir bisher vor allem empfangen
haben, dann ist das die unter Mittelklasse Deutschlands und Russlands."
Ja, manch einer wird es als diese von dir angesprochene Beleidigung empfinden... :mööööööp:

Fitschi

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369

Sonntag, 10. Januar 2016, 11:50

Diese Aussage ist wohl eher eine Feststellung als eine Beleidigung :ironic:
Oder lest Ihr heraus , das diese Gäste nun nicht mehr willkommen sind?
Wenn das Land versucht vom "Billig" Immage loszukommen ist das doch durchaus positiv.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

370

Sonntag, 10. Januar 2016, 12:02

Ich sehe das schon als eine Art der Beleidigung. Solange die als "untere Mittelschicht" bezeichnete Klientel in das Land strömte und Geld mitbrachte war alles gut. Nun ist der Bauboom noch ungebrochen aber die Touristen strömen aus vielen bekannten Gründen nicht mehr so wie vor einigen Jahren in das Land. Das führt dazu, dass die Touristen die bislang das Land besucht und das vorhandene Angebot genutzt haben nun nicht mehr als gut genug befunden werden und man sich der "Oberschicht" zuwenden möchte.

Sorry, für mich ist das kein Hochmut vor dem Fall sondern während des Falls. Die Süper-Lüxüs-Tempel stehen die ganze Riviera entlang, mit denen wird sich der Geldadel nicht zufrieden geben. Was soll also mit diesen Hotelbauten geschehen? Zurückbauen? Wäre schön ist aber sicher utopisch.

Die Türkei hat zu lange am Image des Billigtourismus mitgearbeitet um nun kurzfristig für die zahlungskräftige Klientel eine wirkliche Alternative darzustellen. Das mag an einzelnen Hotspots funktionieren füllt aber sicher nicht die Hotelbetten in dem Maße wie gewünscht. Das sind ganz dicke Bretter die dort gebohrt werden müssen, es braucht ein stimmiges Konzept und einen sehr langen Atem und das sehe ich nicht.

Rein hypothetisch - sollten sich morgen oder übermorgen der Herr Erdogan und der Herr Putin wieder in die Arme fallen, die Sanktionen aus Russland aufgehoben werden, dann würde die jetzige Krise in wenigen Wochen vergessen sein und die Worte des Herrn Ünal noch nicht mal mehr in einen touristischen Jahresrückblick seines Ministeriums Eingang finden. Es würde weiter gebaut werden ...
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen" (Karl Valentin)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »revealmap« (10. Januar 2016, 12:03)


Fitschi

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371

Sonntag, 10. Januar 2016, 12:10

Wer muss sich beleidigt fühlen?
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

superfx

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372

Sonntag, 10. Januar 2016, 18:10

.....nein, eine beleidigung ist das wirklich nicht...

...eher ein fakt. aber welche maßnahmen er ergreift bleibt ja völlig unerklärt. das ist eine beruhigungsaufruf mit viel heisser luft.

die reichen und superreichen zu gewinnen ist sehr schwer. hier führe ich mal das gescheiterte konzept des mardan palace an.
ich weiß nicht wo ich herkam, ich weiß nicht wo ich bin, mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

Fitschi

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373

Sonntag, 10. Januar 2016, 18:32

Ich denke der Karren ist bereits verfahren, ich glaube kaum das die "obere Mittelschicht " sich in so riesige Hotelbunker stecken lässt und noch eine Menge Geld dafür bezahlt, eben so wenig werden die Inhaber selbiger die Hotels wieder abreissen wollen.
Daher wird die Abwärtsspirale nicht so leicht zu stoppen sein.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

374

Sonntag, 10. Januar 2016, 19:29

Die Bunker bekommt man nur weg, wenn der Staat diese aufkauft und abreißt und die Orte neu strukturiert. Für kleine Boutiquehotels mit ausreichend Platz wäre dann ja der Weg frei. Aber rein theoretisch allenfalls. Denn ob die Erkenntnis so weitreichend greift?
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

Epprechtstein

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375

Montag, 11. Januar 2016, 00:40

Sicher nicht, die Leute, die Baugenehmigungen erteilen, müssen auch leben... :ironie:

376

Montag, 11. Januar 2016, 08:53

:Moin Moin:
Beleidigung hin oder her. Bevor man darüber diskutiert, sollte man erst einmal klären was ist in seinen Augen untere Mittelschicht?
Ich habe sehr wohl in türkischen Hotels mit Ärzten, studierten Leuten, Handwerkern.... gesprochen, die einfach nur mal am Strand abhängen wollten. Die zählten gewiß nicht zur unteren deutschen Mittelschicht. Daß in den neuen Blinki Hotels sich ein gewisses Klientel wiederfindet, ist doch verständlich. Und das ist der Fakt. Es gibt aber auch Familien, die ich nicht diesem Klientel zuordne, die sich den Urlaub echt absparen müssen und es somit eben "nur" für ein preiswertes Hotel reicht um auch den Kindern einmal etwas zu bieten, und da sehe ich das schon als Beleidigung an.
Über die Interprätation der russischen unteren Mittelschicht kann ich nicht urteilen.

377

Montag, 11. Januar 2016, 12:12

Die Bunker bekommt man nur weg, wenn der Staat diese aufkauft und abreißt und die Orte neu strukturiert. Für kleine Boutiquehotels mit ausreichend Platz wäre dann ja der Weg frei. Aber rein theoretisch allenfalls. Denn ob die Erkenntnis so weitreichend greift?


Das Konzept vom Billig-AI-Tourismus der seinen Urlaub in Hotelbunkern verbringt, hat doch grundsätzlich gut funktioniert. (oder nicht ?)
Die Touris bleiben ja wegen anderen Gründen der Türkei fern und nicht wegen den Bunkern.

Würden die Ihre Bunker abreißen und kleine nette Hotels bauen, kämme zwar Aramis gerne mal vorbei, dafür bleibt aber ein anderer Touri Hause
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

378

Montag, 11. Januar 2016, 12:13

Wenn die sg. "Untere Mittelschicht aus Deutschland" mal nicht mehr oder vermindert an die Türkische Riviera kommt, gehen noch mehr Lichter an der Küste aus. :pfft:

379

Montag, 11. Januar 2016, 12:19

Da enthält jede Antwort schon ein gutes Stück Richtigkeit. Man beißt ja auch nicht jemandem in die Hand, die einen füttert. Das wäre ein langer Weg - und auch nur mittelfristig in gewissem Umfang änderbar.
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

380

Montag, 11. Januar 2016, 12:25

Erdogan hat wohl eine kräftige Säge für den Ast auf dem Er sitzt. (oder besser gesagt, den Ast der Hoteliers und was alles da dranhängt)