Von Barcelona nach Montserrat mit dem Zug
Bereits vor unserer ersten Reise nach Barcelona hat mir cuate den Tipp gegeben einmal das Kloster Montserrat zu besuchen. Drei Jahre später war es dann endlich soweit. Während unseres dritten Aufenthalts in der katalanischen Stadt stand der Tagesausflug zum Kloster auf der To-Do-Liste ganz weit oben.
Schon lange vor unserer Reise habe ich am heimischen PC die Reise geplant. Das Für und Wider einer individuellen Tour mit einer geführten Tagesreise abgewogen und mich dann, zum Glück, für den individuellen Trip entschieden. Sehr viele nützliche Hinweise für einen Ausflug zum Kloster Montserrat findet ihr auf der Seite von
barcelona-tourist-guide.com. Auf diesen Seiten ist sehr gut beschrieben wie ihr problemlos die Anfahrt vom Bahnhof Plaça España zum Kloster meistern könnt.
Bereits im Vorfeld müsst ihr Euch entscheiden, ob ihr mit der Seilbahn oder mit der Zahnradbahn zum Kloster möchtet. Für die Fahrt mit der Seilbahn ist das Aeri-Ticket-Version die richtige Wahl, wollt ihr die Zahnradbahn nutzen benötigt ihr die Cremallera-Ticket-Version. Ganz wichtig: Habt ihr Euch für eine Version entschieden wars das. Ein Wechsel der Beförderungsmöglichkeit hoch zum Kloster ist dann nicht mehr möglich. Seilbahn bleibt hoch und runter Seilbahn und Zahnradbahn eben Zahnradbahn.
Kaufen könnt ihr Euch die Tickets inklusive Bahnfahrt mit der Linie R5 nach Manresa an einem separaten Ticketschalter im Bahnhof Plaça España. Den Schalter findet ihr im Bahnhof gegenüber der Zuglinie R5 Manresa. Ich glaube, er hat werktags nur bis 14.00 Uhr geöffnet. Dies nur als Hinweis, falls ihr die Tickets bereits am Vortag erwerben möchtet.
Jetzt zu den Ticketvarianten. Auf der o.a. Internetseite sind alle Varianten sehr gut beschrieben. Für einen Tagestripp zum Kloster haben wir uns für das
Trans Montserrat-Ticket entschieden. Damit kommt man mit der Bahn zu den Haltestellen der Seil- oder Zahnradbahn und ihr könnt am Berg noch zwei Seilbahnen nutzen. Perfekt für den Ausflug und mit rd. 35,50 €/Person preislich im Rahmen.
Für die Auffahrt zum Kloster haben wir uns für die Zahnradbahn entschieden und ich finde die atemberaubende Streckenführung und die Ausblicke während der Fahrt lohnen sich. Ein weiterer Tipp. Sucht Euch auf der Fahrt nach oben einen Platz auf der linken Seite der Fahrtrichtung, nach unten dann natürlich auf der rechten Seite. Damit sind Euch die schönsten Ausblicke gewiss.
Ein weiterer Hinweis betrifft die Abfahrtszeiten. Wenn ihr von Barcelona aus das Kloster besuchen wollt, nehmt Euch dafür einen Tag Zeit. Es gibt dort genug zu sehen und wer mag kann, so wie wir, dort auch eine kleine Wanderung unternehmen. Daher heißt es: Nicht zu spät starten! Der Zug fährt ab 08.36 Uhr jede volle Stunde. Wir waren um 09.36 Uhr an Bord.
So, genug der Vorrede. Die Fahrt vom Bahnhof Plaça España zur Haltestelle der Zahnradbahn Monistrol dauerte etwas über eine Stunde und wir hatten zum Glück im rappelvollen Zug noch zwei Sitzplätze ergattern können. Trotz der relativ langen Fahrt verging die Zeit wie im Flug, gab es doch, nachdem wir Barcelona verlassen hatten, immer wieder interessante Ausblicke auf das spanische Hinterland zu ergattern.
Wie erwähnt sind wir mit der Zahnradbahn hoch zum Kloster gefahren.
Dort oben angekommen bot sich nach dem Ausstieg aus dem kleinen Bahnhof bereits der erste bombastische Blick auf das Kloster und das gleichnamige Gebirge. Echt atemberaubend.
Atemberaubend, das waren unsere ersten Gedanken als wir auf der Terrasse des Schnellrestaurants die Blicke in die Umgebung schweifen ließen. Was für ein Anblick. Auf der einen Seite Täler und Schluchten mit Bildern die so vielleicht auch in Südostasien entstanden sein könnten, auf der anderen Seite der Blick auf ein monumentales Bauwerk mit imponierender Gebirgsformation. Garniert mit Wagemutigen oder besser gesagt mit lebensmüden xxxxx die nicht nur auf der Brüstung saßen sondern dort auch noch stehen und balancieren mussten.
Das Kloster Montserrat ist jedoch nicht nur ein lohnenswertes touristisches Ziel im Hinterland von Barcelona sondern vor allem eben ein Kloster und ein wichtiger Pilgerort für die Katalanen. In der Apsis des Klosters befindet sich die "Schutzheilige" Kataloniens, die "Schwarze Madonna Unsere Liebe Frau von Montserrat". Die Figur ist zu einem Symbol für Katalonien geworden und hat das Kloster zu einem Pilgerziel und zu einem Anziehungsort für Touristen gemacht. Wir haben angesichts der langen Schlange vor dem Eingangsbereich darauf verzichtet die Statue zu besichtigen. Stattdessen haben wir uns in aller Ruhe dem Innern der Klosterkirche und dem "Drumherum" gewidmet.
Im Anschluss war es dann an der Zeit noch etwas höher hinaus zu kommen. Um auf die Bergspitze des Montserrats zu kommen nutzten wir erneut eine Zahnradbahn.
Oben angekommen empfing uns ein Stimmengewirr das wir so an der Station der Bahn nicht unbedingt erwartet hätten. Mehrere Schulklassen unternahmen an diesem Tag wohl ebenfalls einen Ausflug zum Kloster und sorgten für eine ordentliche Lautstärke auf dem Berg.
Wir entschieden uns daher dem Gewimmel zu entfliehen und uns zu Fuß auf den Rückweg zu machen. Der Weg, ich denke das können die Bilder so ein bisschen zeigen, war zwar steil aber er lohnte sich allemal. Denn wir wurden auf dem gut einstündigen Weg mit großartigen Ausblicken auf die Umgebung und das Kloster belohnt.
Fazit: Mit etwas Planung kann man eine Städtereise nach Barcelona problemlos mit einer Bergwanderung garnieren.
Das Kloster Montserrat ist allemall einen Ausflug wert!