Am Abend wurde dann früh zu Bett gegangen, denn am nächsten Tag stand Abu Simbel auf dem Programm, was auch kein Problem war, denn beim Abendessen wurden wir von einem prasselnden Geräusch gestört..
Es schüttete wie aus Kübeln, und so kam das Wunder, in Form unserer Reisegruppe, nach Ägypten, denn wir brachten den Regen in die Wüste (O-Ton Reiseführer)
Also standen wir am nächsten Tag um 3.00 Uhr auf, um nach einem schnellen Frühstück 3 Stunden durch die (nasse) Wüste nach Abu Simbel gefahren zu werden.
Leider dauerte die Fahrt dann noch eine halbe Std. länger, denn der Busfahrer musste mit den abgefahrenen Reifen jede Pfütze umfahren.
Am Eingang zur Tempelanlage wurde mit viel Geschrei (es waren doch recht viele Reisegruppen anwesend) vom Reiseführer die Eintrittskarten verteilt.
Dann schnell um den Berg herum um endlich den lang ersehnten Anblick des Tempels von Ramses II zu genießen. Und wirklich es ist schon unvorstellbar was die Baumeister vor über 3000 Jahren geleistet haben. Die Felsentempel wurden aus dem gewachsenen Fels gehauen, und die Ausmaße sind fast nicht zu überblicken. Die Statuen am großen Tempel sind 21 Meter hoch und der Tempel ist 63 Mtr. in den Fels getrieben worden.
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Der kleine Tempel ist der Lieblingsgemahlin von Ramses II der großen königlichen Gemahlin Nefertari gewidmet. Der Tempel ist „nur“ halb so groß wie der große. Das besondere an diesem Tempel ist, ersten dass er für eine Gemahlin gebaut wurde, und zweitens dass Nefertari (natürlich eingerahmt von jeweils zwei Statuen Ramses II) nicht stehend, sondern (schreitend) mit einem Fuß nach vorne verewigt wurde, ein Privileg dass nur Pharaonen zustand.
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Hier gibt es natürlich auch noch den Nassersee zu bestaunen, welche ca. 500 km lang ist, es ist schon erstaunlich was für ein See von Menschenhand erschaffen wurde. (auf Sinn oder Unsinn will ich hier nicht eingehen)
In der Nähe von Abu Simbel wird gerade das Toskha-Projekt verwirklicht. Dort wird über die Mubarak-Pumpstation Wasser aus dem Nassersee in den Scheich-Zajid-Kanal (der Kanal wird auf der Fahrt überquert) gepumpt. Mit diesem Wasser soll die Wüste bewässert und somit fruchtbar gemacht werden. Die nutzbare Fläche Ägyptens wächst damit von 5 % auf 20 – 25% und über 3 Millionen Menschen werden hier siedeln.
Nachdem wir am frühen Nachmittag wieder auf dem Schiff waren ging es Nilabwärts Richtung Edfu. Wir fuhren an der für mich schönsten Landschaft der Welt entlang. Der blaue Nil eingerahmt von einem grünen Gürtel welcher aus Sumpf, bebauten Feldern oder Palmenhainen besteht. Und dieser Gürtel wird wiederum eingerahmt von ockerfarbenen Würsten-Gebirge oder der Wüste selber.
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Die Fellachen leben und arbeiten noch wie vor 2000 Jahren (wenn man die Sat-Schüsseln wegdenkt). Man sieht sie immer wieder auf dem Feld arbeiten, sich im Schatten ausruhen oder auf einem Esel Richtung Ortschaft reiten. Das Vieh ist mit im Haus untergebracht, auf den Feldern wird das Wasser zum Teil noch von Hand geschöpft. Der Nil wird genauso zum Baden genutzt wie zum Waschen der Teppiche...
...und Autos, aber auch zum Fischfang.