Bislang hatte ich im Nahbereich (rund ums Mittelmeer) sowie im innerdeutschen Linienverkehr eine gute Meinung von Air Berlin. Der Service war meist gut und freundlich, die Verpflegung hat auch gepasst.
Diese Meinung muss ich nun allerdings doch revidieren, denn der Flug von Cancun (Mexico) nach München vor ein paar Tagen war einer der schlechtesten Flüge, den ich je erlebt habe. Die Maschine kam aus München und ist dann via Puerto Plata (Dominikanische Republik) und Cancun zurück nach München geflogen. Die Passagiere, die schon in Puerto Plata eingestiegen waren, durften in Cancun, wo die Maschine ca. 2-3 Stunden auf dem Rollfeld stand, das Flugzeug nicht verlassen. Sogar aufgetankt wurde die Maschine lt. Aussage des Piloten. Eigentlich wundert mich das - bislang bin ich davon ausgegangen, dass sich beim Tanken aus Sicherheitsgründen kein Passagier in der Maschine befinden darf
Für die Passagiere aus Puerto Plata hat sich der Flug durch den Zwischenstop in Cancun von ca. 9 auf ca. 14 Stunden verlängert.
Begründet wurde das Aussteigeverbot nach dem Start in Cancun mit angeblich wegen der Schweine
SEUCHE (
) erforderlichen langwierigen Gesundheits- und Gepäckkontrollen, die ca. 2-3 Stunden in Anspruch nehmen würden. Völliger Unfug - die Kontrolle in Cancun (Formular ausfüllen und Fiebermessen) war für uns innerhalb von weniger als 5 Minuten erledigt und für den Inhalt unseres Gepäcks hat sich auch keiner über das Normalmaß hinaus interessiert. Hier wurden die Passagiere für dumm verkauft und unnötig an Bord festgehalten - wohl um Transitgebühren am Flughafen Cancun zu sparen. Ausserdem wurde seitens der Crew unnötig Panik wegen der "
Seuche" verbreitet. Die einzige Toilette im vorderen Bereich, gleich hinter der Businessclass wurde nach dem Start abgeschlossen und ausschließlich von der Crew genutzt. Begründung: Die "
Seuche"
Wir sassen relativ weit vorne, vor uns sass ein Herr (Gast aus Puerto Plata), der sich nur auf Krücken vorwärts bewegen konnte und extra einen Platz in Toilettennähe reserviert hatte. Pech für ihn - auch er musste bei Bedarf das gesamte Flugzeug durchqueren, um die hinteren Toiletten zu benutzen. Nicht einmal er durfte ausnahmsweise die Toilette in der Businessclass benutzen.
Ausserdem gab es an Bord keine Zeitungen, die Bordverpflegung war für einen Langstreckenflug unzureichend, während unseres fast 11stündigen Fluges kam nur zu den 2 ausgeteilten Mahlzeiten der Getränkewagen, für die Nacht wurde immerhin eine Flasche Wasser (0,5l) pro Gast verteilt. Das Bordprogramm wurde auch nicht wie im Bordmagazin angegeben (3 Filme bei Flügen von über 10 Stunden Dauer) eingehalten.
Zu allem Überfluss war die gesamte Crew sehr unfreundlich und schnippisch.
Eines von vielen Beispielen: Nach einem Gang auf die Toilette musste ich durch die Bordküche gehen, um wieder auf den richtigen Gang zu meinem Platz zu gelangen. Die beiden Toiletten auf "meinem" Gang waren belegt und insofern hatte ich eben eine andere auf der gegenüberliegenden Seite benutzt. Der einzig mögliche andere Weg zurück zu meinem Platz hätte durch die vordere (wegen "
Seuche" gesperrten) Bordküche bzw. durch die Businessclass (Zutritt strengstens verboten) geführt. Leider wurde mir der Weg durch eine Stewardess versperrt, die im Durchgang stand und mit einer Kollegin über die "Paxe" gelästert hat. Nachdem ich sie höflich gefragt habe, ob sie mich bitte vorbeilassen würde, bekam ich zur Antwort, ob ich im Restaurant auch durch die Küche gehen würde
Es gäbe noch viel mehr zu diesem Flug zu erzählen - aber ich will mich nicht wieder aufregen. Das Thema Air Berlin/LTU auf Langstreckenflügen hat sich für mich erledigt, auf Kurzstrecken werde ich nur noch mit denen fliegen, wenn ich keine andere Möglichkeit habe. Wut auf den Arbeitgeber LTU hin oder her - die Gäste, die letztendlich das Gehalt des Personals bezahlen, können nichts dafür...