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Sina

Master Amigo

  • »Sina« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 21 670

Wohnort: Neigschmeckt ins Schwabenland

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1

Freitag, 13. Februar 2009, 10:18

Flugzeugentführung auf dem Flughafen Hannover

...das wurde gestern abend bei einer groß angelegten Notfallübung geprobt:

"Auf dem Flughafen Hannover haben am Donnerstag mehr als 1.000 Einsatzkräfte die Befreiung von Geiseln aus einem entführten Ferienflieger trainiert. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um die größte Geiselnahme-Übung in Norddeutschland. Der Flugbetrieb in der Landeshauptstadt lief normal weiter. Dass eine Übung angesetzt war, wussten die meisten Polizeikräfte vorab. Um die Arbeit der Krisenstäbe möglichst realistisch testen zu können, kannten sie jedoch keine Details.

Laut Bundespolizei sah das Szenario vor, dass vier Männer eine Boeing 737 der TUIfly in ihre Gewalt bringen und die sechsköpfige Besatzung mit Messern und Schusswaffen bedrohen. Polizisten und TUI-Mitarbeiter spielten die 120 eingeschlossenen Fluggäste in der Maschine. Dem Drehbuch zufolge waren die Geiselnehmer Kriminelle ohne terroristischen Hintergrund, die einen inhaftierten Drogenhändler aus der Justizvollzugsanstalt Sehnde freipressen wollten. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtete, standen auch Sozialarbeiter und Psychologen bereit, die sich im Ernstfall um diejenigen kümmern, die die Stresssituation nicht bewältigen.

Gegen 23.30 Uhr stürmten die Einsatzkräfte das Flugzeug und befreiten die Geiseln. "Ganz gravierende Probleme sind nicht aufgetreten", sagte Polizeisprecher Stefan Wittke nach der Aktion. Das Zusammenspiel zwischen Flughafen und Einsatzkräften habe nach ersten Erkenntnissen gut funktioniert. Alle vier Geiselnehmer seien überwältigt worden."


Quelle und mehr

Auch wenn es "nur" eine Übung war - ich stelle mir die Stresssituation besonders für diejenigen, die im Flugzeug saßen, schon sehr extrem vor. Die Bedingungen wurden ja wohl auch sehr realistisch nachgestellt. Im Radio wurde heute morgen berichtet, daß 7 Menschen mit der Situation nicht zurechtgekommen sind und ein vereinbartes Codewort nannten, um die Übung für sich persönlich vorzeitig zu beenden.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

2

Freitag, 13. Februar 2009, 10:59

Ja das stelle ich mir auch sehr extrem vor, da schwitzt man Blut und Wasser selbst wenn es nur eine Übung ist.

Unfreiwillig in der Gewalt Bewaffneter das ist schon ein mulmiges Gefühl.

1982 mußte man mit einem Privat PKW durch Syrien noch im Konvoi fahren. Es gab hinter der Syrischen Grenze einen Sammelpunkt für den Transit durch Syrien und dann ging es los, vorne und hinten fuhren Syrische Armee Fahrzeuge. Es waren circa 50 bis 70 PKW die das Land auf dem Transitweg durchqueren wollten.

Ich fuhr auch einen PKW, hatte mich aber nur darauf eingelassen weil ich das Versprechen erhielt, dass immer ein mir bekannter hinter mir blieb, egal was passiert.

Ich konnte damals weder arabisch lesen noch schreiben noch verstehen. Irgenwann es war schon fast dunkel befand ich mich allein auf weiter Flur, ich hatte mich an einer Kreuzung verfahren weil ich bei Grün nicht mehr über eine Ampel kam.

An einem sogenannten Kontrollpunkt ( leeres Benzinfass in dem Feuer brennt und mehrere Bewaffnete daneben ) mußte ich anhalten. Ein Bewaffneter stieg ein und setzte sich auf den Beifahrersitz, sagte Passport und schaute sich meinen Pass genau an und steckte ihn in seine Weste.
Mir lief der Schweiß den Rücken runter als er sagte Jalla Jalla, natürlich wußte ich das heißt schnell schnell oder los los ....

Ich tat nichts , da fasste er zum Zündschlüßel drehte ihn und wollte mit seinem Fuß an die Pedale sein Gewehr war aufgestellt zwischen seinen Knien.

Ich dachte meine letzte Stunde hat gesachlagen und fuhr los ganz sicher das ich irgendwo hinverschleppt werde, der Pass die Papiere und das Auto waren eine gute Einnahme.

Ich fuhr und er redete auf mich ein , ich verstand kein Wort, durch Handzeichen machte er mir verständlich wo es lang ging.
Inzwischen war es dunkel und wir waren ca. 30 Minuten gefahren als ich mehrere Autos in einer Kurve vor mir erkennen konnte. Es war der konvoi.

Der Typ neben mir drückte auf die Hupe und der hintenfahrende Armee Jeep hielt an. Also am Ende war ich nicht entführt sondern wurde nur zum Konvoi zurückgebracht.

Die Person die versprochen hatte hinter mir zu bleiben hatte einem anderen Fahrzeug welches eine Panne hatte geholfen und mich dann nicht mehr gefunden. Ich war ja vom Wege abgekommen.

Also diese Fahrt werde ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen. Man ist total hilflos und fest überzeugt das Leben ist zu Ende und man denkt an viele Dinge die man ungeklärt zurück läßt.

Also Entführung ist denke ich das Schlimmste was einem passieren kann.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Freundin« (13. Februar 2009, 11:11)


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