Was ist los bei Condor?
Zumindest "knirscht es im Gebälk". Rote Zahlen im Vorjahr und gegensteuernde Maßnahmen, die sowohl die Personalstärke der deutschen ThomasCook Airline - Niederlassung betreffen als auch der Versuch der Condor, vornehmlich aus östlichen Ländern der EU Flugkapazitäten für den deutschen Markt hinzuzunehmen, um die Erlöse zu verbessern. Aus Märkten, in denen die Personalkosten für Crews deutlich unter dem Niveau der Bundesrepublik liegen. Deren Sprachkenntnisse die in der Welt des Fliegens üblichen Standard "Englisch" oft nur in bedingtem Maße erfüllen. Wo 1 "Fachkraft" der Condor in der Kabine unterstützend hinzugenommen wird, um auftretende Kommunikationsprobleme mit den Passagieren entgegenzuwirken.
Airlines wie Avion Express aus Litauen, Bul Air aus Bulgarien sollen es richten. Wie das z.B. bei Bul Air aussieht, kann man
hier nachlesen.
Passagiere sind in der Regel weniger begeistert, wenn sie Abstriche bei der Leistung hinnehmen müssen, obwohl sie häufig noch im guten Glauben an die Durchführung mit Condor ihre Flüge gebucht haben. Insbesondere, wenn zu dem Zeitpunkt noch keinerlei Hinweise auf das "Outsourcing" auf beauftragte Billig-Fremdunternehmen erkennbar waren. Da die Flüge unter Condor-Flugnummer durchgeführt werden, ist rein rechtlich dem Treiben schwer beizukommen.
Beispielsweise versehen einige der "teuren", weil großen und schwerer zu füllenden Boeing 757-300 der Condor über den Sommer jetzt ihren Dienst in anderen Märkten, wo sie aus ThomasCoook Konzernsicht zu besseren Erlösen eingesetzt werden können. Für den deutschen Markt bleibt auf etlichen Flugstrecken. so meine Einschätzung, dann die 2. Wahl.
Ganz klar, die Verdrängungs- und Wettbewerbssituation in der EU ist in den letzten Jahren schwieriger geworden. Linienflieger drängen in den Urlaubsmarkt, No-Frills-Unternehmen besetzen in Europa den Markt. Um das Fortbestehen einer Airline zu sichern, müssen Maßnahmen getroffen werden. Ob man allerdings statt auf Qualität und Differenzierung auf "immer-billiger" setzen muß, erscheint als geeignete Maßnahme zumindest fraglich.