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Sonntag, 6. Juni 2010, 15:23

Tod im Ausland - zurück in der "Flugkiste"

Warum kosten Überführungen, auch im Zeitalter der Billigflieger, schnell mal 4.000 Euro oder ein vielfaches davon? Financial Times Deutschland hat recherchiert

Übrigens: Mit der Deutschen Bahn sind Leichentransporte nicht möglich, sie befördert ausschließlich Lebende.
Oder, wie es eine Bahn-Sprecherin auf Anfrage zynisch, aber plausibel formulierte: "Wir sind nur fürs Überfahren da, nicht fürs Überführen."
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

ElBuitre

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2

Sonntag, 6. Juni 2010, 18:37

Kein Thema bei uns - wir bleiben vor Ort!

Werner

Sina

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3

Sonntag, 6. Juni 2010, 23:00

Im Touristikjargon wird ein verstorbener Gast im Zielgebiet übrigens "H.U.G.O." genannt. Es ist einfach geschickter, bei einem Anruf im Büro, den ja auch andere Gäste jederzeit mithören könnten, von einem "Hugo" zu reden als zu sagen: "Mir ist in Hotel XY ein Gast verstorben".

Die Rückführungskosten gehen sehr schnell in den fünfstelligen Betrag. Daher finde ich für den Fall der Fälle, der hoffentlich nie eintritt, eine gute Reiseversicherung, die auch den Rücktransport im Todesfall beeinhaltet, sehr wichtig. Man kann es sich zwar "einfach" machen und sagen, daß man sich vor Ort bestatten lassen möchte - aber beschert seinen Angehörigen und auch den Angestellten des Hoteles und des Reiseveranstalters einen Haufen Bürokratie und Behördenwahnsinn. Zwar kann es einem selbst ziemlich egal sein, wo man "verrottet", wenn es soweit ist. Man bekommt davon ja eh nichts mehr mit. Aber wie es für die Angehörigen ist, nicht Abschied nehmen zu können, mag ich mir nicht vorstellen... :hmpf:

Ich habe leider etliche Fälle erlebt, wo ein Gast im Zielgebiet verstorben ist. Herzinfarkt, im Meer ertrunken, Unfall mit dem Motorroller, morgens einfach nicht mehr aufgewacht, etc.. Gab es eine entsprechende Versicherung, wurde der Leichnam schnell und relativ problemlos an seinen Heimatflughafen gebracht, wo der heimische Bestatter ihn in Empfang genommen und alle weiteren Schritte bis zur Beisetzung erledigt hat.

In den allermeisten Fällen "ohne Versicherung" haben die Angehörigen Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um das Familienmitglied in Deutschland beisetzen zu können. Koste es, was es wolle. Nur in einem Fall weigerten sich die Angehörigen, ihren Verwandten (Vater in diesem Fall) auf eigene Kosten nach hause zu holen. Dieser Gast bekam dann ein anonymes Armenbegräbnis. Ich fand das Ganze ziemlich erschütternd und das "Begräbnis" geradezu entwürdigend. Auch wenn der Tote es sicherlich nicht mehr mitbekommen hat - ein kleines Loch auf einem "Acker", die Totenasche in einer Blechdose, Erde drauf, fertig. Das ist keine "letzte Ehre", die man einem Menschen erweist...

Wenn man in den Urlaub geht, sollte man sich schon auch Gedanken um diejenigen machen, die im Falle eines Falles "die Schweinerei mit der Leiche" haben und eine entsprechende Versicherung abschließen, die den Hinterbliebenen mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich denke, zumindest daß ist man seinen Angehörigen schuldig. Zwar denkt wohl kaum jemand daran, im Urlaub zu sterben, aber es es kann jeden überall - auch im Urlaub - treffen.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

ElBuitre

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4

Montag, 7. Juni 2010, 05:37

Mag sein, dass dem Einen oder dem Anderen mein Satz zu lakonisch ausgefallen ist. Aber mit meiner Mutter (83) haben wir vereinbart, dass wir vor Ort verbleiben wollen. Da wir beide ernsthaft krank sind, sind solche Möglichkeiten auch durchgesprochen. Allerdings gebe ich zu, bisher kaum Informationen zu haben wie die rechtlichen Bedingungen in der Türkei sind - wir wollen kein christliches Begräbnis - also fallen schon mal einige Fallen weg. Aber im Winter wird auch das mal vor Ort geklärt!

Werner

summerdream

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5

Montag, 7. Juni 2010, 09:40

Wir haben einen Schutzbrief vom ADAC, da sind Überführungskosten abgesichert. Außerdem bin ich Mitglied beim Roten Kreuz. Die würden mich oder meinen Mann auch zurückholen ob tot oder noch lebendig (falls ich krank werde).

Meinen Angehörigen mute ich diese Kosten nicht zu. Man sollte sich schon Gedanken darüber machen, auch wenn man gesund ist. Ein Unfall ist schnell passiert.
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen (Aristoteles)

Fitschi

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6

Montag, 7. Juni 2010, 20:09

Mir ist es egal von wo aus ich die Radieschen in die Höhe schiebe, sollte es einmal so weit sein.
Wenn es im Ausland passiert, auch recht, ich muß nicht in Heimaterde begraben werden, die Ausgaben können sich die Erben sparen.
Das Beerdigung in der Heimat ist (meiner Meinung nach) auch mehr ein Trost für die Hinterbliebenen, der Verstorbene hat nichts davon.
Ich bin , ehrlich gesagt auch kein "Friedhofsgeher" , Berthold Brecht hat gesagt:" Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt."
und um an Jemanden zu denken, brauche ich kein Grab.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)