Im Touristikjargon wird ein verstorbener Gast im Zielgebiet übrigens "H.U.G.O." genannt. Es ist einfach geschickter, bei einem Anruf im Büro, den ja auch andere Gäste jederzeit mithören könnten, von einem "Hugo" zu reden als zu sagen: "Mir ist in Hotel XY ein Gast verstorben".
Die Rückführungskosten gehen sehr schnell in den fünfstelligen Betrag. Daher finde ich für den Fall der Fälle, der hoffentlich nie eintritt, eine gute Reiseversicherung, die auch den Rücktransport im Todesfall beeinhaltet, sehr wichtig. Man kann es sich zwar "einfach" machen und sagen, daß man sich vor Ort bestatten lassen möchte - aber beschert seinen Angehörigen und auch den Angestellten des Hoteles und des Reiseveranstalters einen Haufen Bürokratie und Behördenwahnsinn. Zwar kann es einem selbst ziemlich egal sein, wo man "verrottet", wenn es soweit ist. Man bekommt davon ja eh nichts mehr mit. Aber wie es für die Angehörigen ist, nicht Abschied nehmen zu können, mag ich mir nicht vorstellen... :hmpf:
Ich habe leider etliche Fälle erlebt, wo ein Gast im Zielgebiet verstorben ist. Herzinfarkt, im Meer ertrunken, Unfall mit dem Motorroller, morgens einfach nicht mehr aufgewacht, etc.. Gab es eine entsprechende Versicherung, wurde der Leichnam schnell und relativ problemlos an seinen Heimatflughafen gebracht, wo der heimische Bestatter ihn in Empfang genommen und alle weiteren Schritte bis zur Beisetzung erledigt hat.
In den allermeisten Fällen "ohne Versicherung" haben die Angehörigen Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um das Familienmitglied in Deutschland beisetzen zu können. Koste es, was es wolle. Nur in einem Fall weigerten sich die Angehörigen, ihren Verwandten (Vater in diesem Fall) auf eigene Kosten nach hause zu holen. Dieser Gast bekam dann ein anonymes Armenbegräbnis. Ich fand das Ganze ziemlich erschütternd und das "Begräbnis" geradezu entwürdigend. Auch wenn der Tote es sicherlich nicht mehr mitbekommen hat - ein kleines Loch auf einem "Acker", die Totenasche in einer Blechdose, Erde drauf, fertig. Das ist keine "letzte Ehre", die man einem Menschen erweist...
Wenn man in den Urlaub geht, sollte man sich schon auch Gedanken um diejenigen machen, die im Falle eines Falles "die Schweinerei mit der Leiche" haben und eine entsprechende Versicherung abschließen, die den Hinterbliebenen mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich denke, zumindest daß ist man seinen Angehörigen schuldig. Zwar denkt wohl kaum jemand daran, im Urlaub zu sterben, aber es es kann jeden überall - auch im Urlaub - treffen.