So wie der Autor "das heutige fliegen" beschreibt, orientiert er sich süffisant und mit etwas Ironie an den Realitäten, wie wir sie inzwischen alle erfahren haben, zumindest auf den Kurz-und Mittelstrecken. Insofern im Grundsatz kein Widerspruch zu seiner satirischen Kritik. Aber hat sich wirklich alles negativ verändert ? Ich meine nicht. Die Frage ist doch, wie gehe ich als Fluggast damit um.
* Parken am Airport. Ja zugegeben, deutlich teurer als früher. Aber das ist woanders auch nicht anders. In Berlin, Köln, Paris, Düsseldorf, Wien oder Zürich zahle in der Innenstadt inzwischen auch deutlich mehr als vor 15 oder 20 Jahren. Insofern sind die relativ hohen Park-Kosten an den Flughäfen keine Besonderheiten der Airports. Zudem hat sich in den letzten Jahren die Anzahl der Fluggäste erheblich gesteigert, ebenso die Anzahl der Autos. Immer mehr Parkhäuser kosten eben immer mehr Geld.
* Sicherheitscheck. Ja zugegeben intensiver und zeitaufwendiger als früher. Aber in einer Welt wo der Terrorismus weiter fortschreitet, müssen wir damit leben. Eine Alternative gibt es nicht.
* Komfort im Flieger: Ja der Sitzabstand in einer B737-800, einem Airbus A 319/320/321 ist inzwischen am Limit angelangt. Weniger als 74 cm oder 75 cm geht nicht mehr. Und das ist beim Low Cost Carrier genau so wie bei der Netzairline. Aber ganz im Gegensatz zu früher, kann ich gegen Aufpreis einen besseren und bequemeren Sitz buchen. Die Airlines bieten da unterschiedlich, aber vielfach ordentlich attraktive Alternativen an. Jeder kann das buchen. Immer eine Frage des Anspruch. Mit anderen Worten, heute entscheide ich weitestgehend wo und wie ich Sitze.
* Ja und nun das geliebte Thema, Getränke und Essen. Ausdrücklich hat sich da vieles verbessert, aber zum positiven ! Früher zwang mir die Airline ein Essen auf. Egal ob Lufthansa oder Ferienflieger LTU, Condor oder Hapag Llloyd (heute TUIfly), ob British Airways oder Air France. Ich hatte nur die Wahl die Pasta-Pampe, den Salat oder den Gulasch zu konsumieren oder abzulehnen. Ganz im Gegensatz zu heute. Das Angebot in den Bordbistros ist ordentlich, ich kann wählen zwischen kleinen Snacks oder mehreren kleinen Menüs, die ich vorher bestelle. Mit anderen Worten - ganz im Gegensatz zu früher entscheide ich ganz alleine was ich esse oder trinke und nicht mehr die Airline, die mir früher immer etwas aufgezwungen hat.
Das betrifft alles die Mittelstrecke. Im Bereich der Langstrecke hat sich auf Grund der starken Wettbewerbssituation vieles gegenüber deutlich verbessert. Das Essen wurde deutlich aufgewertet, dass Getränkeangebot ist breiter geworden und das Entertainment erfüllt inzwischen jede Menge individuelle Ansprüche. Und egal ob Kurz,- Mittel, - oder Langstrecke, fliegen ist deutlich billiger und für sehr viele Menschen erschwinglicher geworden. Vor 25 Jahren kostet der Flug von Hamburg noch Rom (und zurück) etwa den halben Monatslohn eines deutschen Arbeiters. Heute fliegt dafür die ganze Familie mit 4 Personen von Hamburg nach Antalya oder nach Hurghada oder auf die Kanaren oder nach Griechenland. Nur die "Pasta-Pampe", die muss der Fluggast heute selber bezahlen.
Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »WXYZ« (7. August 2017, 16:54)