Quelle: WELT ONLINE
http://www.welt.de/wissenschaft/article3…ug-gelangt.html
Ich halte solche Berichte nicht für Panikmache, sondern für absolut notwendig!
Man hört doch täglich von Missständen, sei es nun der bedenkenlose Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, das Aufdemmarktbelassen von bedenklichen Arzneimitteln oder das "Geldverbrennen" durch gewissenlose Finanzhaie!
Wenn der Industrie nicht auf die Finger geklopft wird, ändert sich nix !
Die Anzahl der Vorfälle erscheint mir sehr hoch, wenn es allein in einem Land (England) ca. 3 pro Tag(2006) waren - bei uns wird sowas ja anscheinend "nur sparsam publiziert".
Zitat:
"......Doch allein in England wurden im Jahr 2006 über 1050 solcher Vorfälle bei der Luftaufsichtsbehörde erfasst und – im Gegensatz zur Praxis in Deutschland – auch veröffentlicht."
Zitat:
"......Ein weiterer Beleg: die 31 Proben, die die ARD-Redakteuren heimlich auf Flugzeugen prominenter Airlines genommen hatten und analysieren ließen. In 28 Proben wies das Labor teils hohe Mengen an TCP nach."
Zitat:
"....... Beispielsweise sind der amerikanischen Gewerkschaft der Flugbegleiter (AFA) rund 800 Einzelfälle von nur einer US-Airline bekannt, die in einem Zeitraum von zehn Jahren solchen Gesundheitsgefährdungen ausgesetzt waren."
Zitat:
"....Genau genommen ist TCP eine ganze Gruppe von insgesamt zehn Stoffen, bei denen lediglich die räumliche Anordnung der Molekülteile variiert („Isomere“). TCP gehört zu der Klasse der organischen Phosphate, ähnlich dem Nervengift Sarin. Es wird als Zusatzstoff wegen seiner laufleistungsfördernden Eigenschaften sehr geschätzt. Ursprünglich nutzte man es auch als Flammschutzmittel, Hydraulikflüssigkeit, Benzinzusatz sowie als Weichmacher für PVC und andere Stoffe. Wegen ihrer Giftigkeit hat man die Substanz verbannt – außer in den Schmierstoffen für Jets.
Gefährliches Nervengift
TCP kann vor allem Nerven schädigen, es verursacht Lähmungen, die Monate oder dauerhaft anhalten können. Von Öldämpfen vergiftete Besatzungsmitglieder schildern unterschiedliche Akutsymptome.
....Auch in Deutschland sind zahlreiche Fälle bekannt, bei denen Besatzungsmitglieder in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt waren. Nur dem sofortigen Griff zur Sauerstoffmaske ist es zu verdanken, dass diese Flüge sicher beendet werden konnten."
Zitat:
"....Wie gefährlich TCP ist, weiß wohl niemand besser als der Toxikologe Professor Dietrich Henschler aus Würzburg. Der heute 84-Jährige war einst Vorsitzender der sogenannten MAK-Kommission (MAK = Maximale Arbeitsplatzkonzentration) und als solcher dafür mitverantwortlich, Grenzwerte gesundheitsschädigender Stoffe festzulegen. Henschler hat TCP und seine einzelnen Isomere bereits Ende der 50er-Jahre untersucht und darüber habilitiert. Dabei hat er festgestellt, dass nicht allein das bis dahin als toxisch eingestufte Isomer TOCP (Tri-Ortho-Kresylphosphat) zu Vergiftungen im menschlichen Organismus führen kann, sondern auch seine chemischen Verwandten, die „Meta- und Para-Isomeren."
Dass man an dem Problem arbeitet, zeigt dann die Tatsache, dass ein, in den 50èr Jahren entwickeltes System, in den 60èrn wieder aufgegeben wurde, möglicherweise, weil es mehr Kerosin verbraucht ?
Nach einem halben Jahrhundert gibt es jetzt die Lösung! Boing 787
Ich denke, dass solche Berichte, also das Herstellen von Öffentlichkeit, nötig sind, damit vielleicht auch andere Flugzeugtypen, endlich ein anderes Lüftungssystem erhalten.