Auweia. Da hat RTL sein eigenes Niveau doch glatt noch unterbieten können

Kaya Yanar war ja ganz amüsant, aber insgesamt war das so eine oberflächlich - peinliche Geschichte. Sehr niedlich: Lambi auf der Suche nach Fakebewertungen. Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass es es professionelle Fälscher gibt und dass diese durchaus auch ihre Kunden finden. Das ist für mich auch keine Grauzone mehr, sondern schlichtweg kriminell und unseriös. Sowohl für den Anbieter als auch für die Nutzer dieser "Dienste".
Aber - lieber Reiserechtsexperte: Ein Reputationsmanager macht, wenn er professionell ist, etwas ganz anderes als Bewertungen zu fälschen. Das wäre zu billig. Ein Reputationsmanager hat sicher ein Auge auf die echten (!!!) Bewertungen und verfolgt ganz genau, was über das Hotel im Netz so im Umlauf ist, er beantwortet Bewertungen professionell, nimmt Kritik ernst und schafft Abhilfe, sorgt dafür, dass Gäste mit legalen und professionellen Mitteln zur Bewertungsabgabe motiviert werden (damit meine ich keine "Bewertungstage" oder das beliebte Spiel "gute Bewertung gegen Strandtasche"

) und einem guten Reputationsmanager ist es auch daran gelegen, Bewertungen, die in welcher Form auch immer (Erpressungsversuche, reine Schmähkritik, Geschäftsschädigung, etc.) gegen geltendes Recht verstoßen, bei den Portalen anzufechten. Er fechtet auch durchaus Jubelbewertungen an, die absolut nicht zum Hotel passen (Beispiel: Adult Only - Hotel. Zitat aus einer Bewertung: "Unser 4jähriger Sohn hatte jeden Abend Spass in der Minidisco"

Warum Kind in dem Hotel und um Himmelswillen - welche (nicht vorhandene) Minidisco

). Ein richtiger Reputationsmanager kommuniziert im Namen des Hotels, kommuniziert direkt mit den Gästen, sagt ihnen ganz klar, was sie erwarten können und dürfen und was nicht, nimmt ihre Wünsche und Bedürfnisse ernst und leitet im Fall von berechtigter Kritik (überall kann mal was schiefgehen) umgehend Gegenmaßnahmen ein, damit Kritikpunkte sich nicht wiederholen. Das Resultat konsequenter Arbeit: Auch dann werden die Bewertungen besser. Nicht durch Fake, sondern weil man die Gästemeinungen ernstnimmt und entsprechende Maßnahmen einleitet. Und schau an - plötzlich sind die Gäste wieder glücklich. Das ist ein langer Weg und erfordert viel kommunikative und operative Arbeit sowie Zeit - aber nur so funktioniert es nachhaltig und langfristig.
Ich kann das pauschale "Abwatschen" der Reputationsmanager zwar absolut nachvollziehen... aber man sollte es durchaus differenzierter darstellen und evtl. Fälscher nicht als Reputationsmanager bezeichnen. Ein Faker bleibt ein Faker und ist nicht mehr aber sicher auch nicht weniger. Einen Fälscher mit einem schönen Wort zu belegen, macht solche Leute auch nicht besser.