Hallo zusammen,
ich stelle das mal hier ein, weil es auch eine rechtliche Geschichte ist:
Mir ist Ende November 2010 was Doofes passiert: Ich wollte eine kurze Strecke mit der S-Bahn in Hannover zurücklegen, weil ich zwecks Weihnachtsmarktbesuch, Parkplatznot und beabsichtigtem Feuerzangenbowlekonsum das Auto lieber zuhause lassen wollte. Der Fahrkartenautomat an "meiner" Haltestelle streikte allerdings, nahm weder Münzen, noch Scheine, noch EC - Karte an. Beim Einsteigen in die Bahn informierte ich sofort die Fahrerin darüber, damit war die Sache für mich erledigt. Da die S-Bahnfahrer in Hannover keine Tickets verkaufen, fuhr ich eben ohne Ticket bis zu meinem Ziel. So etwas ist mir schon öfter passiert und es ging immer gut. Im Falle einer Kontrolle zeigten die Kontrolleure Verständnis.
Leider kam dann eine etwas andere Fahrscheinkontrolle - die Kontrolleure interessierten sich nicht dafür, daß ich keine Fahrkarte kaufen konnte und die Fahrerin informiert wurde, sondern stellten erbarmungslos ein Strafticket über € 40,- aus. An der Endstation angekommen, zog ich mir dann ein Tagesticket und legte gleich am nächsten Tag Einspruch bei der UESTRA (Nahverkehrsbetriebe) in Hannover ein. Dem Einspruchsschreiben fügte ich Strafticket und gültigen Fahrschein bei. Heute - immerhin knapp 3 Monate später - bekam ich dann Antwort: Es wurde angeblich kein Defekt am Fahrscheinautomaten gemeldet, es liegt auch keine Störungsmeldung vor und ich soll "bitteschön" bis 07.03.2011 die € 40,- überweisen.
Ich denke gar nicht daran und werde meinen Kampf kämpfen
Und wenn ich die Presse einschalte (obwohl ich keinerlei Bedürfnis habe, mein Gesicht in der Zeitung mit den 4 Buchstaben zu sehen
) - egal. Ich lasse mich nicht als Schwarzfahrer hinstellen
Leider habe ich keine Zeugen für den defekten Fahrscheinautomaten. Oder doch - es gab noch einen Mann und eine Frau, die auch kein Ticket kaufen konnten und mit mir in die S-Bahn eingestiegen sind. Von denen habe ich blöderweise keine Namen, Adressen oder Telefonnummern, aber ich denke, denen wird es nicht anders gehen als mir.
Die Frage ist nur: Lohnt es sich, alle Register zu ziehen und wieder und wieder Einspruch einzulegen oder soll ich einfach zahlen, weil ich mangels Zeugen eh keine Chance habe? Letzteres widerstrebt mir - ich hätte ja gerne ein Ticket gekauft, wenn der verdammte Automat mein Geld angenommen hätte. Ich war ehrlich und habe am Zielort sofort ein Tagesticket für die bereits vollbrachte Hin- und die Rückfahrt gelöst. Und jetzt soll ich ein Schwarzfahrer sein?!?