Reiseforum - Reiseberichte

Wie beck-aktuell berichtet hat das OLG Dresden die Berufung der Unister GmbH gegen eine erstinstanzliche Untersagung der Gestaltung ihres Buchungsportals flüge.de zurückgewiesen.

Demnach hat das Oberlandesgerichts Dresden entschieden, dass Fluege.de die obligatorische Zuschläge wie z.B. das Service-Entgelt in die Angebotspreise inkludieren- und auch die Zusatzangebote wie die Reiseversicherung anders darstellen muss.

Laut dem Urteil und der Meldung darf die Reiseversicherung jetzt nur noch optional angeboten werden. Bisher wurde es von dem Portal so gehandhabt, dass die Kunden die zusätzliche Reiseversicherung, die mit weiteren Kosten verbunden war, "wegklicken" mussten und im Buchungsvorgang wurde zusätzlich zum Flugpreis eine Servicegebühr ausgewiesen.

Das OLG Dresden sah hierbei einen Verstoß gegen die EU-Regelung und UWG und betonte, dass sich nicht nur Fluggesellschaften, sondern auch Reisevermittler an die Vorgaben des EU-Gesetzgebers bei der Preiswerbung für Flugreisen zu halten haben.

Eine Revision soll gegen dieses Urteil nicht zugelassen worden sein.

Zitat von »cuate«

Fallen dann jetzt hoffentlich weg

Es ist zu hoffen - aber dass andere Online-Vermittler ihren Buchungsvorgang transparenter machen darf bezweifelt werden. Zumindest leicht.

Etwas neues zu dem Thema.

Wie Touristik aktuell berichtet, müssen sich die Gerichte wieder mit einem ähnlichen Fall beschäftigen. Demnach hat ebookers in einem Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht Köln erwirkt, dass sich nun der Europäische Gerichtshof über die Zulässigkeit des so genannten Opt-in entscheiden soll.

Ebookers selbst ist wohl der Auffassung, dass sich die EU-Verordnung auf die sich auch das OLG Dresden berufen hat, sich nur auf Leistungen der Airline bezieht und nicht auf Angebote von Drittunternehmen wie Reiseversicherungen.

Ich kann mir nicht Vorstellen, dass das zugunsten von ebookers ausgeht, denn jede Voreinstellung, die man wegklicken muss, schützt den Verbraucher nicht.

Nun war auch Bundesgerichtshof (BGH) aktiv und hat einen Beschluss gefällt.

Laut dem Beschluss vom 17.08.2011 (Az. I ZR 168/10) ist die Nichtzulassungsbeschwerde der Unister GmbH gegen die Untersagung der Gestaltung des Buchungsportals unter fluege.de durch das OLG Dresden zurückgewiesen.

Nach diesem Richterspruch des höchsten deutschen Zivilgerichts muss Unister nun sein Buchungsportal und das Buchungsformular ändern.

Weiterführender Link und Quelle:
Wettbewerbszentrale

Der VIR (Verband Internet Reisevertrieb e.V.) reagiert mit Unverständnis auf die Stellungnahme der Unister GmbH in der WISO Sendung vom Montag und distanziert sich im Namen der im VIR zusammengeschlossenen Mitglieder von der geschilderten Buchungsmethode.

Laut der Pressemeldung des VIR, beharre der Unister-Sprecher darauf, dass auf dem genannten Portal Transparenz herrsche und sämtliche Kosten zu sehen seien.

Die komplette Meldung im Wortlaut.