Vor dem Essener Landgericht wird derzeit der Prozess um Unterschlagung von Kundengeldern in Millionenhöhe geführt. Lt. dpa gab ein 41jähriger ehemaliger Angestellter des Reisebüros zu, zwischen April und Juli 2010 knapp 1,8 Millionen € vom Firmenkonto in seinen Besitz gebracht zu haben. In seinem Geständnis gab er an, Deutschland mit dem Geld verlassen zu wollen und schon ein Ticket nach Kuba gebucht zu haben. Allerdings hatte er sich dann doch anders überlegt und sich am 12.07.2010 gemeinsam mit seinem Anwalt der Staatsanwaltschaft gestellt.
Als Folge der Unterschlagung sollen hunderte Kunden des Reisebüros auf gebuchten und von den Kunden auch ans Reisebüro bezahlten Reisen gestrandet sein bzw. konnten sie gar nicht erst antreten, weil das Reisebüro seinerseits die Kundengelder nicht an die Vertragspartner (Airlines, Hotels, Veranstalter, etc.) weitergeleitet hat.
Ich frage mich nur, was das für ein Reisebüro war, das innerhalb von rund 3 Monaten mal eben so 1,8 Millionen € an Kundengeldern einnehmen kann? Die Summe erscheint mir ziemlich hoch, zumal die meisten Veranstalter ohnehin Direktinkasso anbieten und die Zahlungen der Kunden direkt an die Veranstalter gehen...
Lt. diversen Presseberichten soll es sich um das Reisebüro "Ticket Point" in Gelsenkirchen handeln.