Die Argumentation mit Internetforen, in denen schon Anfang August 14 von Magen - Darm - Erkrankungen berichtet wurde, halte ich für etwas dürftig. Dabei kann es sich auch um normale Reisedurchfälle, wie sie bevorzugt bei sehr heissem Klima in Verbindung mit mangelnder Eigenhygiene und/ oder ungegewohnter Ernährung oder einfach auch nur so entstehen können, handeln.
Die Bezeichnung "Gülleabfluss" ist schlichtweg falsch und unsachlich.
Schwierig, da irgendwem irgendwas nachzuweisen.
Was aber imho nicht ideal war, war die Kommunikation seitens der Reiseveranstalter. Dass der Defekt der Kläranlage nicht umgehend von den Behörden an Einwohner, Hoteliers, Reiseveranstalter kommuniziert wurde, sondern erst, nachdem ungeklärte Abwässer über den Ilica - Fluss ins Meer gelangt waren, war der erste Fehler. Urlauber und Einheimische sind krank geworden, die Erkrankung übertrug sich in Folge vermutlich immer weiter von Mensch zu Mensch. Angesichts der Temperaturen hatten Bakterien ein leichtes Spiel. Die Reiseveranstalter haben ihre Gäste meiner Meinung nach nicht ausreichend informiert. Es reicht nicht, zu sagen: "Ok, Kläranlage war kaputt, jetzt ist sie wieder heile und die Wasserwerte sind ok, Ihr könnt im Meer baden.". So ist es ja bei den meisten Veranstaltern gelaufen. Aber den Gästen wurden keine Verhaltensempfehlungen gegeben, wie z. B. verstärkt auf Eigenhygiene (z. B. häufiges gründliches Händewaschen, Handdesinfektion) zu achten, sich langsam an Klima und AI - Buffets zu gewöhnen, sicherheitshalber die Flussmündung zu meiden, etc.. Da liegt m. E. der Hauptfehler. Wobei man auch da durchaus der Ansicht sein kann, dass einem solche Dinge der gesunde Menschenverstand sagt. Wenn man ihn denn hat.
Magen - Darm - Erkrankungen sind auf Reisen immer ein Risiko und ich bin nach wie vor der Meinung und habe es in der fraglichen Zeit auch selbst vor Ort gesehen, dass in vielen Fällen Erkrankungen durch eigene Unvernunft, Rücksichtslosigkeit der Miturlauber (z. B. die "Brötchentatscher" am Buffet - einfach nur widerlich!) und Leichtsinn hervorgerufen wurden. Es ist nunmal keine gute Idee, z. B. seine Kinder im seichten Wasser der Flussmündung spielen zu lassen oder erst einen Streunerhund, der dort geplanscht hat, zu streicheln und sich danach ohne Händewaschen ein Eis in der Waffel zu gönnen. Oder sich nach dem Toilettengang/ vor dem Essen nicht die Hände zu waschen, etc.. Und warum sich manche Leute trotz AI in dieser Hitze beim Frühstück Wurstbrötchen für den Strand schmierten und diese mehr oder weniger diskret in der Strandtaschen verschwinden lassen haben, müsste mir auch mal jemand erklären
Ich kann mir jedenfalls nur schwer vorstellen, dass das Urteil rechtskräftig wird bzw. gehe ich davon aus, dass der Veranstalter Revision einlegt.