....es ist doch so, ist ein mangel so gravierend, dass gar nichts mehr geht, dann wird der reiseleiter per handy aus dem bett oder sonst woher geholt und der reiseveranstalter im heimatland kontaktiert. ggf. wird mit sofortiger abreise etc. gedroht, in jedem fall wird das verlangen nach sofortiger abhilfe bekräftigt.
Genau so ist es in aller Regel auch. Wenn was im Urlaub nicht passt, dann sollte es primär nicht darum gehen, ein paar Euro von Reisepreis erstattet zu bekommen (wobei es da allgemein gesprochen auch so Spezialisten gibt
), sondern es geht darum, Mängel nach Möglichkeit zu beseitigen und bessere Urlaubsbedingungen zu schaffen. Erst wenn dann keine Abhilfe möglich ist oder Reiseleitung/ Hotel sich nicht in angemessener Zeit (24h) darum kümmert, entstehen ggf. Minderungsansprüche, die man nach dem Urlaub beim Veranstalter geltend macht. Und genau da kommt wieder das Gesprächsprotokoll ins Spiel - man muss nachweisen, wann man was beim Reiseleiter gemeldet hat. Und wenn der sich dann im Datum "vertan" hat oder sich allzusehr geziert hat, den Gästen zu bestätigen, was sie ihm wann gemeldet haben, dann sieht's schlecht aus.
Wegen der Kosten: Wenn das Hotel einen Mangel zu verschulden hat (z. B. eine kaputte Klimaanlage, ausgefallene Zimmerreinigung, defekte Hoteleinrichtungen, etc.), dann nimmt der Veranstalter es dafür ohnehin in Regress. D. h., dass die Summen, die reklamierenden Gästen erstattet werden, halt von der nächsten Hotelrechnung abgezogen werden. Dem Veranstalter entstehen zwar Bearbeitungskosten, die er selber zu tragen hat... aber die hat er auch dann, wenn er einem Gast schreibt "Sorry, Du kriegst nichts, weil Du nach unseren Informationen erst am letzten Tag bei der Reiseleitung reklamiert hast und wir so nichts mehr für Dich tun konnten
".
Das Interessante am Fall von Nürnberger ist, dass er scheinbar 2012 zu den Vikingen Infinity - Umbuchern gehörte. Also zu denen, denen die Veranstalter wegen Nicht - Eröffnung des gebuchten Hotels Alternativen anbieten mussten. Bei einigen kam das Alternativangebot ja erst ein paar Tage vor Urlaubsbeginn und es hieß "Nimm's an oder bleib daheim". Das Nashira war nun damals sicherlich keine schlechte Alternative zum Vikingen, vor allem Strand- und Poolbereich sowie das Platzangebot allgemein stellte m. E. eine deutliche Verbesserung zur gebuchten Leistung dar. Aber es war halt kein neues Hotel und hatte gewisse Schwachpunkte. Vielleicht erzählt Nürnberger uns ja noch, was ganz konkret bei ihnen los war und was die Reise damals gekostet hat.