In diesem Zusammenhang möchte ich ein Beispiel nennen (welches sich aber in sehr ähnlicher Form zigfach wiederholt):
Ein Veranstalter kauft bei einem krisengebeutelten Hotel Zimmer im großen Stil zum Dumpingpreis ein und verkauft sie für das Dreifache des Einkaufspreises (wir reden hier von etwas über € 20,-/ Person/ Nacht für ein 5 - Sterne Hotel in Europa mit AI) weiter. Die Option, das gebuchte Zimmerkontingent zu verkaufen, hatte der Veranstalter bis Ende letzten Jahres. Anfang diesen Jahres war das Kontingent noch nicht ausgeschöpft, die Nachfrage von anderen Veranstaltern aber immens. Insofern hat das Hotel Veranstalter A mitgeteilt "Sorry, Du hast Dein Kontingent trotz des günstigen Einkaufspreises nicht vollständig verkauft, wir haben andere und preislich bessere Angebote von der Konkurrenz und geben daher "Deine" Zimmer vertragsgemäß an den Wettbewerb. Bitte stoppe sofort den Verkauf." Das tut Veranstalter A natürlich nicht, sondern haut nochmal auf die Werbetrommel - und bucht nach der Absage seitens des Hotels munter nochmal 400 Zimmer (und mehr) obendrauf. Der Bitte des Hotels, die dadurch überbuchten Gäste doch bitte im Vorfeld zu informieren, kommt der Veranstalter auch nicht nach und stellt dem Hotel die Gäste im wahrsten Sinne des Wortes in die Lobby. Dann kann der Hotelier sehen, wie er zurechtkommt, Alternativen suchen, etc. und ist am Ende doch der Gelackmeierte, denn die meisten Gäste verfluchen IHN, weil ER sie nicht im Hotel unterbringen konnte. Äußert er sich öffentlich dazu, wird ihm Veranstalter A die Hölle heißmachen - obwohl der eigentliche Auslöser der Überbuchung der Veranstalter ist. Hätte der Anfang des Jahres korrekt reagiert, wäre alles ok.
Aber so ist für den Gast der Hotelier der Sündenbock - dass der Hotelier die Situation von Anfang an abwenden wollte, weiss er ja nicht...