Auch in diesem Urlaub führte unser Weg uns wieder ins Tarraya. Sogar gleich zweimal. Außer, dass die Preise im Vergleich zum letzten Besuch im Jahr 2009 geringfügig angestiegen sind (das lokale Bier wie z. B. Sol, Leon, Superior, etc. kostet jetzt z. B. 25 anstelle von 20 Peso), ist eigentlich alles beim Alten geblieben und das Restaurant besticht durch seine Einfachheit, die Lage, die tolle Atmosphäre und die unschlagbar günstigen Preise.
Da jedoch an anderen Stellen Bewertungen aufgetaucht sind, in denen vermutlich auf Missverständnissen basierende und unhaltsame Unterstellungen gemacht werden, möchte ich meiner Bewertung noch einige Punkte hinzufügen.
Wenn man vom Restaurant "Casa del Agua" auf der 5ta Avenida in Richtung Strand zum Tarraya geht, sollte man aufpassen, dass man auch im richtigen Restaurant landet. Das Tarraya befindet sich auf der linken Seite und hat in aller Regel keine Schlepper vor der Tür stehen, der Nachbar rechts daneben hat hingegen im Gegensatz zum Tarraya nicht nur Tischdecken auf den Tischen, sondern auch eine ganze Horde Schlepper vor der Tür stehen, die sich manchmal auch nicht vor dem Versuch scheuen, Leute, die schon auf dem Weg ins Tarraya sind, "wegzufangen". Ein abscheuliches Verhalten und noch ein Grund mehr, sich nach links ins Tarraya zu orientieren.
Zu den Getränken bekommt man immer noch eine große Schale mit Nachos sowie eine grüne, hausgemachte Chilisauce mit guter Schärfe. Hierbei handelt es sich um eine Aufmerksamkeit des Hauses, man muss nicht fürchten, dass die Nachos hinterher auf der Rechnung auftauchen. Es sei denn, man bestellt Nachschub. Möchte man noch z. B. Guacamole, die im Tarraya sehr gut ist, dazu haben, so kostet diese natürlich extra (30 Peso), was auch klar aus der Speisekarte hervorgeht.
Guacamole
Auch zur Hähnchen - Fajita (55,- Peso) gibt es außer der Chilisauce, die man ja ohnehin auf dem Tisch stehen hat sowie einer reichlichen Portion warmer Tortillas zum "Einwickeln" keine weiteren Dips, man kann sie sich aber bestellen und natürlich auch dafür bezahlen. Außer der Chilisauce bracht man zu der Fajita aber nicht unbedingt weitere Dips.
Fajita de Pollo
Für Fisch gibt es zwei verschiedene Optionen: Entweder man bestellt sich ein Fischfilet für günstige 50,- Peso inkl. Beilagen (Reis und Salat), sollte da aber auch angesichts des Preises nicht mit einer allzugroßen Fischportion rechnen. Für den kleineren Hunger ist die Portion aber ideal.
Alternativ und für den großen Hunger kann man sich natürlich auch frischen Fisch im Ganzen bestellen, welcher dann mit 130,- Peso pro Kilo (Rohgewicht vor dem Ausnehmen) berechnet wird. Oft werden auch gemischte Fischplatten angeboten - hier sollte man einfach konkret nachfragen, was drauf ist und was sie pro Portion kosten. Den Fisch kann man auf drei verschiedene Arten zubereiten lassen: Mojo de Ajo (mit Knoblauch), A la Veracruzana (grob gesagt mit Knoblauch, Paprika, Tomaten, Oliven, Oregano, Kapern und etwas Chili) oder auf Tikinxic - Art, was die in Yucatan traditionellste Zubereitung ist. Hierbei handelt es sich einen Fisch (meist Grouper), der in einer Marinade aus Orangen und den Samen des Annattostrauches (Achiote) eingelegt und dann in ein Bananenblatt gewickelt gegart wird. So wird der Fisch sehr zart uns saftig und schmeckt auch nicht scharf. Je nach Koch können sich noch weitere Zutaten dazugesellen. Traditionell wird der eingewickelte Fisch dann in einem Erdloch auf Holzkohle gegart, heute behelfen sich die meisten Küchen aber mit einem normalen Grill oder einem Backofen.
Bei unserem ersten Besuch während des letzten Urlaubes entschied ich mich für Quesadillas als kleine Vorspeise, weil wir danach eigentlich noch ein anderes Restaurant besuchen wollten. Für 15,- Peso war ich doch überrascht von der Portionsgröße. Gefüllt waren die Quesadillas mit Kochschinken und Käse.
Quesadillas
Alles, was ich im Tarraya probiert hatte, hat mir gut geschmeckt. Zwar keine hohe Küche und nichts Weltbewegendes, aber dafür einfache, gute, landestypische und ehrliche Küche mit frischen Produkten zu mehr als nur fairen Preisen.
Nun zur in anderen Bewertungen teilweise heftig kritisierten Art der Rechnungsstellung: Es ist im Tarraya genauso wie in allen anderen Restaurants in Playa del Carmen so, dass Trinkgeld NICHT im Rechnungsbetrag inkludiert ist. 10 - 15% Trinkgeld werden allgemein erwartet, im Tarraya werden rund 10% auf die Rechnungssumme aufgeschlagen. Leider werden diese rund 10% nicht gesondert als Trinkgeld, Tip, Propina, etc. ausgewiesen, sondern es steht unter den Summen für die verzehrten Getränke uns Speisen nur eine weitere unbenannte Summe und darunter dann der Gesamtrechnungsbetrag. Wenn man das nicht weiß, nicht nachfragt und sich nicht ausreichend verständigen kann, kann das schon für Missverständnisse sorgen. Schlussendlich würde man eh den ausgewiesenen Trinkgeldbetrag oder auch mehr dalassen, weil der Service einfach gut ist. Wie überall in Mexiko empfehle ich auch, grundsätzlich in mexikanischen Peso zu zahlen und nicht etwa daheim schon Euro in US$ zu tauschen. Bei Dollarzahlung bekommt man ohnehin einen schlechteren Wechselkurs. Unsere Rechnungen im Tarraya waren jedenfalls immer mehr als korrekt und das Trinkgeld haben die netten und fleissigen Servicekräfte sich auch mehr als nur verdient.
Noch ein kleiner Tipp: Man sollte sich auf jeden Fall auch die Zeit nehmen, sich im Innenraum des Restaurants umzuschauen. Das Restaurant steht seit 1968 an dieser Stelle und war somit eines der ersten oder vielleicht sogar das erste Restaurant in Playa del Carmen. Im Laufe der Jahre sind natürlich auch viele interessante Fotos entstanden und Fundstücke zusammengetragen worden, die man an den Wänden des Innenraumes anschauen kann.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich trotz meiner Begeisterung fürs Tarraya noch: Die Toiletten sehen immer noch so aus wir 2009 und inzwischen sind sie in einem Zustand (vor allem was die Spülungen betrifft), der allmählich mal geändert werden sollte. Zwar wird sich bemüht, sie sauber zu halten, was aber nichts bringt, wenn die Spülung nicht genug "Druck" hat. Das ist aber ein allgemeines Problem in vielen Restaurants und Strandclubs in Playa del Carmen.
Meine Meinung:
Essen:
X
Ambiente:
X
Service:
X
Preis-/Leistung:
Gesamteindruck:
X
Besucht im Dezember 2013