Dieses Restaurant, zu dem auch 23 einfache Zimmer gehören, befindet sich ca. 4km von der archäologischen Stätte Uxmal entfernt. Bei Rundreisen wird dort am späten Nachmittag häufig Rast gemacht, um nach dem Besuch der Ausgrabungsstätten zu essen.
Was auf den ersten Blick urig, landestypisch und rustikal aussieht, entpuppt sich jedoch als schlecht gemachte Tourifalle. Die komplette Busladung wird hineingeschleust und schon beginnt die Betreiberfamilie emsig damit, Bierdosen und Coca Cola zu verteilen. Preise dafür werden nicht genannt - auch nicht, wenn man auf spanisch nachfragt. Getränkekarten gibt es natürlich auch nicht. Ob man nun vielleicht lieber ein helles anstelle des obligatorisch verteilten dunklen Bieres trinken möchte, interessiert dabei nicht. Ein Glas kann man natürlich auch nicht erwarten.
Zum Essen gab es zunächst je ein Untertellerchen mit einem kleinen Klecks Guacamole, Bohnenmus und Pico de Gallo (Dip aus gehackten Tomaten, Zwiebeln und Chili-Schoten) mit je 4 Tortillachips. Nicht etwa pro Person oder pro Paar, sondern pro 10 Personen. Also 12 Chips und 3 Esslöffel Dip für 10 Personen - das nenne ich mal eine großzügige Portion
Wenigstens wurden noch ein paar kleine Tortillafladen dazugestellt.
Danach wurde Sopa de Lima (Limettensuppe) aufgetischt. Diese war gar nicht schlecht.
Als Hauptgericht gab es fettige Hähnchenschenkel (vom Reiseleiter als Hähnchenbrustfilet bezeichnet - es sei ihm verziehen), zähes Schweinefleisch, eine kleine trockene Kartoffel und zerkochten Reis. Etwas Salatgarnitur ohne einen Hauch von Essig und Öl oder geschweige denn Dressing war auch dabei. Angeblich eine yucatekische Spezialität. Kein Wunder, daß die Mayakultur ausgestorben ist
Man verzeihe mir diese ketzerische Bemerkung - aber die Qualität ließ m. E. sehr zu wünschen übrig. Geschmäcker sind ja verschieden. Einigen schien es zu schmecken - oder der Hunger trieb es rein. Verständlicherweise aß der Reiseleiter, der im Bus noch so das uns erwartende Essen lobte, aber lecker aussehende Enchiladas
Dessert gab es auch noch - irgendein Fruchtgelee. Aber da hatten wir schon genug und waren bedient, zumal ich auf dem Weg zum "Örtchen"
einen Blick in die Küche riskiert habe, in der es extrem chaotisch und sehr unsauber aussah. Es ist nicht möglich, eine Küche während eines Tages derart versiffen zu lassen. Leider habe ich mich nicht getraut, ein Foto davon zu machen, zumal ich schon argwöhnisch beäugt wurde.
Das wäre nun alles überhaupt kein Drama gewesen - schließlich waren wir nicht auf einer Gourmetrundreise. Die Getränkepreise in dieser "Spelunke" schlugen dem Fass allerdings den Boden aus:
- Eine Dose dunkles Bier ca. 40,- Peso, eine Dose helles Bier ca. 55,- Peso
- Eine Coca Cola ca. 30,- Peso
Selbst auf der Flaniermeile von Merida waren die Getränke deutlich günstiger und man bekommt sie auch schön serviert!
Die Speisen sind lt. Speisekarte jedoch einigermaßen günstig:
Meine Empfehlung: Nach Möglichkeit nicht dort essen gehen, sondern abwarten, bis man in Merida ist. Dort gibt es eine Vielzahl guter und günstiger Restaurants (z. B.
Plaza Serenata in der Nähe der Kathedrale), wo man echte mexikanische Gastfreundschaft erfahren darf. Gleiches gilt für die Übernachtung. Ich bezweifele, daß die Zimmer viel besser sein können als das Restaurant...