Im Flieger nach Cancun fielen mit schon ab Höhe des Bermudadreiecks die Wolkenberge auf. Das war mein dritter Flug dahin. Das Wetter war zwar schön aber unter uns ballten sich Wolkenberge. Angekommen war eigentlich alles normal. Da ich nur Frühstück gebucht hatte, fuhr ich mit dem Bus zur Plaza Caracol um im 100% Natural eine Kleinigkeit zu essen. Ups, die Stühle standen auf den Tischen und man räumte dort auf. Dann ging ich in mein Stammlokal das Hardrockcafe. Dort räumten die Kellner die Flaschen von den Regalen. Auf die Frage was los ist: ein Wind kommt......
Morgens früh war ich Dank des Jetlegs schon um 5 Uhr wach. Draußen war es schon recht stürmisch.
Um 6 Uhr rief jemand von der Rezeption an: Packen sie sofort ihre Papiere und Geld zusammen, den Koffer in die Dusche und kommen so schnell wie möglich runter. Ha das war vielleicht ein Stress. Ich wollte mir natürlich ein Survivalpaket machen und nahm zu viel mit. Das schlimmste war in der Schnelle die Sachen in den Koffer zu bekommen. Es blieb ja keine Zeit alles zu falten. Also rein damit und auf den Koffer gesetzt und ab in die Dusche damit.
Die Lobby war schon voller Urlauber. Jemand von der Rezeption kam mit einer Liste kam und hakte uns ab bevor wir in die Busse stiegen. Ausser einem deutschem Ehepaar mit zwei Kindern. Sie weigerten sich hätten ja schließlich das Hotel bezahlt.
In Cancun ist es so, die Halbinsel besteht nur aus einer Straße, die eine Seite an der Lagune und die andere die Hotels am Meer. Bei einem Hurrican läuft das Wasser über.
Unterwegs sah man das die Einheimischen ihre Fenster mit Klebestreifen beklebten. Wir wurden nicht weit weggebracht nur nach Cancunstadt weit vom Wasser weg.
Man brachte uns in einem kleinen Hotel unter direkt neben einem Funkturm. Ich bekam sogar ein Einzelzimmer. Hui. Nur leider war die Holztür verklemmt und ließ sich nicht richtig schließen. Die Zimmereinrichtungen bestanden aus Bett, Waschbecken und Toilette. Fenster gab es keine nur Holzjalousien.
Die Hotelchefin zog von unten nach oben und schleppte eine große Madonna mit hinauf. Auweia
Vom Hotel kam dann Verpflegung. Schinken- und Käse-Sandwiches und einen Eimer voll Orangensaft. Dort konnten wir dann unseren Becher eintauchen. Lecker.
Der Sturm nahm zu. Als dann Satelitenschüssel vorbei kamen, forderte man uns auf doch mal endlich in die Zimmer zu gehen.
Hat mal jemand versucht zu schlafen wenn es draußen heult und rappelt, die Türe quasi offen ist und man ja Flugtickets, Geld und Papiere bei sich hat, das Wasser vom Regen fast bis an die Bettkante steht? Ich dachte auch der Funkturm kippt jeden Moment auf´s Hotel. Draußen heulten die Hunde wie verrückt.
Am anderen Morgen war der Spuk vorbei. Nach und nach sind wir mit dem Taxi zurück ins Hotel.
Telefonverbindungen standen noch nicht. Zu Hause machten sich alle Sorgen. In der Presse hatte man wohl von Evakuierung von 20 000 Urlaubern gesprochen. Im Hotelrestaurant befand sich ein Katamaran.
Pech hatten die Urlauber in Playa del Carmen und Umgebung.
Dort war kein Fenster heil geblieben. Kein Strom kein Wasser. Keine Blätter mehr auf den Bäumen die noch standen. Sie wurden alle in Cancun untergebracht oder reisten ab.
Am Hotelstrand liefen schon Leute von der Versicherung herum. Alles war voller Gestrüpp und Algen. In meinem Zimmer hatte sich zu meinem Koffer noch der Fernseher gesellt und die Tischlampe.
Und man wird es nicht glauben: Nachmittags gab es schon Hurricanüberlebens-T-Shirts zu kaufen.
Hier der Beweis: