Malta ist in etwa so wie das Nationalgetränkt dort – Kinnie. Entweder man mag es oder man mag es nicht. Malta, Gozo und Comino sind Inseln der Steine. Es ist eine Art Kalkstein, der sich in der Sonne in ein wunderschönes, strahlendes, warmes sandgelb verwandelt. Wenn man per Flugzeug so über Gozo und Malta einschwebt, könnte man fast meinen es gibt keinerlei Vegetation auf den Inseln. Vielmehr fallen einem die Häuser auf, die dicht gedrängt und verschachtelt aneinander geklebt wirken. Was ist das Faszinierende an den Inseln? Für mich ist es in erster Linie die einzigartige Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen dort. Besonders auf Gozo, das sich im Gegensatz zu Malta seinen ganz und gar ureigenen Charme nahezu zu 100% erhalten hat. Dann ist es natürlich auch die jahrtausend alte Kultur, das ganze Flair egal ob in einer Stadt wie Valletta oder einem der vielen Dörfer. Einfach eine Mischung aus allem, die seinesgleichen sucht.
Immer wieder haben fremde Völker von den Phöniziern über die Karthager, Römer und Normannen bis hin zu Arabern, Franzosen und Osmanen die kleinen Inseln annektiert. Kein Wunder bei der strategisch günstigen Lage an einer der engsten Stellen zwischen Europa und Afrika. 93 Kilometer von Sizilien und 230 Kilometer von Tunesien entfernt.
Den größten Einfluß auf das Mittelmeerarchipel hatten jedoch zweifelsohne der Ritterorder der Johanniter und bis zur Unabhängigkeit 1964 für rund 150 Jahre die Briten. Die vor rund dreieinhalb Jahrzehnten abgezogenen britischen Machthaber hinterließen neben Englisch als (zweiter) Amtssprache, dem Linksverkehr, antiquierten Bussen und den roten Telefonhäuschen viele weitere Spuren.
Insgesamt zählen Malta und die dazugehörige Nachbarinsel Gozo allein 360 Kirchen und Kapellen, darunter die von mächtigen Mauern umgebene Zitadelle auf dem Tafelberg von Victoria (Gozo) mit der Kathedrale Santa Marija, die imposante Kathedrale St. Peter und Paul in Mdina aus dem Jahre 1702 und die Kirche von Xewkija auf Gozo, deren Kuppel mit einer Höhe von 75 Metern die dritthöchste in Europa ist.
Die Hauptstadt Valetta, die von der UNESCO zum "Weltkulturerbe" ernannt wurde, besticht durch eine Vielzahl an imposanten Kirchen und Palästen, engen Gassen, steilen Treppen sowie den typischen Häuserzeilen mit ihren bunten Erkern und zum Teil über 400 Jahre alten Gebäuden. Gewaltige Mauern umgeben die nur knapp 1500 Meter lange und 800 Meter breite Stadt auf der Halbinsel Sciberras zwischen den Naturhäfen Marsamxett und Grand Harbour.
Noch ein paar Worte zur Reisezeit. Auf Malta gibt es heiße Sommer und milde Winter (selten unter 15 °C), sodass die Insel fast ein ganzjähriges Reiseziel ist. Im Mai und September/Oktober weht ab und zu der feuchtwarme Schirokko.