Reiseforum - Reiseberichte

Malta ist ein freies, unabhängiges Land mit einer ganz eigenen Kultur und einem eigenen Lebensstil. Hier ein ins Deutsche übersetzter und gekürzter Leserbrief aus der Times of Malta eines Ex- Maltesers. 8|

"Ich habe den Sommermonat Juli in meinem Geburtsland Malta verbracht. Nach 43 Jahren habe ich Malta zum ersten mal in meinem Leben besucht. Das erste was mir nach meiner Ankunft am Flughafen auffiel war der Strassenverkehr und der Lärm der hier herrscht. Alle fahren als gäbe es kein Morgen mehr. Alle Autofahrer hatten ihr Handy am Ohr, selbst die Busfahrer. Nimmt denn hier niemand Rücksicht? Was wird denn der Busfahrer nach einem Unfall seinen verletzten Passagieren sagen: Sorry ich konnte nicht auf den Strassenverkehr achten, ich muste telefonieren. Aber es kommt noch schlimmer, auf Malta scheint jeder zu parken wo er will, selbst vor Zebrastreifen macht niemand halt. Es wird Zeit, dass die Polizei hier eingreift, bevor noch mehr Menschen im Strassenverkehr getötet werden. Eins ist doch klar, für eine so kleine Insel gibt es zuviele Autos, zuviel Hupkonzerte und zuviel Lärm (Musik) aus in 500 Metern vorbeifahrenden Autos dröhnend. Vielleicht weiss es keiner, aber Malta wäre ohne all dies viel schöner und so frage ich mich, ob ich wieder 43 Jahre warten muss bevor ich Malta noch einmal besuche."

Lieber Mr. J. Gatt aus Australien, bitte kommen Sie erst in 43 Jahren wieder und geben Sie gut acht, dass in Australien alles Ihre Ordnung hat !

Schon interessant, wie ein Malteser genau das als schlimm empfindet, was viele Urlauber als temperamentvollen, südlichen Lebensstil sehen, mögen und genießen. 8|

Ich interpretiere das Zitat eher so, dass er meint es würde wieder 43 Jahre dauern bis sich wieder was ändert ... vielleicht (für ihn) zum Guten?

Das Schöne an Malta ist ja, dass es dort keine Bettenburgen gibt. Sliema mit St.Julians ist da die Ausnahme und ich denke mal das wird auch so bleiben. In meinen Augen eignen sich diese Orte auch nur mal für maximal 3 Übernachtungen, weil sie zentral liegen. Man merkt auch ganz deutlich, dass der Baustil der neueren Häuser und Hotelanlagen immer wieder zum nordafrikanischen Stil hin tendiert. Alles in Kalksandstein ua. gemischt mit modernen Baustoffen. Immerhin ist man auf der Insel immer noch bemüht, den maltesischen Stil beizubehalten und nicht einfach nur undurchdachte Bettenburgen aus dem Boden zu stampfen damit die Kasse klingelt.

Obwohl auf Malta fast jeder ein Auto hat und alles moderner geworden ist, hat es sich seinen ganz eignen Charme erhalten, was man heutzutage nicht unbedingt von jeder Urlaubsinsel behaupten kann. Für mich ist es einfach eine ganz andere Welt. Europäisch, aber doch irgendwie nicht mehr.

Um den wirklichen Maltese Way of Life zu spüren, sollte man unbedingt nach Gozo. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wenn man als Maltatourist nach einem Tag auf Gozo zurückkommt merkt man erst wie modern, laut und hektisch das eigentlich immer noch ruhige Malta ist. ;)