Reiseforum - Reiseberichte

Das Restaurant Haydee liegt im Stadteil Los Rechazos von La Orotava, direkt an der Straße TF-31, welche von der Autobahn (TF-5) in Richtung Puerto de la Cruz führt. Von der Autobahn kommend liegt das El Draguito Garden Center direkt hinter dem Haydee und von Puerto de la Cruz - La Paz kommend eben direkt davor. Wer mit dem Bus anreist, nimmt entweder die Station El Canario oder die Busstation Maria Provincia für den Ausstieg. Obwohl ich die Entfernung nach La Orotava für deutlich weiter als nach Puerto de la Cruz halte, zählt die Adresse zu La Orotava. Von La Paz zahlt man hier für das Taxi etwa 3-4 Euro, ebenso für den den Rückweg. Wobei wir auf das Taxi für den Rückweg etwas länger warteten, da das Taxi den Weg von Puerto de la Cruz kommend über die TF-5 nehmen muss.



Auch über die Bezeichnung "Tasca" lässt sich durchaus etwas streiten, denn mit einer Tasca (Kneipe) hat das Haydee wirklich nichts zu tun. Und auch wenn man sich wundert, dass das Logo nur ein Hayde "hergibt", ist es Fakt, dass aus dem Hayde mit dem Strich über dem e praktisch 2 e werden. Ob der Name nun glücklich gewählt wurde, wage ich zu bezweifeln - auch angesichts der Tatsache, dass das Wort in verschiedenen Sprachen einen unterschiedliche Bedeutung hat.

Auf Deutsch übersetzt heißt es wohl - ins Nichts oder ähnlich, ansonsten dürfte der Name für die Spanier bedeuten, dass es hier etwas Unerwartetes gibt bzw. hier Überraschendes angeboten wird. Der Eingang zum "Lokal" hat jedenfalls für erste sicher nichts mit einer Kneipe zu tun, denn wenn man den Innenhof betritt, könnte man fast meinen, dass man hier einen kleiner Ableger von Tito's Bodeguita erwischt hat.



Zur Sicherheit wurde vorab reserviert und die Begrüßung beim Eintreffen erfolgte freundlich und man hatte für uns einen Platz wie bestellt auf der Terrasse reserviert. Und obwohl die Terrasse überdacht war, gab es hier auch eine Möglichkeit, am Tisch zu rauchen. Für Nichtraucher gab es jede Menge weiter Plätze, weshalb ich für Raucher empfehle, vorab zu reservieren. Wenn man sowieso mit dem Taxi oder anderen Verkehrsmitteln anfährt, kann im Allgemeinen eine Reservierung hier durchaus nicht schaden.

Vorab ein wichtiges Wort für die bestellten Speisen. Alle Vorspeisen und auch die Hauptspeisen sind immer so geplant, dass alle Personen am Tisch davon essen können, weshalb die bestellten Gerichte nicht gemeinsam, sondern nacheinander serviert werden.

Geliefert wurde vorab etwas Brot, abgeklärt vom Service per Nachfrage, mit Aufstrich sowie etwas Olivenöl und etwas Flor de Sal. Nett und kreativ präsentiert. Der geschmacklich variierende Butter war nicht ganz meines, aber passte schon. Zum normalen Brot gab es noch ein Art "Kräcker". Berechnet wurden dafür 2 € pro Person.



Gestartet wurde mit einem Thunfisch Tatar für 13,80 € (Tatar Atun Rojo), welcher auf der deutschen Speisekarte als leicht pikant beschrieben war. Schön präsentiert, geschmacklich und qualitativ à la bonne heure. Gut, das Tatar war etwas groß und man könnte das Gericht auch als Thunfisch-Würfel bezeichnen.



Gefolgt von einem Carpaccio secreto, was auf deutsch als mild geräuchertes Steak Tatar vom schwarzen Schwein bezeichnet wurde. Im Klartext war es ein geräuchertes Carpaccio vom Iberico Schwein von dem Muskel, welcher sich angeblich zwischen Rücken und Rückenspeck des Schweins versteckt. Was sehr überladen aussieht, machte das Gericht erst wirklich stimmig. Das Fleisch allein hätte nicht wirklich überzeugen können. Kostenpunkt 11,50 €



Auf 2x Vorspeise folgten damit zwei Hauptgerichte. Zuerst das Dim Sum (Laut Speisekarte: Gedämpfte Dim Sum Taschen, gefüllt mit Garnelen und rotem Curry) für 12,50 €. Geschmacklich ein Knaller.


(Dim Sum)

Gefolgt von Bacalao Cinfitado (Kabeljau in Palmenhonig glaciert mit Ananas Schaum und grünem Curry für 16 €, welcher unter einer dünnen knusprigen Chip-Haube steckte. Interessant vorgetragen, allerdings hatte ich ein kleines Problem mit dem sogenannten Schaum, der dich eher als ein Creme entpuppte. Insgesamt gut zubereitet, geschmacklich stimmten für meinen Gaumen die Komponenten nicht ganz zusammen.



Als Dessert folgte ein Torrija für etwas teure 7,20 € - also ein "Armer Ritter", der mit Haselnusseis mit etwas gesalzenen Mandeln geliefert wurde. Ein riesiges Dessert, welches vorzüglich schmeckte, aber angesichts des Wareneinsatzes und den sonstigen Preisen, preislich nicht stimmig war und an anderen Orten ähnlich gut, aber günstiger zu bekommen ist.



Fazit:
Toller und fast perfekter Service und ein wirklich überzeugendes Essen für einen guten Preis. Die Einrichtung ist in Ordnung, weshalb es von mir eine klare Empfehlung gibt und ich gerne und jederzeit wieder hingehen würde. Und ... ich denke dass das Restaurant Haydee derzeit noch wirklich ein Geheimtipp ist, aber dies sich nach und nach ändern wird, wenn die Qualität mindestens gleich bleibt. Für mich eines der Highlights aller besuchten Restaurants. 2018 sehe ich hier durchaus eine Erwähnung im Guide Michelin. Ich würde allerdings dem Restaurant raten, eine Kleinigkeit zum Espresso anzubieten. Toll dagegen ist die Idee für die Lagerung des Weinkorkens auf dem Tisch.



Meine Meinung:

Essen:
X

Ambiente:
X

Service:
X

Preis-/Leistung:
X

Gesamteindruck:
X

Besucht im Dezember 2016