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Sina

Master Amigo

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21

Dienstag, 18. Oktober 2011, 08:09

Natürlich sind die Veranstalter in der Pflicht - diese haben eine sog. Verkehrssicherungspflicht und müssen regelmäßig die Sicherheit ihrer Hotelanlagen überprüfen. Das passiert normalerweise immer am Anfang und am Ende der Saison. Allerdings kann kein Veranstalter verhindern, daß sich z. B. im laufenden Hotelbetrieb ein Gitter von einem Ansaugrohr im Pool löst. Hier ist auch und vor allem das Hotel bzw. dessen Personal in der Pflicht, denn bei der täglichen Poolreinigung müssen solche Mängel auffallen und sofort behoben werden.

Ein Sprecher des Veranstalters Urlaubstours, mit dem die Familie verreist ist, teilte der Bild - Zeitung mit, daß alles getan wurde, was im Kompetenzbereich des Veranstalters lag. Allerdings ist der Veranstalter weder Betreiber noch Besitzer des Hotels und somit nicht primär verantwortlich für die Einhaltung der örtlichen Sicherheitsstandards. Bis zur Klärung der Umstände des Unfalles soll das Hotel allerdings nicht mehr von Urlaubstours angeboten werden.

Allerdings badeten angeblich am Tag nach dem Unfall schon wieder Kinder im Pool. Ich vermute mal, daß deren Eltern vielleicht nicht wussten, was dort passiert ist und hoffe, daß das Ansaugrohr inzwischen gesichert ist :denk:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

22

Dienstag, 18. Oktober 2011, 17:42

Ob der Veranstalter "alles getan hat", werden letztlich wohl erst die Gerichte klären. Gegenüber dem Reisegast ist er auf alle Fälle in der Verantwortung als Vertragspartner.

Wie er das intern mit dem Hotel klärt, ist dann ein weiterer Schritt.
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Sina

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23

Dienstag, 18. Oktober 2011, 17:51

Das ist klar. Ein gutes und richtiges Signal vom Veranstalter ist allerdings, das Hotel bis auf Weiteres nicht mehr anzubieten. Bei anderen ist es noch buchbar...
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

24

Dienstag, 18. Oktober 2011, 17:58

Die Hotelgruppe Sunrise Beach Hotels unterhält ja insgesamt 7 Hotels an der Costa Calma und Umgebung. Da wäre es für viele Urlaubsgäste sicherlich beruhigend, ein Statement von der Geschäftsführung zu erhalten, dass alle Poolanlagen nach dem tragischen tödlichen Unglück überprüft worden sind.
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Sina

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25

Dienstag, 18. Oktober 2011, 21:23

Ein Statemant seitens des Hotels wäre schön - aber was bringt ein Blabla - Statement, wenn doch nichts geschehen ist? Erstmal wird man vermutlich wohl ohnehin versuchen, sich rauszureden oder gar dem Kind die Schuld in die Schuhe zu schieben ("...hat am Schutzgitter gespielt, hat sich gelöst, dumm gelaufen..." (Hallo?!? Schutzgitter müssen derart bombenfest befestigt sein, daß auch ein evtl. unter Wasser spielendes Kind (mal ehrlich - eher unwahrscheinlich, oder?) sie ohne Werkzeug nicht lösen kann...)).

Gerade in Südeuropa/ Nordafrika hört man doch nur allzuoft: Bislang ist alles gutgegangen, warum sollten wir nachbessern? Oder auch (beim Hinweis auf echte Gefahrensituationen in Hotels) ein lapidares: "Don't worry, the doctor is 24 hours available." :shocked:
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Fuertemarie

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26

Mittwoch, 19. Oktober 2011, 08:27

Hab gerade in Welt.de einen Link gefunden.
Hier wird beschrieben, wie man einen Handtuchtest machen kann.
Link

In meinem Bekanntenkreis haben mir viele Eltern erzählt, dass sie sich die Schwimmbäder vorher anschauen.

Stimmt es eigentlich, das Bäder mit einem Überlaufrand keine Saugrohre mehr unter Wasser haben?
LG

Sina

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27

Mittwoch, 19. Oktober 2011, 09:31

Hallo Fuertemarie,

jein - ich würde mich nicht darauf verlassen, daß ein Überlaufrand Suagrohre automatisch ausschließt. Je nach Poolgröße können trotzdem noch Absaugrohre erforderlich sein, um das Wasser in einem regelmäßigen Zyklus dem Filter zuzuführen. Pools mit Wasserrutschen kommen nicht ohne Absaugrohre aus - irgendwoher muss das Wasser zur Bewässerung der Rutschen ja kommen...
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28

Mittwoch, 19. Oktober 2011, 11:25

Heute erschien in derwesten.de eine Stellungnahme des TÜV-Mitarbeiters, dem vor Ort von der Hotelleitung eine Untersuchung verweigert worden war. Erschreckend in seiner Stellungnahme ist, dass bei seinen letzten sechs Hotel-Tests für das Siegel des TÜV Rheinland fünf Ferienanlagen durchgefallen sind ...

Er empfiehlt nicht nur Eltern den Handtuchtest
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Nate247

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29

Mittwoch, 19. Oktober 2011, 12:19

Ich sehe schon ganze Scharen mit Handtüchern durch Poolanlagen ziehen, die in größeren Hotels ja leicht mehrere tausend Quadratmeter haben. Sorry, dass kann es nicht sein! Das kann man vielleicht im Zweifel einmal machen. Da aber kein Gast alle Ansaugstellen kennen dürfte, wiegt das nur in trügerischer Sicherheit.

Veranstalter und Hotel sind hier in der Pflicht und nicht der Gast! Die "Tui Family Hotels" werden zb. meines Wissens auch hinsichtlich Pool regelmäßig gecheckt. Bei alldem werden Eltern nicht von Ihrer Aufsichtsverantwortung entbunden und daran sollte man ohne übertriebene Angst auch mal apellieren!
Gruß
Nate

30

Mittwoch, 19. Oktober 2011, 12:28

Wie heisst es so schön: Wer sich auf andere verlässt, der ist verlassen.

In diesem Fall sollte jeder das tun, was für ihn und die Sicherheit seiner Familie sinnvoll erscheint.
Und wenn es alternativ die Buchung eines Hotels ist, welches Sicherheit entsprechend offen kommuniziert.
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Sina

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31

Mittwoch, 19. Oktober 2011, 12:33

Die "Tui Family Hotels" werden zb. meines Wissens auch hinsichtlich Pool regelmäßig gecheckt.


Das ist richtig, aber dennoch kann es niemals 100%ige Sicherheit geben. Im Hotelalltag kann sich immer mal ein Schutzgitter lösen... Dennoch: Den Handtuchtest finde ich auch etwas übertrieben. Man sollte sich als Gast schon darauf verlassen können, daß vom Pool keine Gefahr ausgeht, was ja auch meistens der Fall ist. In diesem Jahr sind bei "Ansaugunfällen" in Urlaubshotels rund ums Mittelmeer bzw. auf den Kanaren insgesamt 3 Kinder gestorben. Eins in der Türkei, eins in Bulgarien und eben jetzt eins auf Fuerteventura. Keine Frage - 3 tote Kinder sind 3 zuviel. Aber schaut man sich an, viele hunderttausende Urlauber in diesem Jahr in den Hotels unterwegs waren, ist die Zahl doch eher klein.

Lt. dem TÜV - Prüfer sind bei seinen Tests 5 von 6 Hotelpools durchfallen. Das ist erst einmal eine erschreckend hohe Zahl, allerdings gelten im Süden auch andere Sicherheitsstandards als bei uns. Wenn die Pools nach deutschen Standards gecheckt wurden, dann ist es nicht verwunderlich, daß so viele den Test nicht bestanden haben. Aber natürlich darf es nicht sein, daß Ansaugrohre ungesichert sind. Ist das mal der Fall, dann muss der Pool bis zur Reparatur geschlossen bleiben. Und genau da beisst sich die Katze in den Schwanz: Viele Urlauber werden sich bitterböse beschweren und ggf. Geld zurück fordern, wenn sie für einen halben Tag mal den Pool nicht nutzen können. Und insofern werden die wenigsten Hotels im Falle eines gelösten Schutzgitters gleich den Pool schließen, sondern einfach mal hoffen, daß alles gut geht und die Reparatur erst abends oder am frühen Morgen vornehmen, wenn der Pool für Gäste geschlossen ist. Vielleicht auch erst ein paar Tage später, wenn der Sicherheitsmangel zu spät bemerkt wird oder es an Arbeitsmaterial fehlt :denk:

Für mich gilt die Faustregel: Loch ohne Schutzgitter im Pool ist nicht gut, davon halte ich mich grundsätzlich fern und informiere das Hotel darüber.
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32

Mittwoch, 19. Oktober 2011, 12:51

Bei einem hochkomplizierten Produkt wie einem Flugzeug erwartet man eben diese 100% Sicherheit, bei relativ simplen Hotelpools soll das nicht möglich sein? Es scheint so, weil es gestern so war, kann es morgen oder übermorgen nicht anders sein.

Obwohl das technisch wohl keine unüberwindbare Hürde ist. Da muß einfach von den Aufsichtsbehörden der Druck deutlich erhöht werden. Hotelschliessung inclusive für einen entsprechenden Zeitraum, hohe Geldbußen und natürlich rechtliche Schritte wie Anklagen wegen fahrlässiger Tötung gegenüber den Verantwortlichen.
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summerdream

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33

Mittwoch, 19. Oktober 2011, 15:21

Wir haben heuer auch festgestellt, dass im Pool unseres Hotels in die Überlaufklappe problemlos ein Kinderarm reinpasst. Da kann man noch so gut aufpassen, wenn ein Kind da mal feststeckt, kann es zu spät sein, bis jemand mit Werkzeug kommt und die Klappe demontiert, um den Arm rauszukriegen. Man hat bei der Wassertiefe nicht die Möglichkeit das Kind mit dem Kopf über Wasser zu halten bis der Arm wieder frei ist. Ob das Wasser im Pool so schnell abgelassen oder gesenkt werden kann weiß ich nicht.

Es ist traurig, dass nicht mehr auf Sicherheit geachtet wird. Ein Alptraum aller Eltern, die sich so auf den Urlaub gefreut haben und dann ihr Kind verlieren.
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen (Aristoteles)

Sina

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34

Mittwoch, 19. Oktober 2011, 20:35

Um wirklich Europa- oder gar Weltweit Poolsicherheit zu garantieren, bedarf es vermutlich einer Entscheidung des obersten Gerichtshofes. Vorher wird sich da nicht wirklich was tun. Leider...

Hohe Geldbußen, Hotelschließungen, etc. haben im Süden wenig Erfolg. Zumindest nicht, solange alles gutgeht (und oft genug geht ja auch alles gut...). Das böse Erwachen kommt erst, wenn es zu spät ist.
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35

Freitag, 21. Oktober 2011, 19:39

Hier schildert einer der Retter, die letztlich erfolglos blieben, seine Eindrücke von dem Unglück:

http://www.derwesten.de/wr/westfalen/Ein…-id5184477.html
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36

Freitag, 21. Oktober 2011, 19:50

Man weiß garnicht was man dazu sagen soll. ;(


Auf jedenfall würde ich, wenn ich noch kleinere Kinder hätte den Handtuchtest machen. Ich halte das nicht für übertrieben.

Meiner Meinung nach, wäre der einzig richtige Weg, Hotels wo der Pool nicht den Sicherheitsvorgaben entspricht sofort zu schließen und auch mit einer hohen Geldbuße zu belegen.

Es scheint ja wohl andere Möglichkeiten als diese Gitter zu geben.
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Helmut Schmidt

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37

Freitag, 21. Oktober 2011, 20:06

Zitat aus dem Artikel:

Zitat von »derwesten«

„Erst musste anscheinend der Hoteldirektor kommen, bis der Grünes Licht gab, dass ein Notarzt gerufen wurde“


:shocked: Seit wann entscheidet ein Hoteldirektor über Notwendigkeit eines Rettungswagens oder Notarztes?!? :mecker: Wenn das so war, dann ist das ein Skandal! Jeder Hotelangestellte, jeder Gast (im Zweifelsfall wohl eher das Hotelpersonal, die meisten Gäste wissen die Notrufnummer im jeweiligen Land ohnehin nicht bzw. können sich oft nicht mit der Notrufzentrale verständigen) muss VERPFLICHTET sein, SOFORT und ohne "Absegnung" des Direktors den Rettungswagen zu rufen, wenn es für notwendig gehalten wird.

Und ein Kind, daß minutenlang unter Wasser war und gerettet werden konnte, lässt keine Diskussion über die Notwendigkeit zu. Das ist ein bisschen was anderes als ein Kind, daß sich beim Toben nur das Knie aufgeschlagen hat - da reicht meist ein Pflaster und ein Lolli.
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38

Samstag, 22. Oktober 2011, 00:08

100% Zustimmung Sina! :thumbsup: :TOP:

39

Sonntag, 23. Oktober 2011, 10:46

Dieser Bericht, danke für den Link, macht mich noch mehr fassungslos. Nein nicht nur das sondern richtig wütend.
Und das bin ich ganz selten.

Sina

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40

Dienstag, 25. Oktober 2011, 09:11

Der DRV (Deutsche Reiseverband) fordert nun zusätzliche Sicherheitsstandards für Swimmingpools in Urlaubshotels. Hier ist ein recht interessantes Interview mit dem auf Pools spezialisierten TÜV - Prüfer. Im Idealfall sollten alle Veranstalter an einem Strang ziehen und eine gemeinsame "Hotelsicherheitskomission" bilden, um auch den Druck auf die Hotels zu erhöhen. Was bringt es z. B. im Falle Monica Beach, wenn nur Urlaubstours erstmal den Verkauf des Hotels einstellt, aber andere Veranstalter weiterhin munter ihre Gäste dorthin schicken?
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