Nun bin ich schon seit Anfang November auf Gran Canaria – werde auch dauerhaft dort bleiben - und will mal über meine ersten Eindrücke berichten. Das hatte ich schon längst vor, war aber leider ihn der ersten Zeit mit Wohnungssuche beschäftigt und hatte mir dann im Januar den Arm gebrochen. Aber der Reihe nach:
Der Flug und die Ankunft mit meinem Hund war natürlich sehr aufregend. Er hat sich dann aber sehr schnell eingelebt und genießt es, draußen zu sein. Die ersten zwei Tage habe ich mit den wichtigsten Besorgungen verbracht, vom Hundekorb bis zum Großeinkauf bei Lidl. Das mach ich alles mit dem Taxi, ein Leihwagen hätte sich dafür nicht gelohnt. Der Bungalow hat sich dann als „Bruchbude“ herausgestellt. Sämtliche Armaturen im Bad wie in der Küche waren locker, Elektroinstallationen uralt – es waren sogar Adapter nötig, schmuddelige Vorhänge und es gab nicht mal einen Kleiderschrank, nur ein Regal „Marke Eigenbau“. Der ganze Bungalow war voll mit hässlichen, verstaubten Kunstblumen. Ich habe sehr viel entsorgt und einiges neu gekauft. Ansonsten verlief die erste Zeit sehr angenehm.
Man kommt hier schnell mit den Leuten ins Gespräch, egal ob hier in der Anlage, an der Bushaltestelle oder in irgendwelchen Lokalen. Entweder setzt man sich zu jemanden – so neulich in San Fernando nach dem Einkaufen – weil alle anderen Tische ohne Schatten waren. Die Leute sind recht offen, egal ob Urlauber oder Residenten. Hier oben gibt es ein großes Hotel, Mirador Maspalomas, daneben ist eine kleine Ladenzeile mit einem deutschen Lokal. Sonnenland ist ein Mix aus Wohnhäusern und Apartmentanlagen, die von Urlaubern und Dauermietern bewohnt sind. Es ist ziemlich ruhig, mit den Bussen kommt man überall gut hin, sei es nach San Fernando oder nach Playa del Ingles. Dort war ich als erstes im Treff bei Moni und Jürgen, das hatte ich im Januar-Urlaub 2015 kennengelernt. Es sind sehr liebe Menschen und die Atmosphäre ist sehr herzlich. Es war eine soooo tolle Begrüßung, obwohl ich doch nur ein paar Mal dort war und es ist ja auch Monate her. In der Nähe gibt es ein spanisches Lokal, Casa Toni, da kann man gut und preiswert essen. Freitags gibt es Hähnchen mit Pommes und Salat für 4,50. Da kann ich mir einen netten Abend machen und nach dem Essen zu Moni und Jürgen gehen. Taxi fahren ist hier sehr günstig, in meinem Bereich ca. 4 bis 5 Euro. Ab und zu gehe ich auch gerne mal in die Strandarena, manchmal braucht man einfach mal den Trubel.
In San Fernando gibt es eine kleine Einkaufsstraße und das CC Bellavista, außerdem sind dort der Lidl und die Supermärkte Mercadona und HiperDino. In San Fernando gibt es ein deutsches Lokal, den Insider, das ich gerne besuche. Da komme ich bequem mit der Buslinie 73 hin, zu Fuß ist es ein schöner Spaziergang durch den Parque Sur. Morgens gibt es beim Insider leckere Brötchen und abends trifft man sich zum Bier. Auf dem Weg dorthin komme ich an der Markthalle vorbei, da gibt es eine sehr preiswerte Cafeteria. Da lohnt es sich nicht, selbst zu kochen. Zum Leuchtturm und zur Promenade von Meloneras laufe ich auch gerne, dort bin ich in einer halben Stunde. Da sind die Lokale allerdings um einiges teuer. Direkt bei mir nebenan gibt es eine Apartmentanlage mit einem Lokal, da habe ich einen deutschen Stammtisch entdeckt. Da trifft man sich jeden Donnerstag.
Inzwischen wohne ich in einem anderen Bungalow, er ist ordentlich eingerichtet und befindet sich in der gleichen Anlage. Allerdings habe ich mittlerweile festgestellt, dass so eine Bungalowanlage auf Dauer für mich doch nicht das Passende ist. Man wohnt doch ziemlich dicht an dicht, außerdem ist mir Sonnenland als Wohnort doch zu abgelegen. Ich schaue mich nun in San Agustin um, mir haben schon etliche Leute gesagt, dass man im Anfang mehrmals umzieht. San Agustin ist ein gepflegter, ruhiger Ort. Es gibt aber ein großes Shopping-Center, mehrere Badebuchten und eine Promenade, die nach Playa del Ingles und in die andere Richtung nach Bahia Feliz führt. Für den Spaziergang mit dem Hund sind schöne Grünanlagen vorhanden. Die Busverbindungen sind top, was will ich mehr! Jetzt muss ich nur noch die passende Wohnung finden.
Ende Januar war ich eine Woche in Köln, da gab es noch einiges zu regeln. An meinem letzten Abend bin ich bei Glätte hingefallen, hielt es zuerst für eine Prellung und bin am nächsten Tag zurück geflogen. Die Schmerzen wurden aber schlimmer und ich bin Sonntagmorgen zur Klinik San Roque in Maspalomas gefahren. Dort wurde eine Fraktur des Oberarms festgestellt und ich musste operiert werden. Drei Tage war ich dort stationär, der Hund konnte glücklicherweise in der Hundepension bleiben. Er musste auch nach meiner Entlassung da bleiben, denn ich hatte den Arm fest in einer Schlinge und musste erst mal allein zurechtkommen. Das ist nun vorbei, ich bekommen Physiotherapie in der Klinik und der Arm wird von Tag zu Tag beweglicher. Der Hund ist wieder hier und freut sich, wenn der auf der Terrasse und im Gärtchen toben kann. In der Klinik fühlte ich mich gut aufgehoben, die medizinische Betreuung war gut und es standen Dolmetscher zur Verfügung.
Nun habe ich noch meine Kliniktermine, kann aber ansonsten das schöne Klima und mein Rentnerdasein genießen.