Wir waren im August für 4,5 Tage im Hotel Malcesine in Malcesine. Leider
war das Wetter wechselhaft und regnerisch, wenn auch zwischen durch mit
fast 30 Grad wieder sehr warm. Es war aber definitiv kein reiner Bade- und
Wanderurlaub möglich, so das wir uns für die Umgebung interessiert
haben.
Den 1. Tag verbrachten wir bei sommerlichen Temperaturen in Malcesine,
genossen den langen Abend auf der Hotelterrasse am See (Hotel Malcesine in Malcesine).
Der nächste Morgen brachte erstaunlich viele dunkle Wolken, die mehr vom Norden
(Torbole/Riva) kamen, so das wir uns für die Fahrt in die südliche
Richtung entschieden. Auf dem Weg nach Bardolino, legten wir einen
kurzen Stopp in Brenzone ein, um uns das Hotel du lac anzusehen. Es
liegt sehr schön, ebenfalls direkt am See und macht einen sehr guten
Eindruck. Die Dame an der Rezeption ermöglichte uns den Gang durch das
Hotel und den Garten. Vielleicht eine Überlegung für den nächsten Urlaub
am Gardasee.
Wir fuhren dann weiter nach Bardolino, dort fanden wir am Ortseingang
einen kostenlosen Parkplatz und schlenderten die Strandpromenade entlang
zum dort stattfindenden Markt. Hier spielten die Temperaturen mit, es
war herrlich sonnig und warm, so dass wir einen super leckeren
Cappuccino im Außenbereich eines kleinen Bistros auf der netten
Einkaufsstraße genossen. Dazu gab es leckere Kleinigkeiten wie Paninis,
kleine Pizzen ect.
Anschließend fuhren wir weiter nach Sirmione, hier waren wir schon vor
einigen Jahren und kannten den Troubel der touristisch doch sehr
überlaufenen kleinen Stadt mit seiner schmalen Halbinsel und der
Scaliger-Wasserburg. Wir liefen etwas abseits durch die Parkanlage über
die Panoramawege und konnten so etwas den Menschenmassen entkommen. Hier
sind die Parkplätze ziemlich knapp bemessen und man muß schon etwas
Glück und/oder Geduld haben um ein Parkplatz in Stadtnähe zu bekommen.
Die Rückfahrt ging wieder entlang der Gardesana über Lazise, Bardolino,
Brenzone nach Malcesine. Dort war es leider grau und nass und somit war
unsere Entscheidung in den südlichen Bereich des Sees zu fahren,
richtig. Abends trieben die Regenwolken aber wieder weg und nach dem
Essen konnten wir die Urlaubsatmosphäre rund um den Hafen in Malcesine
wieder genießen.
Der nächste Tag war morgens noch recht sonnig, dieses änderte sich aber
schlagartig mit aufkommendem Wind. Wir entschieden uns wieder für die
südliche Richtung, hatten aber durch Internetinfos den kompletten
Gardaseebereich wettertechnisch ausgeschlossen.
Wir fuhren ein Stück die Gardesana lang und bogen ab Castelletto di
Brenzone in die kleinen Straßen Richtung Caprino und Affi um dort auf
die Autostrada 22 in Richtung Verona zu fahren. Ab dem Autobahnkreuz
Verona fuhren wir südlicher weiter über die 22 bis Mantova Nord.
Mantova ist eine Stadt mit einem romanischen Dom, einer
Renaissancekirche und dem großen Palazzo Ducale. Diese Stadt gefiel uns
ausgesprochen gut, alleine schon die Ankunft über die SS10 und dann über
die Brücke zwischen dem Lago di Mezzo und dem Lago inferiore bietet
eine beeindruckende Sicht auf die Silhouete der Stadt mit Türmen,
Campanilen und Kuppeln.
Wir bekamen direkt einen Parkplatz in der Nähe des Palazzo und
entschieden für einen ersten Rundgang durch den Altstadtbereich. Es ging
vorbei am Palazzo und dem Doumo San Pietro, über den Piazza Sordello
und raus bis zum Palazzo Te mit seiner großzügigen Grünfläche. Da der
Regen, der uns auf der Fahrt begleitet hatte, jetzt aufhörte entschieden
wir uns für einen Espresso im Außenbereich mit Blick auf die schönen
alten Fassaden der verschiedenen Gemäuer. Anschließend besichtigten wir
den Palazzo Ducala und waren von der Größe der Räumlichkeiten und deren
nicht endenden Anzahl überwältigt. Sehenswert auch zum Abschluss des
beschilderten Rundgangs gingen wir durch die „Camera degli Sposi“. In
dieser befinden sich kostbare Fresken des Hofmalers. Es ist nur ein
Bruchteil der über 500 Räume des Palazzo die für die Öffentlichkeit zu
Verfügung stehen, die Größe kann man nicht beschreiben und die gut
erhaltenen Räumlichkeiten und der Stadt Mantova, sollte man sich m.M.n.
ansehen, wenn man in der Nähe ist.
Wir nutzen die trockene Phase als wir raus kamen wieder für eine Pause
um die müden Füße auszuruhen und uns für die Rückfahrt zu stärken. Die
Fahrt war genauso unproblematisch wie die Hinfahrt und gut zurück zu
legen. Der Tag war in Malcesine auch wieder ziemlich verregnet, die
Straßen und Plätze waren nass und die Straßencafe's leer. Dieses änderte
sich zum Glück auch wieder nach dem Abendessen und auch diesen Tag
konnten wir draussen in den Gassen der Altstadt ausklingen lassen.
In der Nacht setzten allerdings richtige Gewitterschauer mit heftigen
Regengüssen ein, so dass wir uns schon früh am morgen einen Tagesplan
ausdenken konnten. Die Wolken kamen an diesem Tag von Süden und somit
entschieden wir uns erst einmal für Torbole. Auf dem Weg zum Parkplatz
gingen wir dann noch über den Markt in Malcesine. Dieser ist immer
Samstag bis ca. 13 Uhr.
In Torbole parken wir im äußeren Hafenbereich und liefen die kurze
Strecke in die Stadt. Die Cafes und Bistros im Promenadenbereich laden
dort zum Verweilen ein und planten von dort aus die Fahrt in die
nörliche Bergregion.
Wir fuhren über Riva hoch zum Passo Durone (1000m) und weiter in den
Bereich der Brenta-Gruppe, deren Berge bis auf 3100 Höhe ansteigen. Hier
gibt es Besucherzentren die Informationen weitergeben und auch Ausflüge
zum Bereich der Braunbären anbieten. Leider holte uns der Regen schnell
ein und die Berge waren verhangen mit Dunst und Nebel, so das wir den
Wagen nicht verließen. Unser Weg führte uns zum bekannten Skiort Madonna
di Campiglio und nach einem kurzen Rundgang durch den Ort weiter nach
Dimaro und von dort links ins Val di Sole. Sie Straße wurde dort schon
etwas kleiner und war nicht mehr so gut ausgebaut, aber noch gut zu
fahren. Der Regen wurde allerdings immer stärker und die Sicht immer
schlechter. Wir fuhren weiter über den Passo del Tonale (1881m) und über
Wezza, Monno, in den Naturpark der Adamello Gruppe. Leider konnten wir
durch die Wetterbedingungen nicht die im Reiseführer angekündigten
Erhebungen der Granitfelsen sehen. Diese Gebiet ist das größte
zusammenhängende Gletschergebiet der Alpen und der Monte Adamello krönt
es mit einer Höhe von 3554 m.
Wir fuhren ab Breno in Richtung Campolare und wollten über Bagolino
runter zum Lago die Idro und dann weiter zum Lago di Ledro. Die Straße
sah auch auf dem Kartenmaterial nicht so klein und unwegsam aus.
Allerdings führte sie uns in unzähligen Kurven und Kehren. Die ca. 50 km
lange Strecke über den Passo Croce Domini (1895 m) verbindet den Ort
Breno (335m) und den Ort Caffaro am Lago d'Idro (379 m). Es gibt dort
den Passo Croce Domini und den Goletto di Cadino. Allerdings sucht man
vergebens nach einem Passschild, so dass sich der Passo Croce Domini
eher als höchste Stelle einprägt. Der Blick dort oben war wirklich
sehenswert und auch kurzzeitig an diesem Tag mit leichteren Wolken und
weniger Regen sichtbar. Wir fuhren dann die genannte Strecke weiter und
kamen durch das Val di Ampola und Val die Ledro endlich wieder „in der
Zivilisation“ an. Es war eine sehenswerte Fahrt, die aber schon einige
Fahrkenntnisse und Kehrenerfahrung voraussetzen sollte. Wir konnten uns
abwechseln, so dass die Tagestour für uns nicht so anstrengend gewesen
ist. Allerdings waren wir erst kurz vor 20 Uhr wieder in Malcesine
zurück. Der Regen der sich unterwegs bot war schon wirklich sehenswert,
die Gardesana war an einigen Stellen mit Aquaplaning kaum noch zu
befahren und die Regengüsse liefen über die Straßen in den See.
An diesem Abend war auch ein Bummel durch Malcesine, wegen heftigen Regenschauern,
nicht mehr möglich, so das wir den Tag in der Hotelbar ausklingen ließen.
Am nächsten Tag packten wir nach dem Frühstück die Koffer und verließen in nördlicher
Richtung über Torbole und Riva den Gardasee um über die Brennerautobahn
und dann folgend dem Fernpaß nach Füssen zu fahren und unser Tagesziel
Oberstdorf zu erreichen. Der Gardaseeurlaub war anders als wir ihn
geplant und in vorherigen Jahren schon verlebt haben. Aber die Zeit
haben wir recht intensiv genutzt und die Entscheidungen mal in südliche
und mal in nördliche Richtung zu fahren und sich der aktuellen
Wetterlage anzupassen war auf jeden Fall richtig. Es waren interessante
Tage am lago di garda.