Reiseforum - Reiseberichte

Wohl eher Fehlanzeige.
Alle Kreter die ich kenne , machen ende September die Bude dicht und arbeiten auf Ihrer Olivenplantage , im Weingarten oder machen selber Urlaub, z.B. in Sitia welches vom Massentourismus noch weitgehend verschont ist.
Wettermässig ist es im Winter wohl ziemlich windig .
Ich denke an der touristisch mehr erschlossenen Nordküste wird der Wellengang sehr heftig sein ( ist es zum Teil schon im September) und der geschützere Süden , Südosten hat nicht so viele Hotels......und das darf meiner Meinung nach noch lange so bleiben

Kreta ist eigentlich auch für Winterurlaub schön. Zumindest, wenn man keinen Strandurlaub plant, sondern sich bei mildem Klima in aller Ruhe und mit wenig Touris auf der Insel umschauen will. Ich war schon im Winter auf Kreta und fand es toll. Alles blüht und grünt, es herrscht eine wunderbare Art der Entschleunigung.

Haupt"problem" war die Infrastruktur: Keine Direktflüge, Umsteigeverbindungen z. B. mit Aegean über Athen vergleichsweise teuer (aber trotzdem gut und problemlos). In Heraklion fand sich im Stadtzentrum ein geöffnetes Hotel, aber da sollte dann das Frühstück fast soviel kosten wie die Übernachtung in einem Zimmer, dem ich freundlicherweise 2-3 Sterne geben würde, obwohl das Hotel sogar 5 Sterne hatte . Wobei das Hotel und das nicht dazugebuchte Frühstück das kleinste Problem war, auch die Kreter frühstücken gerne auf dem Weg zur Arbeit (und sei es nur einen Kaffee und einen Keks oder ein Croissant), man findet in den größeren Städten jederzeit wirklich genug Möglichkeiten bzw. Tavernen - verhungert ist da meines Wissens auch im Winter noch keiner.

Kreta will die Saison verlängern. Klimatisch ist das für den Massenmarkt auch absolut möglich. Sogar viel möglicher als für die türkische Riviera, wo das Klima vergleichbar ist. Aber auf Kreta gibt es deutlich mehr zu sehen. Aber es muss gescheite Flugverbindungen geben und auch auf Winterbetrieb eingestellte Hotels. Die Infrastruktur muss passen. Sonst wird das nichts. Mal schauen, was sich noch tut...

Im Gegensatz zu den Kanaren 28. Breitengrad liegt Kreta irgendwo auf dem 35. Das kann klimatisch schon durchschlagen. Wobei ich von Bekannten weiß, die den kältesten Winter auf Gran Canaria seit 1998 in diesem Winter in keiner guten Erinnerung bei 4 Monaten Aufenthalt dort haben.

Und Bei Durchschnittstemperaturen von Dezember bis Februar um 10 - 12 Grad Luft auf Kreta (ja, statistisch, ist auch mal wärmer ) werden viele Hotels in Ermangelung von Heizungen vermutlich schon das erste Problem haben. Klimaanlagen können da nur bedingt Abhilfe schaffen und ist eine sehr teure Energiealternative. Darum auch die Frage, ob sich das überhaupt rechnen kann. Vielleicht sollte man erst mal beginnen, die Saison zu verlängern, beispielsweise von März bis November.

Um das beurteilen zu können, sollte man es selbst gesehen und erlebt haben.

Das türkische "Wintermodell" ist gar nicht mal so schlecht, aber dafür fehlt Kreta bzw. seinen Hotels noch viel Infrastruktur. Hauptstandbein im türkischen Wintertourismus ist der Sport. Fußballtrainingslager, Golf, etc.. Langzeiturlauber und Überwinterer gibt es zwar auch und das nicht zu knapp, aber mit denen können maximal die Betriebskosten der Hotels gedeckt werden. Das wollen zwar viele nicht hören, aber es ist so.

Für Kreta kann ich mir in den Wintermonaten vor allem Rund- und Studienreisen vorstellen. Oder Wanderurlaub. Vielleicht auch einen Ausbau der Radsport - Angebote und etwas Golf. Aber zumindest für den Anfang weniger Fußballmannschaften in Massen, dafür fehlt es an Trainingsmöglichkeiten.

Habe gerade aktuell in einem anderen Forum ein Foto gesehen, wo es Mitte Februar schönen Schnee auf einer Hocheben gegeben hat.
Das sich gerade auf Kreta einiges tun wird, ist glaube ich fast klar. Es wird mehr AI geben und das eine oder andere Hotel, wird sicherlich auch länger geöffnet haben

Dass es mehr AI geben wird, will ich nicht hoffen. Aber es ist zu befürchten, dass es so kommt. Leider.

Klimatisch ist Kreta mit der türkischen Riviera durchaus zu vergleichen, Dezember, Januar und Februar sind die kältesten und regenreichsten Monate. Von Strand- und Badeurlaub sollte man in den Wintermonaten auf Kreta nicht unbedingt träumen, aber es gibt ja andere Dinge, die man unternehmen kann.

Man könnte ja erstmal die Saison zumindest erweitern und sie anstelle von April/ Mai - Ende Oktober schon Anfang März beginnen und Ende November enden lassen. Dann wurde die Winterpause nur 3 anstelle von 6 Monaten dauern. Einen Versuch wäre es wert und für die, die im Tourismus arbeiten, wäre es auch gut. Wenn ich richtig informiert bin, zahlt der griechische Staat nur 3 Monate lang Arbeitslosengeld, danach muss jeder zusehen, wie er zurechtkommt, bis die Saison wieder beginnt und es wieder Arbeit gibt. Im Winter auf Kreta einen Job zu bekommen, ist ziemlich aussichtslos, denn ein Großteil hängt nunmal unmittelbar oder mittelbar mit dem Tourismus zusammen.

Wenn es tatsächlich so kommt, dass Fraport die griechischen Regionalflughäfen übernimmt, wird sich vermutlich recht schnell auch etwas in Richtung Wintertourismus mitsamt Direkt- oder Charterflügen tun. Allerdings muss sich dann auch in den Hotels etwas tun, sie müssen zumindest teilweise die Innenbereiche erweitern, Klimaanlagen so umrüsten, dass sie nicht nur kühlen, sondern auch heizen, etc..